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Was du gegen das Gefühl tun kannst, im Leben „festzuhängen“

Foto: Getty Images.
Wenn du aktuell das Gefühl hast, in einer Art Tief festzuhängen, bist du damit nicht allein. Aber schon die Erkenntnis, dass du irgendwie festhängst, ist ein toller erster Schritt, um langfristig optimistischer und motivierter in die Zukunft zu schauen. Wir alle können unseren mentalen Zustand jeden Tag ein kleines bisschen verbessern, indem wir üben, unseren Alltag achtsamer anzugehen – und indem wir uns die Zeit nehmen, uns genau zu überlegen, was wir uns von unserer Zukunft erhoffen, hauchen wir genau diesem Alltag ein ganz neues Gefühl von Zielstrebigkeit ein.

Wieso stecken wir gerade alle irgendwie fest?

Es lässt sich nicht leugnen, dass die letzten Jahre für uns alle eine Herausforderung waren. Als klinische Psychologin und Mental-Health-Expertin bei der App Headspace sind mir aber ein paar Gemeinsamkeiten darin aufgefallen, worüber sich meine Patient:innen bei der Therapie beklagen; viele von ihnen erzählen mir, sie hingen in einer Art metaphorischem „Loch“ fest und fühlten sich richtungs- und antriebslos. Sie haben den Eindruck, zu stagnieren, wenn sie sich ihr Leben genauer anschauen.
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Viele von uns „hängen fest“, sind unzufrieden oder haben die Freude an den kleinen Dingen des Lebens verloren. Was dir vielleicht früher mal dabei half, dich von Stress zu lösen oder dir einen miesen Tag zu versüßen, hat heute womöglich nicht mehr denselben Effekt. Aber was kannst du tun, um dein Leben wieder zu genießen und das Gefühl zu haben, darin voranzukommen?

Wie du dich aus einem Tief herausholst

Unternimm wieder, was dich glücklich macht

Wenn wir das Gefühl haben, festzuhängen, vernachlässigen wir oft die Aktivitäten, die uns entspannen und Freude bringen. Vielleicht warst du während der Pandemie dazu gezwungen, deine liebsten Hobbys einzustellen, und bist sie danach nie wieder so richtig angegangen. Es ist wichtig, das zu tun, was du liebst – und das können auch neue Dinge sein. Dadurch vermehrst du positive Emotionen, reduzierst Stress und motivierst dich während der Arbeit mit dem Gedanken daran, was du im Feierabend Schönes tun kannst.

Mach dich positiver Erfahrungen bewusst

Wenn wir gerade down sind, kann es uns schwerfallen, die positiven Dinge zu bemerken, die uns im Laufe eines Tages oder einer Woche passieren. Dabei ist es unheimlich wichtig, diese angenehmen Erfahrungen auch bewusst zu registrieren. Lass nicht zu, dass schöne Momente einfach an dir vorbeiziehen! Das kannst du zum Beispiel verhindern, indem du täglich in dich hineinhörst: Hattest heute auch nur eine positive Erfahrung? Das kann auch etwas ganz Kleines sein – wie ein leckeres Essen oder eine liebe Nachricht. Vielleicht hast du dich auch über das tolle Wetter gefreut oder etwas Interessantes im Fernsehen geschaut. Dir das Gute vor Augen zu halten, ist unheimlich wichtig und sollte niemals für selbstverständlich genommen worden. 
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Geh deine Aufgaben langsam, aber bestimmt an

Wenn es uns schwerfällt, uns zu etwas zu motivieren, kann sich das negativ auf unser Selbstbewusstsein und unser Gefühl der eigenen Kompetenz auswirken. Dadurch können wir den Eindruck entwickeln, nichts erreichen oder bewältigen zu können. Gleichzeitig kann es zu Erschöpfung und Stress führen, und wir drücken uns daraufhin womöglich vor bestimmten Aufgaben oder Situationen. In so einer Lage kann es helfen, deine Aufgaben oder Herausforderungen ganz langsam anzugehen, dann aber wirklich zu erledigen. Das verleiht dir das Gefühl von Widerstandsfähigkeit, Kontrolle und Kompetenz. Vielleicht fängst du zum Beispiel damit an, ein paar Rechnungen zu bezahlen, dich leicht sportlich zu betätigen oder dich pro Woche einmal mit Freund:innen zu treffen. Diese kleinen Ziele können dir wirklich dabei helfen, dich selbst aus deinem Tief zu holen.

Vergleich dich nicht mit anderen

Wir Menschen neigen von Natur aus dazu, uns mit anderen zu vergleichen, um unsere eigene Stellung innerhalb der Gesellschaft zu etablieren. Wir schauen uns an, was andere machen, um herauszufinden, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Dabei haben wir natürlich alle ganz individuelle Vergangenheiten und Lebenserfahrungen, die beeinflussen, wie wir mit Herausforderungen umgehen. Es hilft dir daher nicht, dich mit anderen zu vergleichen. Konzentriere dich lieber auf dich und darauf, was für dich funktioniert.

Übe dich in Achtsamkeit

Das Gefühl, irgendwie festzuhängen und dein Leben nicht vorantreiben zu können, kann sehr schwierig sein. Wenn wir uns überfordert fühlen und uns oft in unseren Zweifeln und Sorgen verlieren, ist es immer gut, in solchen Momenten einmal innezuhalten und uns in Achtsamkeit zu üben. Bringe deinem Gehirn bei, darauf zu achten, was im Hier und Jetzt passiert; das hilft dir bei der Entspannung und Konzentration. Ein Moment der Achtsamkeit sorgt außerdem dafür, dass wir uns unserer eigenen Gedanken und Gefühle bewusst werden, ohne uns darin zu verlieren oder uns selbst dafür zu verurteilen. Das wiederum reduziert unser Empfinden von Stress, löst uns von Frust und steigert die Erfahrung positiver Emotionen. Achtsamkeitsübungen wie Meditation, Spaziergänge, Musikhören oder auch nur ein paar Minuten Ruhe können dir dabei helfen, dich in eine gute geistige Verfassung zu bringen. 
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Sprich mit Expert:innen

Obwohl das Gefühl, in einem Tief zu hängen, zwar etwas ist, was die meisten von uns kennen, kann es sich auf uns alle unterschiedlich auswirken. Es kann schwer sein, genau zu verstehen, wieso es dir gerade so geht und wie du diese Gefühle hinter dir lassen kannst. In dieser Situation ist es hilfreich, mit Psycholog:innen oder Therapeut:innen zu sprechen, um deine Verhaltensmuster zu analysieren, eventuelle Auslöser zu identifizieren und deine alltäglichen Herausforderungen Schritt für Schritt anzugehen.
Mary Spillane ist eine australische Psychologin.
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