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„Ich habe in der 23. Woche abgetrieben – das habe ich allen zu sagen, die mich verurteilen“

Dieser Artikel erschien zuerst bei HuffPost.
Vergangenen Oktober ist Lindsey Paradiso einen sehr mutigen Schritt gegangen. Sie machte die Geschichte ihrer Schwangerschaft öffentlich. Eine Schwangerschaft, die in der 23. Woche ein Ende nahm, als die Amerikanerin sich dazu entschied, das Kind abzutreiben.
Auf Facebook schrieb sie:

“Das ist das Ende einer gewollten Schwangerschaft. Das ist eine Spätabtreibung. Wir haben das nicht gewollt. Es war kein ‘letzter Ausweg’. Es war kein spätes Verhütungsmittel. Es hat uns das Herz gebrochen.”

Vergangenen Oktober ist Lindsey Paradiso einen sehr mutigen Schritt gegangen. Sie machte die Geschichte ihrer Schwangerschaft öffentlich. Eine Schwangerschaft, die in der 23. Woche ein Ende nahm, als die Amerikanerin sich dazu entschied, das Kind abzutreiben.
Auf Facebook schrieb sie: “Das ist das Ende einer gewollten Schwangerschaft. Das ist eine Spätabtreibung. Wir haben das nicht gewollt. Es war kein ‘letzter Ausweg’. Es war kein spätes Verhütungsmittel. Es hat uns das Herz gebrochen.”
Dass Paradiso ihre Verzweiflung nicht für sich behielt, sondern mit der Öffentlichkeit teilen wollte, hat einen guten Grund. Damals sprach Donald Trump in einer der letzten TV-Debatten des US-Wahlkampfs über Abtreibung - in einer Art und Weise, die Paradiso nicht akzeptieren wollte.
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Sie wollte der ganzen Welt den Grund für ihre Abtreibung erzählen

Er verurteilte Frauen, die eine späte Abtreibung durchführen lassen, als Mörderinnen. Frauen wie sie. Vor hunderttausenden TV-Zuschauern sagte Trump: “Sie nehmen das Baby und reißen es im neunten Monat aus ihrem Bauch heraus.”
Die junge Amerikanerin fühlte sich verletzt und wütend und beschloss, allen zu sagen, was der Grund für ihre Abtreibung war.
Bis zur 18. Woche nämlich lief bei Lindseys Schwangerschaft alles völlig normal. Stolz postete sie Bilder ihres Babybauchs und der ersten Ultraschall-Aufnahme auf Facebook. Es sollte ein Mädchen werden, sie und ihr Mann wollten es Omara nennen.
Dann aber war auf einmal auf dem Ultraschall ein Knubbel am Hals des Babys zu sehen. Zunächst gaben die Ärzte Entwarnung. Sie dachten, es handle sich um einen Tumor, der behandelt werden könne.
Lindsey und ihr Mann atmeten auf und waren voller Hoffnung, dass ihr Kind überleben würde. Weitere Tests in den kommenden Wochen aber ließen diese Hoffnung schwinden. Schließlich mussten die Ärzte dem Paar sagen, dass der Fötus ein Lymphangiom am Hals hatte, einen seltenen Tumor, der die Atemwege anschwellen lässt und blockiert.

Der Zustand des Babys verschlechterte sich von Tag zu Tag

Das Paar wollte bis zur 27. Woche warten und dann die Geburt einleiten lassen. Ab dann wäre die Kleine außerhalb des Mutterleibs überlebensfähig gewesen und die Ärzte hätte versuchen können, den Tumor zu operieren.
Der Zustand des Babys aber verschlechterte sich noch weiter und schließlich war klar, dass es so lange nicht überleben würde. Hätte Lindsey gewartet, bis die Geburt eingeleitet hätte werden können, hätte sie einige Wochen einen toten Fötus in sich getragen.
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“Ich hätte auch riskiert, durch das Einleiten der frühen Geburt unfruchtbar zu werden”, sagte Paradiso “Buzzfeed”. “Doch als ich wusste, dass unsere Tochter dann schon nicht mehr leben würde, war der Gedanke zu viel für uns, dass ich danach nie wieder Kinder würde bekommen können.”
Schweren Herzens entschieden ihr Mann und sie, eine Prozedur durchführen zu lassen, bei der das Baby eine tödliche Injektion bekommt und anschließend die Wehen eingeleitet werden.

Paradiso brachte ihre Tochter tot zur Welt

Zwei Tage, nachdem das Herz der Kleinen zu schlagen aufhörte, brachte ihre Mutter sie tot zur Welt. “So konnten wir sie im Arm halten und uns von ihr verabschieden”, schrieb Paradiso auf Facebook.
Schon im vergangenen Oktober wurde Paradisos Post mehrere tausend Mal geteilt. Seit einigen Wochen verbreitet sich ihre Geschichte erneut in den sozialen Netzwerken. Der Auslöser: Das von Donald Trump am 23. Januar 2017 unterzeichnete Dekret, das NGOs das Geld streicht, die Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen beraten.
In Virginia, wo Paradiso lebt, wollen Republikaner ein Gesetz durchbringen, das Abtreibung nach der 20. Woche illegal macht.
In Deutschland dürfen Abtreibungen nur bis zur 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Die Ausnahme sind Fälle, in denen die körperliche oder psychische Gesundheit der Schwangeren gefährdet ist.

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