Wenn du eine Vagina hast, hattest du im Laufe deines Lebens wahrscheinlich schon alle möglichen Arten von Ausfluss und dir ist Unwohlsein in dieser Gegend alles andere als unbekannt. Oft sind diese Ärgernisse das Ergebnis einer Pilzinfektion.
Schätzungen zufolge leiden mehr als 75 Prozent der Frauen zumindest einmal in ihrem Leben an einem Scheidenpilz.
Dr. Laura A. Carinci, Frauenärztin und Geburtshelferin, sagt, dass es bei jeder Art von Schmerz, Unbehagen oder Anomalien im Vaginalbereich wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören.
„Als Faustregel gilt: Jeder anhaltende Ausfluss oder jedes Symptom, das sich verschlimmert oder nicht innerhalb von ein paar Tagen verschwindet, muss untersucht werden. Nur so kannst du mit Sicherheit wissen, womit du es zu tun hast“, sagt Dr. Carinici.
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Die Symptome einer Pilzinfektion sind zwar unterschiedlich, wenn du aber eines der folgenden Anzeichen bemerkst, ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Wenn sie tagelang anhalten, solltest du einen Termin beim einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin vereinbaren.
1.) Deine Vagina juckt und brennt
Gelegentliches und lästiges Jucken und Brennen kann unter Umständen ganz normal sein. Wenn du aber einen Scheidenpilz hast, juckt und brennt deine Vagina normalerweise unaufhörlich und so sehr, dass du an nichts anderes mehr denken kannst. Wenn das der Fall ist, solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
2.) Deine Vulva ist angeschwollen und rot
Die Vagina kann von Zeit zu Zeit etwas empfindlicher sein. Das ist nichts Ungewöhnliches. Bei einer Pilzinfektion kann die Vulva geschwollen und gerötet sein, was im Laufe der Tage noch schlimmer werden kann. Diese erhöhte Empfindlichkeit kann auch Schmerzen beim Wasserlassen verursachen.
3.) Dein Ausfluss sieht aus wie Hüttenkäse
Eines der deutlichsten Anzeichen für eine Pilzinfektion ist ein dicker, weißer, geruchloser Ausfluss, der an Hüttenkäse erinnert. Auch hier gilt: Gelegentlicher Ausfluss ist ganz normal. Wenn du aber plötzlich etwas Hüttenkäseartiges in deiner Unterwäsche entdeckst, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Infektion.
4.) Du hast Schmerzen beim Sex
Ein Scheidenpilz kann für schmerzhaften Sex verantwortlich sein. Auch hier gilt die Regel: Wenn diese Schmerzen nicht verschwinden und du sie nicht ignorieren kannst, führt kein Weg an einer Untersuchung vorbei.
Bei einer schnellen Google-Suche wirst du auf verschiedene Hausmittel und Lösungen für eine selbst diagnostizierte Pilzinfektion stoßen. Laut Carinci kann einiges davon hilfreich sein, wie z. B. die Einnahme eines Probiotikums (das ist aber noch nicht wissenschaftlich belegt).
Und wenn es darum geht, dir ein rezeptfreies Medikament zu besorgen, anstatt dir die Zeit zu nehmen, einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin aufzusuchen, hänge laut Carinci vieles von deiner persönlichen Erfahrung mit Pilzinfektionen ab.
„Wenn du die oben erwähnten Symptome zum ersten Mal hast und es sich dabei um etwas handelt, das noch nicht von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert worden ist, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. So kannst du sichergehen, dass du die richtige Behandlungsform wählst“, sagt Carinci.
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