Auch wenn sich manche Leute so benehmen, als hätten wir die Pandemie mittlerweile überstanden und müssten uns nicht mehr (so streng) an die Sicherheitsmaßnahmen halten: Die Gefahr ist noch nicht vorbei. Und deswegen ist es auch immer noch super wichtig, eine Maske zu tragen – so nervig das (und die ganze Coronascheiße an sich) auch ist. Und ja, das gilt auch im Hochsommer.
An Tagen, an denen das Thermometer über die 30-Grad-Marke klettert, lautet das Outfit-Motto normalerweise: Je weniger, desto besser. Jedes Stück Stoff, dass nicht unbedingt nötig ist, wird weggelassen, damit wir in der Hitze nicht komplett zerfließen. Aber in Zeiten einer globalen Pandemie gelten leider andere Regeln, sprich: Selbst wenn du ansonsten nur ein Bikinihöschen trägst, solltest du deinen Mund-Nasen-Schutz trotzdem aufsetzen (irgendwie schon eine lustige, fast surreale Vorstellung, oder?).
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Fakt ist: Der Tragekomfort der meisten Masken hält sich in Grenzen – besonders, wenn du sie über einen längeren Zeitraum tragen musst und es heiß und schwül ist. Und das sieht der Arzt Dr. Nate Favini ganz genauso. „Sie nerven einfach und ich finde nicht, dass wir so tun sollten als ob dem nicht so wäre“. Doch trotz aller Empathie findet er, dass das nicht heißt, wir sollten keine Masken mehr tragen. „Bis wir einen Impfstoff haben, sind Masken unsere beste Verteidigung gegen das Virus“, sagt auch Dr. Natasha Bhuyan.
Aber was, wenn deine Maske schon nach kurzer Zeit durchgeschwitzt und nass ist? Was, wenn du das Gefühl hast, kaum richtig atmen zu können? Und könnten diese Bedingungen im Sommer nicht auch für Hautausschläge und Unreinheiten sorgen?
All das sind absolut valide Fragen und du hast mein vollstes Verständnis, wenn du einfach keinen Bock hast, in der vollen, stickigen S-Bahn oder im Sommerurlaub eine Maske zu tragen. Aber weil wir da nun mal alle wohl oder übel durch müssen, folgen jetzt ein paar Tipps, um die ganze Sache wenigstens etwas erträglicher zu machen.
Bevor es losgeht aber noch eine kurze Anmerkung: Es gibt diesen Mythos, dass eine Maske dafür sorgt, dass der Sauerstoffgehalt der Luft, die wir einatmen niedriger ist. Aber die stimmt so nicht. Ärzt*innen, Krankenschwestern und anderes medizinisches Fachpersonal haben schon lange vor Corona regelmäßig Masken getragen und ihnen ging und geht es gut. „Ja, wir atmen Kohlendioxid aus, aber das existiert ohnehin schon in der Luft um uns... Eine Maske zu tragen, steigert das Risiko (zu wenig Sauerstoff zu bekommen) nicht“, so Dr. Bhuyan.
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Tipp 1: Versuch's mal mit einem anderen Maskenschnitt
Klingt simple, ist es auch: Du willst besser atmen können, dann verwende Masken, die nach vorn etwas mehr Platz bieten. Ja, die dreieckig nach vorn abstehenden Dinger sehen nicht gerade fancy aus, aber wenn du dann nicht mehr das Gefühl hast, zu ersticken, ist es das ja wohl wert, oder? Wichtig ist aber, dass der Mund-Nasen-Schutz an den Seiten dennoch dicht am Gesicht anliegt, damit keine Luft entweichen kann. Schließlich geht es ja immer noch darum, dass deine Ausatemluft wenn möglich nicht “ungefiltert“ zu deinen Mitmenschen gelangen sollte.
Tipp 2: Teste ein anderes Material
Dieser Hinweis ist besonders wichtig, wenn du nach dem Tragen einer Maske schon mal einen Hautausschlag bekommen hast. „Probier's mal mit natürlichen Stoffen, wie Baumwolle, oder aber mit synthetischen, die Feuchtigkeit vom Körper wegleiten – wie die Materialien, die zur Fertigung von Sportbekleidung verwendet werden“, rät der Dermatologe Dr. Ted Lain. Nach aktuellem Stand wird übrigens empfohlen, Masken zu tragen, die aus „mehreren Lagen bestehen, um die größtmögliche Schutzbarriere gegen das Virus zu schaffen. Statt eines einlagigen dicken Baumwollstoffes bieten, verwendest du also besser mehrere Schichten eines dünnen Stoffes.“
Tipp 3: Hab immer einen Ersatz dabei
Eine vollgeschwitzte Maske stinkt zum Himmel – buchstäblich und im übertragenen Sinne. Außerdem können „Schweiß und Feuchtigkeit um Nase, Mund und Kinn zu Hautentzündungen und Pickeln führen“, warnt Dr. Lain. Also pack dir am besten immer eins, zwei frische Masken in deine Tasche. Ich verwende dafür gern diese Gefrierbeutel mit Verschluss: In einem Beutel bewahre ich die frischen Masken auf und in den zweiten kommen dann die nass geatmet und geschwitzten. (Wenn du die Beutel beschriftest, kannst du sie problemlos mehrfach verwenden, weil du die frischen so nicht versehentlich im falschen Beutel “kontaminierst“).
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Durch das regelmäßige Wechseln kannst du deiner Haut eine Pause gönnen und sie vor Unreinheiten schützen, ohne dass du das Risiko eingehst, deine Mitmenschen anzustecken.
Tipp 4: Mach mal 'ne Maskenpause
Wenn du draußen unterwegs bist und ausreichend Abstand zu anderen hältst, kannst du deinem Gesicht natürlich auch mal eine kurze Maskenpause und etwas Luft gönnen. Aber vergiss nicht, die Maske nach ein paar erfrischenden Atemzügen wieder aufzusetzen. „Die Maske am Kinn zu tragen ist als würdest du ein Kondom aus der Verpackung nehmen, auf dem Nachttisch ablegen und dann Sex haben“, so Dr. Favini.
Noch besser: Nimm die Maske ab, atme durch und setze anschließend eine frische Maske auf. Oder würdest du beim Sex zwischendurch mal kurz das Kondom abnehmen und es dann nach ein paar Minuten wieder aufziehen? Eben.
Tipp 5: Tief durchatmen
Solltest du Beklemmungen bekommen oder sogar kurz vor einer Panikattacke stehen, weil du das Gefühl hast, kaum atmen zu können, versuch, ruhig zu bleiben und tief durchzuatmen. Wenn möglich setz dich kurz irgendwo hin, wo niemand ist, nimm den Mundschutz ab und atme langsam ein, halte die Luft kurz an und atme dann wieder langsam aus – so ruhig und tief wie möglich. Das bringt deinen Puls wieder etwas runter. Techniken, die sich hier anbieten sind die entspannende 4-7-8-Atmung und die Wechselatmung aus dem Yoga.
Solltest du die Maske gerade nicht abnehmen können, weil du zum Beispiel mitten im Supermarkt stehst, konzentriere dich trotzdem auf deine Atmung. Achte darauf, das du gerade stehst, damit deine Lunge auch schön viel Platz in der Brust hat.
Wenn du weißt, dass dein Kreislauf oder deine Psyche sehr hitzeempfindlich ist, hab am besten auch immer eine Flasche Wasser und vielleicht einen kleinen Snack dabei.
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