Dieser Artikel erschien zuerst auf The Art Gorgeous.
Sex ist die treibende Kraft hinter vielem, was sich in der Menschheit so abspielt. Und Hand aufs Herz: Wen lässt ein bisschen Erotik in Kunst und Film schon komplett kalt? Ob classy Helmut Newton in Schwarzweiß, eine minimalistische Linienzeichnung oder doch eher der Full-on-Akt – Vorlieben sind unterschiedlich. Viele Künstler und Künstlerinnen nutzen ihr sexuelles Verlangen und ihre erotischen Fantasien und wandeln sie zu einer erkennbaren Inspiration für ihre Kunst um.
Wir haben für euch fünf der Künstler und Künstlerinnen zusammengefasst, die dafür bekannt sind, ihre Sexualität und ihre Körperlichkeit spürbar in ihre Kunst einfließen zu lassen.
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1. Jeff Koons
Jeff Koons ist der Vater der sexuellen Kunst. Seine kontroverse Serie Made In Heaven konzipierte er als Antwort auf die Objektifizierung und auf die Tatsache, dass sie in ihren verletzlichsten Momenten, nackt oder während des Akts, scheinbar für unangemessen betrachtet werden. Jeder Teil der Serie zeigt explizit erotische Themen, von Oralsex bis hin zur Penetration. Abgebildet sind Koons selbst mit seiner damaligen Ehefrau Ilona Staller.
Anstatt sich Körperdoubles oder Models zu holen und diese lediglich aus den richtigen Winkeln zu fotografieren, entschied Koons sich für das wahrhaftige Nachstellen und Ausführen des Abgebildeten. Er wollte Realität, Kontroverse und Intimität. Er wollte diese Dinge zelebrieren, um der mit ihnen verbundenen Scham ein Ende zu setzen.
2. Kitagawa Utamaro
Utamaros „Shunga“-Werke waren vor allem während der Edo-Periode in Japan sehr beliebt, gehören mittlweile jedoch weltweit zu den beliebtesten Erotic Art Pieces.
Shunga war damals sehr viel preiswerter als ein Besuch im Bordell, weswegen sich viele Privatleute erotische Kunst hielten. Utamaros Shunga zeigen zum Großteil Paare in Missionarstellung – heutzutage also nichts, das man als gewagt empfinden würde. Damals jedoch hat es den Macher jedoch fragwürdig und umstritten gemacht: Nachdem er für einen Roman das Sexleben des Machtinhabers Toyotomi Hideyoshi karikiert hatte, wurde er verhaftet, eingesperrt und starb kurz darauf. Doch bis ans Ende seiner Tage hörte er nicht auf zu malen.
3. Pablo Picasso
Wer sollte die Top 2 beenden, wenn nicht Pablo Picasso? Dem Autor der Biografie A Life of Pablo Picasso, John Richardson, zufolge, hatte der Kubist Picasso einen „unkontrollierbaren“ Sextrieb. Einen, den man nach kurzem Betrachten seiner frühen Werke auch schnell identifizieren kann. Er war für seinen Charme bekannt und dafür, Frauen mit seinen Blicken zu beeindrucken. Das belegen unzählige Flirts mit Frauen der Kunstwelt, wie z.B. Marie-Thérèse Walter und Dora Maar.
Sein Gemälde Nackt, Grüne Blätter und Büste zeigt teilweise Marie-Thérèse in Details, die man heute dem Bondage zuschreiben könnte. In diesem spezifischen Kontext spielt es auf ihre bekanntermaßen unterwürfige Haltung Picasso gegenüber hin. Denn so charmant er auch gewesen ist, er sagte eben einst auch: „Für mich gibt es nur zwei Arten von Frauen: die Göttinnen und die Fußabtreter“ – da steckte der Charme also doch noch nicht ganz so tief.