Es ist noch immer nicht das angenehmste Thema, aber trotzdem steht fest: Stuhlgang sagt viel über die Gesundheit aus. Wässriger Stuhl ist gemeinhin ein Zeichen dafür, dass im Magen-Darm-Trakt etwas schiefläuft, während eine zu dunkle Färbung auf Blut im Kot hinweist. Und dann gibt es noch den Geruch. Allen vorweg, und das können wir jetzt getrost mal sagen: Jedes Häufchen stinkt, ganz egal, ob Baby oder Erwachsene, Veganer oder Allesesser, Mensch oder Tier. Allerdings kann eine Veränderung des Geruchs weitere Angaben über den Gesundheitszustand, und vor allem über die Ernährung des Menschen kommunizieren. Zum Glück ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Das Shape Magazine sprach kürzlich mit einigen Experten über das Thema, das viele von uns noch immer peinlich berührt, und stellte ihnen die Fragen, die wir uns nicht trauen zu stellen.
Einer der häufigsten Gründe für eine Veränderung im Geruch des Stuhlgangs ist die Ernährung. Laut Gastroenterologe Dr. Anish Sheeth sind bestimmte Lebensmittel, wie beispielsweise Fleisch, Knoblauch, Brokkoli, Kohl oder Milchprodukte, die reichlich Sulfur enthalten, schwerer zu verdauen und setzen infolgedessen während der Zersetzung Gase frei, die dem Stuhlgang einen „eihaltigen“ Gestank verleihen.
Auch industriell gefertigte und sehr fetthaltige Lebensmittel können verantwortlich sein, da auch sie schwer zu verdauen sind. Dr. Gina Sam, ebenso Gastroenterologin, erklärte, dass schwer verdauliche Nahrung länger im Magen bleibt und somit auch länger Gase produziert, was weiterhin zu einem verstärkten Gestank des Kots führt. Auch Giulia Enders, Autorin des Bestsellers Darm mit Charme, sagt im Brigitte-Interview: „Nach Fleisch oder einem deftigen Stück Zwiebelkuchen riecht es dann eher unangenehm als nach Kartoffeln mit Karottengemüse.“ Sollte man jedoch merken, dass der Stuhlgang speziell nach dem Konsum von Milchprodukten stärker riecht, sollte man sich vom Arzt auf Laktoseintoleranz prüfen lassen.
Besorgniserregender wird es, wenn mit einer Verstärkung oder Veränderung des Geruchs auch weitere Nebenerscheinungen auftauchen, wie etwa Schmerzen im Unterbauch- und Darmbereich, Müdigkeit oder Appetitverlust – diese Anzeichen können unter Umständen etwa auf Magen-Darm-Infektionen oder Zöliakie hinweisen, letzteres ist eine Autoimmunkrankheit, welche durch den Konsum von Gluten hervorgerufen wird. Jede dieser Erscheinungen ist mit einer Ernährungsumstellung zu behandeln, man sollte jedoch in jedem Fall mit einem Arzt in Verbindung treten, bevor man sich selbst diagnostiziert, da diese Symptome auf eine Reihe von Krankheiten oder Unverträglichkeiten hinweisen könnten, welche gar nicht unmittelbar mit dem Verdauungstrakt zusammenhängen. In jedem Fall sollte man auch hier auf sein Bauchgefühl hören: Wer merkt, dass der Geruch des Stuhls über längere Zeit intensiver oder anders wird und sich mit einer Ernährungsumstellung nicht beheben lässt, sollte einen Arzt aufsuchen.
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