Die Zahl junger Mädchen und Frauen, die von angeblichen „Model-Scouts“ ausgenutzt und ausgetrickst werden, ist laut mehrerer Modelagenturen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Scammer nutzen Instagram, Facebook und Snapchat, um ihren Opfern explizite Bilder abzuverlangen, die im Nachgang häufig als Erpressungsmittel gegen viel Geld missbraucht werden.
Führende Modelagenturen, einschließlich Storm Model Management und BMA Models, warnen laut Guardian junge Leute und ihre Eltern nun vor potenziellen Betrügern und fordern mehr Vorsicht und präventiven Schutz. Meist geben Unbekannte an, Stellvertreter*innen renommierter Agenturen zu sein, und fordern Bilder, häufig sogar Nacktbilder, oder etwa Skype-Interviews.
Storm Model Management gab an, vor zwei Jahren einmal wöchentlich wegen eines potenziellen Betrugs kontaktiert worden zu sein – mittlerweile kämen täglich Nachrichten und Anrufe diesbezüglich. „Der Wachstum und die Verbreitung von Social Media machen solche Scams immer einfacher, somit steigt die Zahl auch an“, sagte Sarah Doukas, Gründerin von Storm Models und Talent-Scout von Kate Moss, im Gespräch mit dem Guardian.
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„Erstens sind viele Konten junger Leute nicht mehr privat, sondern öffentlich, somit ist es schon sehr viel einfacher, Kontakt zu ihnen aufzubauen. Zweitens werden die Methoden der Betrüger durch Social Media immer ausgeklügelter“, fügt sie noch hinzu. „Die wahre Beziehung von Betrügern zu Modelagenturen ist nicht immer schnell deutlich, weil sich die meisten sehr legitim porträtieren können. Sie bieten dann an, die jungen Frauen für ein Vorstellungstermin zu uns zu bringen, was eine absolut unseriöse Methode ist.“
„Erst kürzlich gab es einen Fall, in dem ein Mädchen über Monate hinweg mit leeren Versprechungen hingehalten und wiederholt dazu aufgefordert wurde, Nacktbilder zu verschicken oder sich vor laufender Kamera auszuziehen. Der Betrüger gab an, eng mit mir befreundet zu sein.“
Alex Haddad, Leiterin von BMA Models, erzählt von zehn Anrufen und 20 Emails, die täglich bei ihr zu solchen Themen bei ihrer Agentur eingehen – fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. „Die Betrüger erzählen dann, dass sie Scouts sind und fragen ganz dreist nach Bildern. Wir erhalten regelmäßig Anrufe von besorgten Eltern, die uns fragen, ob diese oder jene Anfrage legitim war, ob das seriös klingt. Manche werden zu Skype-Interviews aufgefordert, in denen die Mädchen häufig Dinge gefragt werden, wie beispielsweise, ob sie sich für einen Shoot das Haar abrasieren oder nackt zeigen würden. Bei uns sind es immer junge Mädchen, die belästigt und ausgenutzt werden.“
There were 327 cases of scam model recruiters reported in the UK last year, many of which involved social media, according to the National Fraud Intelligence Bureau. Jessica Barker, co-founder of the cyber security consultancy Redacted Firm, said scammers will tell young girls they "look great and have the right look for film or whatever modelling campaign they are supposedly doing“.
"Then they ask, ‘Can we see some more pictures?’ They flatter the girls a lot and give them hope in terms of what they are looking for. They encourage the girls to then share explicit pictures, and when they do they try to extort them of money," Barker told the Guardian.
Auch Jessica Barker, Mitbegründerin der britischen Cyber-Security-Organisation „Redacted Firm“, kennt das Problem und rät: Niemals Nacktbilder an Unbekannte verschicken, die angeben, Vertreter von Modelagenturen zu sein. „Eine seriöse, renommierte Agentur wird niemals nach so etwas fragen. Wenn du oder jemand, den du kennst, Opfer von suspekten Annäherungen geworden ist, sprich mit einem Erwachsenen darüber.“
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