Eine Sommergrippe ist einfach mies und unfair. Natürlich ist es nie schön, krank zu sein, aber wenn es dich bei 30 Grad im Schatten erwischt, fühlt sich jede Erkältung gleich doppelt so schlimm an. Dann liegst du schwitzend im Bett und versuchst, herauszufinden, ob das jetzt an der Hitze oder dem Fieber liegt. Der Tee, der im Winter wahre Wunder bewirkt, brennt sich im Sommer unangenehm durch die Speiseröhre. Und Sonne tanken kannst du auch nicht, weil deine Gliederschmerzen dir jegliche Bewegung verbieten.
Ist das alles nur in deinem Kopf so schlimm oder gibt es eine logische Erklärung hinter all dem? Und fühlt sich ein Infekt im Sommer wirklich anders an als im Winter? Die Antworten auf diese und weitere Fragen verrate ich dir jetzt.
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Was verursacht eine Sommergrippe?
Wenn du im Winter krank wirst, liegt das meistens an einem Rhinovirus. Der gehört zu den am weitesten verbreiteten Erregern und führt zu einer Grippe, wie sie im Buche steht. Wenn es wärmer ist, steckst du dich meistens mit einem sogenannten Enterovirus an. Das ist ein Virus, der einen grippalen Infekt verursacht. Meistens sind dieser Infekt nicht so schlimm wie eine richtige Grippe, aber er kann auch lästig und unangenehm sein. Die Ansteckungszeit mit dem Enterovirus ist ziwschen Juni und Oktober am höchsten – also eben in der Sommerzeit.
Was sind typische Symptome?
Erwachsene leiden bei einer Sommergrippe oft unter Husten, Schnupfen, Fieber und Gliederschmerzen. Einige bekommen sogar einen Hautausschlag und Blasen am Mund. Auch Magen-Darm-Probleme sind nicht selten, da der Enterovirus Übelkeit und Erbrechen begünstigt.
Im Gegensatz zu Erwachsenen werden Kinder häufiger im Sommer krank. Haben sie sich im Kindergarten oder in der Schule mal angesteckt, sind die Symptome auch stärker als bei uns. Das liegt vor allem daran, dass ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und nicht richtig gegen die Erreger ankämpfen kann.
Woher weiß ich, ob ich eine Grippe oder eine Allergie habe?
Viele von uns leiden im Sommer unter Allergien. Woher sollst du also wissen, ob der Heuschnupfen wieder zugeschlagen hat oder ob es sich um eine Erkältung handelt? Um einen Unterschied zu erkennen, musst du der Wahrheit wortwörtlich ins Auge sehen. Obwohl beide eine laufende oder verstopfte Nase sowie ein Jucken im Hals oder Halsschmerzen verursachen können, bewirken Allergien in der Regel auch wässrige Augen. Normalerweise ist auch Fieber ein Indiz für eine richtige Grippe. Außerdem dauert eine Allergie viel länger als eine Sommergrippe.
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Ist eine Grippe im Sommer wirklich schlimmer als eine im Winter?
Das ist schwer zu sagen. Expert*innen glauben, dass eher die Kombination zwischen Grippe und Allergie dafür sorgt, dass sich eine Sommergrippe schlimmer anfühlt. Und natürlich gibt es auch noch den psychologischen Aspekt: Im Sommer eine Grippe zu haben empfinden wir als unfair, denn eigentlich sollten wir doch in der Sonne liegen und Spaß haben, aber stattdessen liegen wir hustend im Bett und werden von Gliederschmerzen gequält. Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegt: Werden wir im Sommer krank, sind wir isolierter und fühlen uns deshalb schlechter.
Wie lange hält eine Sommergrippe an?
Wenn es wirklich eine Grippe ist, kann sie ungefähr eine Woche andauern. Solltest du Fieber und Gliederschmerzen haben und dich einfach wie von einem Zug überrollt fühlen, könntest du dich auch richtig erkältet haben. Dann solltest du schleunigst zu deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin, damit er oder sie dir die nötigen Medikamente verschreiben kann.
Wie werde ich schnell wieder gesund?
Weder für eine Grippe im Winter noch für eine Sommergrippe gibt es ein Heilmittel. Das Beste, was du tun kannst ist, die Symptome zu behandeln. In der Apotheke bekommst du viele rezeptfreie Medikamente, die dich von den Symptome befreien. Wichtig ist auch, dass du dich viel ausruhst. Schlafe so viel du kannst und entlaste deinen Körper so gut es geht. Bei Halsschmerzen kann das Gurgeln von Salzwasser sehr hilfreich sein. Und natürlich musst du viel Wasser trinken! Dein Körper verliert wegen der hohen Temperaturen sowieso schon mehr Flüssigkeit als sonst und die Erkältung entzieht dir zusätzlich noch mehr.
Also schnapp’ dir eine große Wasserflasche und leg dich auf die Couch für einen Netflix-Binge-Nachmittag. Und wenn die Augen schwerer werden, kannst du ruhig ein Nickerchen für ein paar Stündchen machen – so ist die nervige Sommergrippe im Handumdrehen wieder weg.
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