WERBUNG
WERBUNG

Frauenquote versagt: Unternehmen gehen in Abwehrhaltung

Das Geschrei war groß als im Mai 2015 die Frauenquote in deutschen Unternehmen beschlossen wurde: Für die einen darf die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen nicht erzwungen werden, für die anderen ist es ein wichtiger Schritt. Seit dem 1. Januar diesen Jahres gilt für Neubesetzungen in Aufsichtsräten von rund 150 großen Unternehmen eine Quote von 30 Prozent. Zudem mussten rund 3500 deutsche Unternehmen konkrete Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsebenen festlegen. Und nun? Was ist konkret in den Firmen passiert, seit das Gesetz Gleichberechtigung schreit?

6,5 % der Vorstände sind Frauen

Eine Studie zeigt, dass es nur schleppend vorangeht: Der AllBright Stiftung zufolge sind derzeit 6,5 Prozent der 675 Vorstände in deutschen börsennotierten Unternehmen Frauen. Demnach gab es in diesem Jahr nur einen Zuwachs von sieben Frauen in den Führungsgremien, dies entspreche einer Steigerung von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut der Stiftung, gebe es 2050 erst einen Anteil von 40 Prozent in den Vorständen, wenn sich die Entwicklung weiter so langsam fortsetzt. Die Begründung: Mehr als zwei Drittel der großen börsennotierten Unternehmen in Deutschland sehen in der schnellen Berufung von Frauen in Spitzenpositionen keine Priorität. Von den 160 Unternehmen, die im Dax, MDax, SDax und TecDax notiert sind, hätten 110 keine Ziele veröffentlicht oder sich eine Zielgröße von Null für den Anteil von Frauen in ihren Führungsgremien gesetzt, wie aus dem Bericht. „Wir haben diese erschreckend niedrigen Zielgrößen nicht erwartet", sagte Geschäftsführerin der AllBright Stiftung Wiebke Ankersen. „Wenn sich 110 von 160 Unternehmen hinter Ausreden verstecken, dann gibt es da ein strukturelles Problem, und das heißt Abwehrhaltung. Die Unternehmen wollen sich die Zusammensetzung ihrer Führungsteams nicht vorschreiben lassen." Aber vielleicht sollten sie den Anspruch selbst haben...
WerbungWERBUNG

More from Work & Money

WERBUNG