Jetzt wo die Temperaturen nach Tagen voller grauer Wolken endlich wieder steigen, kannst du dich am See oder im Freibad weiter um die perfekte Bräune kümmern. Also schnappst du dir dein Badetuch, ein gutes Buch und deine besten Freund*innen und verbringst den ganzen Sonntag damit, in der Sonne zu brutzeln – nicht mehr, nicht weniger. Wenn es dann dunkel wird und du nach Hause fährst, merkst du allerdings, wie müde du bist, und das obwohl du stundenlang nicht wirklich einen Muskel bewegt hast. Dabei würde man meinen, dass die Überdosis an Vitamin D und das Nichtstun alle Batterien im Körper komplett aufgeladen haben und doch würdest du dich am liebsten ins Bett fallen lassen und ein Nickerchen machen. Warum macht die Sonne eigentlich so verdammt müde?
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Nur weil du gerade den Stress des Alltags von dir werfen kannst und die Wärme der Sonnenstrahlen genießt, heißt es nicht, dass es deinem Körper genauso geht. Im Gegenteil, das Sonnenbaden bedeutet für ihn harte Arbeit. Er muss ständig für die richtige Körpertemperatur sorgen, dich zum Schwitzen bringen und noch viel mehr, nur um für dein Wohlergehen zu sorgen.
Dein Körper arbeitet, auch wenn du es nicht tust
„Selbst eine kleine Temperaturäderung sorgt dafür, dass dein Körper keine volle Leistung bringen kann“, erklärt Dermatologin Dr. Heather Rogers. Das liegt daran, dass dein Körper stets bemüht ist deine Kerntemperatur zu regulieren, indem er dich beispielsweise zum Schwitzen bringt. Also arbeitet dein Inneres auf Hochtouren, selbst wenn du auf der Sonnenliege einen erholsamen Mittagsschlaf machst. Laut der Ärztin ist das zweifellos ein Grund, warum du selbst nach zwei Stunden Dösen am Pool immer noch müde bist. Aber es gibt längst noch mehr Faktoren, die deine Müdigkeit hervorrufen.
Du brauchst mehr Wasser
Ein anderer großer Faktor warum dich das Sonnenbaden ausknockt, kann ein extremer Wasserverlust im Körper sein. Eine Studie der Journal of Nutrition aus dem Jahr 2012 fand heraus, dass schon eine geringe Dehydrierung ausreicht, damit du dich launisch und erschöpft fühlst. Und ich weiß, es ist schon so schwierig sich genug sich im Alltag daran zu erinnern mehr Wasser zu trinken. Wenn die Sonne dich dazu noch träge macht, kommt dir allein das Heben einer Flasche schon wie ein Kraftakt vor. Wie viel Wasser du am Tag benötigst, musst du leider auch selbst herausfinden, denn die Regel, nach der zwei Liter für jeden Erwachsenen ausreichend sind, ist nur ein Mythos. Gerade an warmen Tagen solltest du noch mehr als sonst trinken, um nicht zu dehydrieren – nur um auf der sicheren Seite zu sein.
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Deine Haut ist so Rot wie eine Tomate
Umso schwerer wird die Temperaturregulierung für deinen Körper, wenn er sich gleichzeitig um einen Sonnenbrand kümmern muss und dafür sorgt, dass du nicht dehydrierst. Um die Tomatenhaut zu heilen, leitet dein Körper nämlich Flüssigkeit aus deinen Organen an die Hautoberfläche, erklärt Dr. Shari Lipner, Assistenz-Professorin am Weil Cornell College. Mit einem Sonnenbrand kannst du auch nicht schwitzen, da die Haut den Schweiß aufsaugt, aber gerade das soll eigentlich einem Sonnenbrand vorbeugen.
Was in deinem Körper vorgeht, wenn du in der Sonne liegst
Es ist wirklich wichtig, den Unterschied zwischen einer einfachen Sonnenmüdigkeit und einer Hitzeerschöpfung zu kennen, denn Letzteres kann lebensbedrohlich sein. Wenn du sehr stark schwitzt und einen schnellen Puls hast oder sogar in Ohnmacht fällst, hast du höchstwahrscheinlich eine Hitzeerschöpfung. In diesem Fall musst du so schnell wie möglich ein schattiges Plätzchen suchen und viel Wasser trinken. Falls die Symptome sich binnen einer Stunde nicht bessern, solltest du dich vom Arzt oder von einer Ärztin untersuchen lassen. Schlimmstenfalls kann die Erschöpfung zu einem Hitzschlag überwechseln oder mit einem Sonnenstich einhergehen. Wenn du dich wiederum auch an kalten Tagen permanent erschöpft fühlst, egal wie viel du dich entspannst, solltest du ärztlichen Rat aufsuchen. Es könnte sich dann vielleicht um eine Schlafstörung oder Ähnliches handeln.
Fazit: Unterschätze die Sonne nicht und vor allem zwing dich nicht den ganzen Tag draußen zu verbringen, nur weil das Wetter gerade so schön ist. Wenn dein Bett und Netflix gerade attraktiver für dich sind als Sonne und Chlorwasser, dann bleib Zuhause und genieße es zu faulenzen. Und vielleicht bist du am Abend sogar noch Fit für ein paar Drinks an der Strandbar.