Vermutlich hast du selbst schon mal ratlos vor einem Selbstbewertungsformular gesessen oder wusstest in einem Vorstellungsgespräch überhaupt nicht, was du auf die Frage nach deinen größten Stärken und Schwächen antworten solltest. Das ist okay; es kann schwierig sein, dich auf diese Art selbst einzuschätzen. Dabei ist es sehr wichtig, dich gut beschreiben zu können – und das schon ganz zu Beginn einer Bewerbung.
Vielleicht fängst du erstmal damit an, dir selbst gut zuzureden und dir vor Augen zu halten, was du eigentlich alles kannst und schon erreicht hast. (Das verleiht dir schließlich das Selbstbewusstsein, dich überhaupt für einen Job zu bewerben.) Als Nächstes überlegst du dir, wie du das aufs Papier bringen kannst – in Form eines Anschreibens oder eines Lebenslaufs. Und dann, wenn du Glück hast, kannst du all das dann bei einem Vorstellungsgespräch nochmal persönlich schildern.
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„Weil sich Personaler:innen einen Lebenslauf meist nur rund zehn Sekunden lang durchlesen, bin ich der Meinung, der Fokus sollte dabei auf den Errungenschaften des Bewerbers oder der Bewerberin liegen. Der Lebenslauf sollte außerdem seine:ihre drei bis fünf wichtigsten komplexen Fähigkeiten auflisten, die mit dem Job zu tun haben“, mein Shannon Breuer, Präsidentin der Wiley Group. „Bewerber:innen, die ihren Lebenslauf mit sozialen Kompetenzen überladen, verlieren dabei meist die Aufmerksamkeit des Lesers bzw. der Leserin, weil es schwer ist, das Level dieser Fähigkeiten abzuschätzen, ohne entsprechende Erfolge und Ergebnisse, die diese nachweisen könnten.“
Anstatt dir also x-beliebige Adjektive auszusuchen, die sich beeindruckend anhören, solltest du dir Gedanken darüber machen, um welchen spezifischen Job, um welche Branche es geht. Was wird dort von Bewerber:innen verlangt? Welche Fähigkeiten könnten wichtig sein, um gute Arbeit leisten zu können? Dann überlege dir ganz ehrlich, wo deine Talente liegen, und notiere dir Beispiele dafür, wann du dem beruflichen Ideal besonders entsprochen hast. Das erleichtert es dir, deine Erfahrungen in Vorstellungsgesprächen konkreter zu beschreiben.
Hier kommen nun neun tolle Eigenschaften für den Anfang:
1. „einfühlsam“ oder „empathisch“: Breuer zufolge ist dieses Adjektiv sehr wichtig für Angestellte in Dienstleistungspositionen. Der Kunde (bzw. die Kundin) ist nämlich nicht immer König (oder Königin) – möchte aber doch immer das Gefühl haben, gehört und verstanden zu werden.
1. „einfühlsam“ oder „empathisch“: Breuer zufolge ist dieses Adjektiv sehr wichtig für Angestellte in Dienstleistungspositionen. Der Kunde (bzw. die Kundin) ist nämlich nicht immer König (oder Königin) – möchte aber doch immer das Gefühl haben, gehört und verstanden zu werden.
2. „verhandlungssicher“: Betone diese Eigenschaft, wenn du einen Job im Verkauf suchst, rät Breuer. Vielleicht hältst du diese Eigenschaft für selbstverständlich, aber es gibt viele Leute, die zu zurückhaltend sind, um das einzufordern, was sie möchten oder brauchen. Das ist in einem solchen Job allerdings ein No-Go.
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3. „organisiert“ und „detailorientiert“: Du wünschst dir eine Stelle in der Buchhaltung oder im Projektmanagement? Dann betone dein organisatorisches Talent, empfiehlt Breuer. Aber denk dran: Du solltest niemals lügen (vor allem, wenn sich die Wahrheit sehr leicht enthüllen lässt). Wenn die Organisation nicht zu deinen Talenten zählt, schreibe eine andere Fähigkeit auf den Lebenslauf. Ansonsten könnte dich später eine sehr steile Lernkurve erwarten.
4. „partnerschaftliches Teammitglied“: Vicki Choi, Personalleiterin bei Course Hero, findet diese Eigenschaft sehr wichtig bei ihren Bewerber:innen. „Deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten auf deinem Lebenslauf zu erwähnen, ist eine tolle Möglichkeit, um herauszustechen und zu demonstrieren, dass du den Kernwerten der Firma entsprichst“, sagt sie. Wenn eine Rolle, für die du dich bewirbst, viel Teamwork voraussetzt, solltest du darlegen, wie du mit unabhängiger Arbeit, gemeinsamem Brainstorming und der Durchführung von Gruppenprojekten klarkommst.
5. „kreative Problemlösung“: Füge diese Eigenschaft hinzu, wenn du gut darin bist, dich aus festgefahrenen Situationen zu befreien, meint Choi. Lösungen auf Probleme zu finden, kann genauso wichtig sein, wie von vornherein gute Arbeit zu leisten.
6. „ehrliche Kommunikation“: Ehrlichkeit heißt nicht, dass du den Leuten sagst, wo sie dich gerne mal lecken können, wenn sie dich verärgern, oder jeden Gedanken in deinem Kopf mit anderen zu teilen. Ehrlichkeit bedeutet, gewillt zu sein, auch mal schwierige Gespräche zu führen – so unangenehm sie auch sein mögen. Das Berufsleben ist nicht immer ein Ponyhof. Viele Manager:innen möchten gern Leute einstellen, die nicht beim ersten Anzeichen von Gegenwind zusammenbrechen.
7. „inspirierend“: Choi ist ein Fan dieser Eigenschaft. Wenn du in einem Team arbeitest oder an einer Führungsposition interessiert bist, ist es eine exzellente Fähigkeit, andere aufbauen und motivieren zu können.
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8. „transparent“: Choi erzählt, sie suche spezifisch nach Kandidat:innen, die „gewillt sind, transparent mit ihren Erfolgen, Versagen und Fortschritten umzugehen“. Das kann sich schon zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs ergeben – denk nur mal an die „Was ist Ihre größte Schwäche?“-Frage. Wenn du stolz auf gewisse Erfolge bist, solltest du davon erzählen! Wenn du auf einige Ziele noch hinarbeitest, erkläre, was du unternimmst, um ihnen näher zu kommen.
9. „wortgewandt“: Breuer zufolge sollten Bewerber:innen, die große Teams anführen wollen oder auf eine Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit aus sind, diese Eigenschaft auf den Lebenslauf schreiben. Wenn du zum Beispiel ein Talent für Präsentationen hast, nimm’s mit auf. (Und merke dir das für dein Vorstellungsgespräch, falls du darauf angesprochen wirst.) Das Sprechen vor anderen fällt vielen Menschen schwer. Wenn du es gern tust und gut darin bist, kannst du dich daher sogar in einem noch besseren Licht darstellen.
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