Die Periode kann einem echt den Tag versauen. Oder die ganze Woche. Oft sorgt sie für Krämpfe, Kopfschmerzen und Blähungen. Und ständig Tampon, Binde oder Menstruationstasse wechseln beziehungsweise ausleeren zu müssen, macht die ganze Sache auch nicht weniger nervig. Außerdem kann sich dein Appetit und deine Lust auf Sex verändern. Und das ist noch nicht alles: Dein Zyklus kann auch noch dein Verdauungssystem beeinflussen. Japp, richtig gelesen. Deine Periode kann deinen Kackrhythmus komplett durcheinanderbringen (sorry, für die Wortwahl, aber so ist es nun mal).
Warum sich dein Rhythmus ändert, wenn du deine Tage hast
Nein, du bildest dir das nicht ein. Es ist sehr gut möglich, dass sich deine Periode auf deinen Stuhlgang auswirkt. Und es gibt sogar eine wissenschaftliche Erklärung, warum du in dieser Zeit mehr (oder weniger) oft auf’s Klo musst als sonst. Schuld sind die sogenannten Progesterone und Prostaglandine. Diese Hormone können sich unter anderem auf die Darmtätigkeit auswirken und werden mal mehr, mal weniger vom Körper ausgeschüttet – je nach Zyklusphase.
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Warum du während deiner Periode Durchfall bekommst
Das Progesteronlevel steigt bis zu deiner Periode an und wenn dein Körper dann merkt, dass du nicht schwanger bist, sinkt der Hormonspiegel wieder. Und das kann ganz nebenbei auch zu häufigerem oder weicherem Stuhlgang führen.
Gleichzeitig steigt dein Prostaglandinspiegel, um deinem Körper zu signalisieren, dass es Zeit ist, die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Und weil sich deine Verdauungsorgane in der Nähe deines Uterus befinden, dass das Prostaglandin eben nicht nur Schleim lösende Krämpfe verursacht, sondern auch Durchfall.
Warum deine Periode für Blähungen sorgen kann
Deinen aufgeblähten Bauch und das Rumgepupse hast du auch den Prostaglandinen zu verdanken – vielleicht aber auch deiner Ernährung. Ich sag nur PMS: Kurz vor der Periode haben manche mehr Appetit oder richtige Gelüste auf bestimmte Nahrungsmittel. Das kann Ärzt*innen zufolge an den höheren Progesteronwerten liegen. Das bedeutet, du isst vor deinen Tagen vielleicht mehr oder ungesünder als sonst, kannst deswegen nicht so oft auf’s Klo und fühlst dich deswegen aufgebläht.
Warum du während deiner Tage mit Verstopfungen zu kämpfen hast
Progesteron hat einen leicht konstipierenden (also verstopfenden) Effekt, weshalb Schwangere auch besonders häufig unter Verstopfungen leiden. Es ist also normal, dass du in den Tagen vor deinen Tagen nicht so regelmäßig wie sonst aufs Klo kannst. Und dazu kommt natürlich auch wieder dein eventuell verändertes Essverhalten: Fettige, weniger ballaststoffreiche Nahrung kann sich kontraproduktiv auswirken.
Was du tun kannst
Es gibt ein paar Dinge, die du machen kannst, um das von deiner Periode ausgelöste Verdauungschaos zu reduzieren. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel in der New York Times empfiehlt die Gynäkologin Dr. Jen Gunter nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID), wie Ibuprofen, kurz vor Beginn der Periode zu nehmen. Das Medikament hemmt die Prostaglandinproduktion, wodurch die Wahrscheinlichkeit für Durchfall und Krämpfe sinkt. Eine ähnliche Wirkung kann auch eine östrogenhaltige Antibabypille erzielen.
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Wenn du mit Verstopfungen zu kämpfen hast, kann dir ballaststoffreiche Kost eventuell helfen.
Solltest du zusätzlich zu deinen Verdauungsbeschwerden Schmerzen verspüren, würde ich dir raten, eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren. Es gibt nämlich auch ein paar Krankheiten oder Syndrome, deren Symptome während der Periode besonders deutlich zu spüren sind, wie Endometriose und Reizdarmsyndrom.
Fazit: Ist es unfair, dass wir uns jeden Monat mit so viel Scheiß rumschlagen müssen? Ja, auf jeden Fall! Geht es dir jetzt besser, wo du weißt, welches Hormon für deinen Durchfall, deine Blähungen oder deine Verstopfungen zuständig ist? Wahrscheinlich nicht. Aber auch, wenn es die Sache leider nicht auf Anhieb besser macht, kann es manchmal hilfreich sein, zu verstehen warum der Körper auf bestimmte Art und Weise reagiert. Wenigstens kennst du jetzt den Grund und weißt, dass du nicht allein mit deinen beschissenen Periodenproblemen bist.