In den letzten Jahren ist das Workout an der frischen Luft immer beliebter geworden – selbst, nachdem Fitnessstudios ihre Türen nach langer Zeit wieder öffnen durften. Draußen Sport zu machen, war eine Möglichkeit, den eigenen vier Wänden zu entkommen, ein bisschen Vitamin D zu tanken und dein Blut in Wallung zu bringen. Und obwohl das Wetter zwar nicht immer ganz so zuverlässig war, war es doch meistens schön, draußen ein bisschen ins Schwitzen zu kommen und dabei den einen oder anderen Sonnenstrahl zu genießen.
Diese Zeiten sind aber weitestgehend vorbei. Die Wintermonate rücken näher, und die Vorstellung, bei Dunkelheit, Wind und/oder Regen nochmal um den Block zu joggen, ist alles andere als einladend. Noch dazu hast du vermutlich immer noch die Stimmen deiner Eltern im Kopf, die dich dazu auffordern, dich schön „dick einzupacken, damit du dich nicht erkältest“. Dank Sprüche wie dieser glauben viele von uns, kaltes Wetter sei ungesund und ein HIIT-Workout im Park bei 7°C würde uns hundertpro eine Erkältung einheimsen. Und machen wir nicht eher Sport, um nicht krank zu werden?
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Zum Glück (oder Pech, je nachdem, wie viel Lust du auf Sport hast) ist das Gerücht, kalte Temperaturen würden dich automatisch anfälliger für wintertypische Erkältungen oder die Grippe (oder Corona!) machen, eben das: ein Gerücht. Laut dem stellvertretenden Klinikdirektor Dr. Luke Powles kann das Training an der frischen Luft das Erkrankungsrisiko sogar senken, weil die natürliche Belüftung die Verbreitung von Keimen reduziert. „Wenn du dabei alles richtig machst, ist der Sport draußen im Winter sogar gut für die Gesundheit und stärkt dein Immunsystem, wodurch deine Erkrankungsgefahr gesenkt wird.“ Noch dazu ist die Bewegung auch gut für deine geistige Gesundheit, was wiederum ebenfalls deinem Immunsystem hilft – das besser funktioniert, wenn du nicht gestresst bist.
„Aber was ist mit Regen?“, fragst du dich jetzt vielleicht. Und klar: Die Vorstellung, draußen im Regen zu stehen und davon krank zu werden, fühlt sich wahr an. Wie auch beim Sport in der Kälte gilt hier jedoch: Die bessere Luftversorgung reduziert dein Risiko, dich irgendwo anzustecken (oder andere anzustecken) – selbst im Regen. Einen Punkt gibt es aber sehr wohl zu bedenken: Weil dein Körper bei Nässe schneller Wärme abgibt, ist das Risiko für Frostbeulen oder Unterkühlung größer. Obwohl ein milder Novembertag bei dir zwar vermutlich nicht direkt zu Erfrierungen führt, hängt hier alles von deinem Outfit ab. Wenn du Workout-Kleidung trägst, die Wasser absorbiert (wie Turnschuhe, die sich vollsaugen, wenn du durch eine Pfütze läufst), machst du dich für niedrige Temperaturen anfälliger.
„Taubheit oder ein Kribbeln deiner Haut, Hände, Füße oder im Gesicht können erste Anzeichen von Kälteschäden sein“, erklärt Dr. Powles und ergänzt, dass das besonders gilt, sobald die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen – vor allem bei starkem Wind. „Die ersten Symptome einer Unterkühlung sind starkes Zittern, Müdigkeit und ein Verlust der Koordinations- oder Sprachfähigkeiten.“
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Wenn dir irgendetwas davon an dir auffällt, solltest du sofort dein Training abbrechen und dich in einem warmen Raum aufwärmen. Lassen die Symptome dann nicht nach, hole dir bitte medizinische Hilfe.
Beim Sport an der frischen Winterluft gibt es aber auch noch andere Risiken zu bedenken. Kraft-Trainer Jason Bone warnt zu dieser Jahreszeit besonders vor Verletzungen. „Kalte Muskeln sind angespannt und daher verletzungsanfällig. Training im Regen kann außerdem gefährlich sein, weil du schneller ausrutschst.“ Diese Probleme lassen sich aber schnell in den Griff bekommen: „Ich empfehle, in gute wasserfeste Kleidung, hochwertige Schuhe und Thermo-Unterwäsche zu investieren“, sagt er. „Außerdem solltest du vor dem Rausgehen in den Regen oder die Kälte mindestens zwei Dehnübungen und ein ordentliches Warm-up einlegen, um die Gelenke und Muskeln vorzubereiten.“ Wenn du ein paar Euros für neue Winter-Workout-Klamotten übrig hast, sieh dir doch mal die neueste Kollektion von Adidas an: Die COLD.RDY-Pieces wurden explizit dafür entworfen, Körperwärme zu isolieren und dich gleichzeitig bei kälteren Temperaturen trocken zu halten.
Prinzipiell solltest du dir außerdem überlegen, ob sich deine eventuellen chronischen Krankheiten mit dem Training in der Kälte vereinbaren lassen. Dr. Powles verweist dabei insbesondere auf Asthma und das Raynaud-Syndrom – ein Phänomen, bei dem sich die Blutgefäße in Reaktion auf Kälte und Stress zusammenziehen. Im Zweifel solltest du mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin darüber sprechen, ob der Sport draußen für dich eine gute Idee sein könnte. Dasselbe gilt, wenn du Medikamente einnimmst. „Einige Mittel – wie abschwellende Medikamente – können deinen Puls beschleunigen. Daran solltest du denken, bevor du mit dem Sport beginnst.“
Insgesamt sollte der Sport an der frischen Luft für die meisten von uns allerdings gar kein Problem sein. Vielleicht solltest du dich ohnehin mit der Vorstellung anfreunden. Schließlich stecken wir mitten in der vierten Corona-Welle – und wer weiß, ob unsere Fitnessstudios in diesem Winter überhaupt geöffnet bleiben?
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