Seit einem ganzen Jahr bestimmt Corona unseren Alltag – und damit auch unsere Ernährung. Es ist inzwischen einige Monate her, dass wir zuletzt in einem Restaurant essen durften, und nicht jede:r kann sich leisten, andauernd was beim Lieferservice zu bestellen. In vielen Haushalten ist das Kochen daher zur täglichen Pflicht geworden und hat nicht nur unsere Sicht aufs Kochen an sich verändert, sondern wohl auch unsere Einkaufsgewohnheiten – und die Mengen an Müll, die wir dadurch produzieren.
Lebensmittelverschwendung ist natürlich nicht erst seit Corona ein Problem. Jedes Jahr landen Millionen von Tonnen an Lebensmitteln in unserem Hausmüll – vieles davon eigentlich noch essbar. Vielleicht ist das Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen, es wurde zu viel gekauft oder mit der Koch-Planung hat es in der Woche dann doch nicht so geklappt; aus welchem Grund auch immer, trotz bester Absichten landet viel gutes Essen im Müll.
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Zum Glück gibt es viele Optionen, gegen diese Verschwendung anzugehen. Von einem besser sortierten Tiefkühler bis hin zu einem sinnvoll durchdachten Einkaufszettel: Jede:r von uns kann einen kleinen Teil dazu beitragen – und die Autorin Anna Jones verrät in ihrem neuen Buch One – The Only Way to Cook for You, Your Family and the Planet, wie das geht. Darin gibt’s nicht nur jede Menge leckere Rezepte, sondern auch eine Anleitung, wie unser Essen und dessen Zubereitung dem Planeten helfen können, anstatt ihn zu zerstören. Am wichtigsten dabei: ein besseres Verständnis dafür, wie du einkaufst, kochst und isst. Damit tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern im Idealfall auch deinem Portemonnaie. Im Folgenden teilen wir Annas wichtigste Tipps, mit denen du herausfindest, welcher Einkaufstyp du bist – und wie du deine Einkäufe optimieren kannst.
Seit Jahren gilt ein wöchentlicher Einkauf als „vernünftigste“ Art des Einkaufens — ich glaube aber nicht, dass es wirklich für jede:n die beste Taktik ist. Um deine eigene Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, solltest du dir daher die Frage stellen: „Welcher Koch- und Einkaufstyp bin ich?“
Für mich persönlich funktioniert der wöchentliche Einkauf jedenfalls nicht. Ich bin keine gute Planerin und entscheide gerne spontan, was ich heute essen möchte. Für diese Mahlzeit werfe ich dann einen Blick in meinen Vorratsschrank, um zu sehen, was ich schon im Haus habe; mit meinem Beutel mache ich mich dann auf den Weg zum Supermarkt, kaufe genau das, was ich brauche und ergänze diese Liste noch um ein paar Snacks. So verschwende ich am wenigsten Lebensmittel und weiß genau, was ich zu Hause habe. Nichts wird vergessen. Natürlich habe ich auch das Privileg, in der Nähe vieler Läden zu wohnen; ich weiß, dass nicht jede:r denselben Luxus genießt.
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Wenn diese Methode für dich nicht funktioniert, habe ich unten drei verschiedene Einkaufs- bzw. Kochtypen aufgelistet. Die meisten von uns fallen in eine dieser Kategorien: Tägliche Köch:innen, wöchentliche Planer:innen und Batch-Köch:innen, die für mehrere Tage auf einmal kochen. Welcher Typ bist du?
TÄGLICHE KÖCH:INNEN
All diejenigen, die jeden Tag aufs Neue entscheiden, was sie kochen.
Wie du weniger Lebensmittel verschwendest
– Geh einmal im Monat alles einkaufen, was sich lange hält, also Konserven und Co. – aber auch nur das, von dem du weißt, dass du es essen wirst.
– Vor diesem Einkauf ist Inventur angesagt: Was hast du schon im (Kühl-)Schrank?
– Kaufe nur loses Obst und Gemüse, damit du am Ende keine Reste aus großen Packungen übrig hast.
– Was übrig bleibt und nicht innerhalb der nächsten zwei Tage gegessen wird, kommt in den Tiefkühler.
– Sieh dir zweimal im Monat alles genau an, was du im Schrank hast. Wenn etwas bald aufgebraucht werden muss, stelle es nach vorne und schreibe daraus eine Liste, die du dir an die Schranktür klebst. Das hilft dir dabei, daraus spontane Gerichte zu entwickeln.
– Mir persönlich hilft es beim Einkaufen, nur einen kleinen Jutebeutel mitzunehmen. So kaufe ich nichts, was ich nicht wirklich brauche.
WÖCHENTLICHE PLANER:INNEN
All diejenigen, die gerne im Voraus planen oder nicht häufig einkaufen können.
Wie du weniger Lebensmittel verschwendest
– Wer gerne organisiert und plant, sollte am besten wöchentlich einkaufen.
– Sieh dir vor deinem Einkauf genau an, was du in den Schränken hast.
– Schreibe dann eine detaillierte Einkaufsliste, basierend auf Rezepten mit konkreten Mengenangaben, die du im Laden überprüfen kannst, um nicht zu viele frische Lebensmittel zu kaufen.
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– Kaufe nur loses Obst und Gemüse, damit du am Ende keine Reste aus großen Packungen übrig hast.
– Lass dich nicht von Angeboten verführen. Wenn du zwar weniger bezahlst, aber mehr wegwirfst, ist das kein gutes Geschäft; schlag nur zu, wenn du auch weißt, dass du die Lebensmittel wirklich benutzen wirst.
– Geh niemals hungrig einkaufen.
– Wenn du einmal die Woche einkaufen gehst, ist es wichtig, deine Lebensmittel gut zu lagern.
– Bereite das Essen immer zu, das du kaufst. Wenn sich deine Pläne spontan ändern und du nicht zum Kochen kommst, kochst du eben am nächsten Abend doppelt und frierst das Essen ein – oder überleg dir, welche Lebensmittel auch noch bis nächste Woche haltbar sind und berücksichtige sie bei deinem nächsten Einkaufszettel.
– Versuche, alles mit einem näheren Mindesthaltbarkeitsdatum direkt zu Beginn der Woche zu kochen.
– Achte auf die richtige Menge. Ein Brot, das du erst im Laufe eines Monats aufisst, ist zu groß.
BATCH-KÖCH:INNEN
All diejenigen, die ein paar Mahlzeiten auf einmal kochen.
Wie du weniger Lebensmittel verschwendest
– Sieh dir vor dem Einkaufen genau an, was du schon im (Kühl-)Schrank hast.
– Überlege dir, wie viele Mahlzeiten du auf einmal kochen möchtest und stelle sicher, dass du genug Platz im Tiefkühler hast (und entsprechend viele Dosen, Tüten o. Ä.).
– Schreib dir einen detaillierten Einkaufszettel und halt dich dran. Wie oft du letztlich einkaufen gehst, ist deine Entscheidung.
– Lass dich nicht von Angeboten verführen – es sei denn, du kannst die Lebensmittel wirklich gut verwenden.
– Denk dir verschiedene Toppings aus: Wenn du an mehreren Tagen dasselbe isst, kannst du für ein bisschen Abwechslung sorgen, indem du die Mahlzeiten unterschiedlich garnierst (zum Beispiel mit Kräutern, Brotkrumen, Nüssen, Kernen, etc.).
– Wenn du dir unsicher bist, ob du Übriggebliebenes am nächsten Tag isst, friere es ein (und vergiss nicht, dass es da ist).
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