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Studie belegt: Dein betrunkenes Ich ist dein wahres Ich

Illustration: Anna Sudit
„Wenn ich betrunken bin, werde ich immer so kuschelig“, höre ich immer wieder im Freundeskreis. Andere würden „aggressiver“, „lauter“, „leiser“, „emotionaler“ oder einfach nur „zum Raudi“, wenn sie betrunken sind. Sie alle beanspruchen jedoch für sich, in volltrunkenem Zustand ein komplett anderer Mensch zu sein, ganz egal ob dann mehr Spaß, Melancholie oder Wut aus ihnen heraussprudelt.
Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass das betrunkene Ich kein Alter Ego ist, sondern laut einer Studie der University of Missouri das wahre Ich. Was auch aus der Studie hervorgeht: Deine Freund*innen nehmen die Diskrepanz zwischen deiner betrunkenen und deiner nüchternen Persönlichkeit nicht so groß wahr wie du selbst.
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Die Studie, die von der Wissenschaftlerin Rachel Winograd durchgeführt und im Clinical Psychological Science Journal veröffentlicht wurde, hat 156 Teilnehmer*innen einen Fragebogen ausfüllen lassen, in dem sie Angaben zur Selbsteinschätzung ihres betrunkenen Ichs machen sollten.
Die Teilnehmenden wurden außerdem dazu eingeladen, vor Ort an einem Experiment mitzumachen, zu dem diejenigen, die trinken durften, nicht lange überredet werden mussten: Es wurden alkoholische und alkoholfreie Getränke verteilt. Nach einer Weile wurden sowohl die nüchternen als auch die alkoholisierten Teilnehmer*innen zu ihrer aktuellen Selbsteinschätzung gefragt. Betrunkene Teilnehmer*innen zeigten sich selbstbewusster, extrovertiert und hielten sich für emotional stabiler als sonst (haha), außerdem meinten sie spürbare Veränderung in sich selbst zu sehen.

I may beckon her later ??? #drunkme #hilarious ???????????

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Teilnehmer*innen, die lediglich beobachten sollten, haben den Unterschied im Verhalten hingegen nicht so wesentlich bestätigen können: Die einzige Veränderung wurde in der Extrovertiertheit und der damit verbundenen Senkung der Hemmschwelle registriert.
„Wir waren überrascht, dass die Diskrepanz zwischen der Selbst- und der Außenwahrnehmung so fundamental ist“, bezeugte Winograd. „Die Teilnehmenden nahmen ihre Persönlichkeit als vollkommen verändert und überspitzt wahr, wohingegen die Beobachtenden nur die Extraversion bestätigen konnten.“
Damit fällt die Ausrede für den nächsten Drunk Dial am Wochenende wohl weg. Wir müssen uns also damit abfinden, dass unser betrunkenes Ich ganz einfach unser wahres Ich ist, nur ein bisschen lauter. „Sorry, ich war betrunken“ ist nicht, „In Vino Veritas“ hingegen eher.
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