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Ich verdiene 115.000 €, habe aber nicht das Gefühl, so viel wert zu sein

In unserer Reihe Salary Stories gewähren uns Frauen mit langjähriger Berufserfahrung offene Einblicke in den wohl intimsten Teil des Jobs: das Gehalt. Wir werfen einen ehrlichen Blick in die komplizierte Welt der Vertragsverhandlungen, Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Arbeitslosigkeit, in der Hoffnung, damit junge Frauen dazu zu inspirieren, stark für sich selbst einzutreten – und vielleicht auch mal ein paar Risiken einzugehen.
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Alter: 37
Wohnort: London
Aktuelle Branche & Jobbezeichnung: Senior Producer in der Tech-Branche
Aktuelles Gehalt: 115.000 Euro
Berufserfahrung in Jahren: 15
Einstiegsgehalt: 24.000 Euro, 2008
Größter Gehaltssprung aufwärts: von 75.000 zu 115.000 Euro 
Größter Gehaltssprung abwärts: Ich musste noch nie weniger Gehalt akzeptieren. Das könnte sich aber ändern, wenn aus meinem aktuellen befristeten Vertrag ein unbefristeter wird. Das werde ich dann sehen!
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Größtes Verhandlungs-Bedauern: Obwohl genau genommen alles gut ging, sorgte meine (erfolgreiche) Forderung nach so viel mehr Gehalt dafür, dass mein schweres Impostor-Syndrom noch schlimmer wurde. In anderen Worten: Ich hatte nicht das Gefühl, die 115.000 Jahresgehalt wirklich zu verdienen.
Bester Gehalts-Tipp: Diesen Rat gebe ich mir selbst immer wieder: Fordere einfach eine große Zahl, weil die Firma dann glaubt, du seist es wert. Das hilft dir langfristig.
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Erster Job – 2008 – Rezeptionistin in einer Werbeagentur – 24.000 Euro

Ich fing 2008 bei einer Werbeagentur an und arbeitete an der Rezeption, stellte aber schnell klar, dass ich nicht ewig am Empfang arbeiten wollte.

Beförderung – 2009 – Kundenbetreuerin – 25.000 Euro

Nach weniger als einem Jahr bekam ich einen anderen Job in derselben Agentur und wurde zur Kundenbetreuerin gemacht. Dazu gab’s eine Gehaltserhöhung von 1.000 Euro, und ich freute mich total!

Jobwechsel – 2011 – Kundenbetreuerin – 46.000 Euro

Nach ein paar Jahren kündigte ich den Job, ohne direkt etwas Neues zu haben. Ich lebte damals noch bei meinen Eltern und konnte es mir daher leisten, ein paar Monate lang nach einem neuen Job zu suchen. Nach einer Weile klappte das auch.

Jobwechsel – 2013 – Projektmanagerin – 52.000 Euro

Eine andere Firma kontaktierte mich und bot mir einen Job an, den ich nicht ablehnen konnte. Ich arbeitete dort dann sechs Jahre lang.

Beförderung – 2016 – Senior Projektmanagerin – 63.000 Euro

Im Laufe dieser sechs Jahre bekam ich drei Beförderungen und drei Gehaltserhöhungen.

Beförderung – 2017 – Projektleiterin – 75.000 Euro

Ein Jahr nach meiner letzten Beförderung beschloss ich, dass ich was Neues brauchte. Meine Arbeitgeber:innen flehten mich an, zu bleiben; ich sagte ihnen, ich würde für sie freelancen, für 460 Euro pro Tag. Sie versuchten, mich mit einem Job in Los Angeles doch noch überzeugen zu können. Den lehnte ich aber ab. Stattdessen versuchte ich mich als Freelancerin, um herauszufinden, worauf ich wirklich Lust hatte.
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Selbstständigkeit – 2018 – Produktionsmanagerin – 400 Euro pro Tag

Ich ergatterte einen Freelance-Gig mit einem ganzen Team aus Selbstständigen. Anfangs bekam ich 400 Euro pro Tag, bevor ich herausfand, dass die anderen alle 460 Euro bekamen. Also forderte ich ebenfalls mehr Geld – und bekam es auch.

Jobwechsel – 2019 – Marketing-Managerin – 115.000 Euro + Bonus

Mir wurde ein Job bei einer großen, internationalen Firma angeboten. Als sie mich nach meinen Gehaltsvorstellungen fragten, entschied ich, etwas zwischen 140.000 und 185.000 zu verlangen (bei meinem letzten Vollzeitjob hatte ich 75.000 Euro bekommen). Sie sagten, das sei zu viel, ließen sich aber auf 115.000 ein, zusammen mit Boni und Aktienanteilen. Ich verdiente also sehr viel Geld – war aber total unglücklich. Nach drei Jahren kündigte ich.

Selbstständigkeit – 2022 – Senior Producer – 490 Euro pro Tag

Aktuell arbeite ich als Freelancerin für eine große Firma, mit einem Tagessatz von 490 Euro. Weil sie gerade einen Einstellungsstopp haben, wurde mein sechsmonatiger Vertrag schon einmal verlängert – sie sind auf Freelancer:innen angewiesen. Ich war seit Jahren nicht mehr so glücklich in einem Job und würde hier gern eine Festanstellung bekommen. Weil ich pro Tag bezahlt werde, und das von einer externen Firma, bekomme ich keine Firmen-Benefits. Ganz ehrlich: Ich bin jetzt schon nervös, wenn ich daran denke, das Gehalt für eine Festanstellung zu verhandeln.
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