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Sind vegane Fleischersatzprodukte gut oder schlecht für den Körper?

Photo: Courtesy of Getty Images.
Vielleicht hast du gerade die Dokumentation What The Health auf Netflix gesehen oder gelesen, dass sich Beyoncé vegan ernährt. Vielleicht hast du dir auch einfach zum Jahreswechsel vorgenommen, deinen Fleischkonsum einzuschränken. Was auch immer der Auslöser war, bestimmt hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, komplett auf tierische Produkte zu verzichten.
Gründe für eine fleischlose Ernährung gibt es viele. Manche mögen beispielsweise den Geschmack nicht, andere können sich qualitativ hochwertiges Fleisch nicht leisten und einige können es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, etwas zu essen, was mal gelebt hat. Sollte einer der beiden letzten Dinge bei dir zutreffen, ist es natürlich möglich, dass du ab und zu trotzdem Appetit auf einen Burger oder Spaghetti Bolognese hast. Die Lösung: vegane Fleischalternativen aus Sojabohnen.
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Doch dann gibt es wiederum Leute, die behaupten, der Konsum von Sojaprodukten könnte zu ernsthaften Gesundheitsproblemen und sogar zu Brustkrebs führen. Aber ist da was dran?
Um das herauszufinden, müssen wir erst mal herausfinden, woher die Panik kommt. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Soja östrogenähnliche Verbindungen enthält: die Isoflavone Genistein und Daidzein. Früher dachte man, diese Pflanzenfarbstoffe würden die Hormone beeinträchtigen, Brustkrebs hervorrufen und zu Schilddrüsenproblemen führen. Kein Wunder also, dass viele Menschen Angst vor Sojaprodukten hatten oder haben. Mittlerweile wissen wir aber, in veganen Fleischalternativen ist nur eine sehr geringe Menge an Isoflavonen enthalten und die hat keinen Einfluss auf deine Gesundheit. Abgesehen davon ist der Effekt von Soja auf den menschlichen Körper sehr viel komplexer als es in den früheren Studien angenommen wurde. Will heißen: Wenn du nicht gerade eine Sojaallergie hast, gibt es keinen Grund, Angst vor dieser Art pflanzlicher Produkte zu haben, so die Ernährungsberaterin Taylor Wolfram.

Unterschiede bei verschiedenen Sojaprodukten

Sojabohnen sind ein sehr guter Proteinlieferant und damit vor allem für Menschen, die kein Fleisch essen sehr wichtig. Laut Kathy McManus, der Leiterin der Ernährungsabteilung des Brigham and Women's Hospitals, enthalten sie essentielle Aminosäuren sowie wichtige Nährstoffe. Natürliche Sojaprodukte wie Tofu, Edamame, Tempeh und Sojamilch sind eine tolle Alternative zu tierischen Proteinen, so McManus. Strenggenommen enthalten diese Nahrungsmittel zwar natürliche Isoflavone (eine halbe Tasse Sojabohnen enthält zum Beispiel 55 mg Isoflavone), jedoch im Schnitt weniger als industriell verarbeitete Fleischersatzprodukte aus Soja. Was das Thema Verarbeitung angeht, gibt es laut Wolfram also große Unterschiede: „Tofu und Tempeh sind beispielsweise noch verhältnismäßig natürlich. Dem gegenüber stehen stark verarbeitete Lebensmittel wie Sojaburger und Co. Es ist vollkommen okay, auch mal stark verarbeitete Lebensmittel zu essen, doch aus ernährungsphysiologischer Sicht sind weniger stark verarbeitete Alternativen die bessere Wahl“.
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Sollte ein Nahrungsmittel ausschließlich aus „Sojaproteinisolaten“ bestehen oder Isoflavonzusätze enthalten, ist das meist ein Zeichen dafür, dass das Produkt industriell hergestellt wurde und Zusätze enthalten könnte, so die Mayo Clinic. Isoflavonkonzentrate finden sich meist in Proteinriegeln, Proteinpulver und texturierten Eiweißstoffen. Davon solltest du laut McManus besser die Finger von lassen.

Fazit

Wenn du den Geschmack der Fleischersatzprodukte aus Soja magst und sie deine Lust auf Fleisch stillen, dann iss sie ruhig (Solltest du dir dennoch Sorgen darüber machen, möglicherweise zu viele Sojaprodukte zu dir zu nehmen, dann sprich das Thema doch vielleicht einfach bei deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt an oder wende dich an eine*n Ernährungsberater*in).
Ganz gleich, wie du dich ernährst, am besten ist es, auf unterschiedliche Proteinquellen zu setzen, so Wolfram. „Vegetarier*innen und Veganer*innen sollten Bohnen, Linsen, Nüsse, Kerne, Vollkornprodukte und (wenn sie sie mögen) pflanzliche Fleischersatzprodukte essen“.
Abgesehen davon ist es wichtig, zu verstehen, dass ein Produkt nicht automatisch gesund ist, nur weil es als „vegan“, „vegetarisch“, „pflanzlich“ oder „nachhaltig“ vermarktet wird. Und auch, wenn es so scheint als würden sich alle Menschen um dich herum auf einmal aus ethischen Gründen vegetarisch oder vegan ernähren, heißt das nicht gleich, dass du ein schlechter Mensch bist, wenn du weiterhin Fleisch essen möchtest – auf die Qualität und Quantität zu achten kann aber natürlich nie schaden).
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