Sich auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten, ist oft ziemlich anstrengend. Schließlich musst du nicht nur so viel wie möglich über die Company herausfinden und auswendig lernen, sondern dir auch schon mal Antworten auf schwere Fragen überlegen wie „Warum sollten wir gerade Sie anstellen?“ oder „Haben Sie noch Fragen an uns?“ (Ja, hast du!). Außerdem musst du üben, so selbstbewusst wie möglich rüberzukommen – und dabei spielt auch die Körpersprache eine wichtige Rolle.
Wie du bestimmt schon weißt, kommunizieren wir nicht nur verbal (also mit Worten), sondern auch nonverbal. Es wird sogar geschätzt, dass etwa 65 bis 90 Prozent unserer Kommunikation nonverbaler Art ist! Allein durch deine Blicke, deine Mimik und deine Gestik verrätst du (oft unwissentlich) sehr viel über dich. Aber auch dein Aussehen kann sehr aufschlussreich sein, denn Kleidung, Frisur, Make-up und Co. wählst du ja bewusst aus. Selbst mit deiner Haltung sendest du Signale an dein Gegenüber, weshalb du dir vor wichtigen Gesprächen, Präsentationen oder Meetings Gedanken darüber machen und vor dem Spiegel üben solltest.
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Dieser Meinung ist auch Traci Brown, die Autorin von Persuasion Point: Body Language and Speech for Influence. Sie ist eine Expertin für Körpersprache und sagt: „Mit deiner Körpersprache sagst du viel mehr als mit Worten. Es geht nicht nur darum was du sagst, sondern wie du es sagst. Deswegen sind Dinge wie Tonfall, Mimik und Gestik sehr wichtig“.
Im Folgenden verrate ich dir sechs Tipps von ihr, die du im Hinterkopf behalten solltest, wenn du dich auf ein Interview vorbereitest – drei Dos und drei Don’ts.
3 Dinge, die du beim Bewerbungsgespräch machen solltest
1. Lehn dich nach vorn.
Traci gibt zu, dass dieser Tipp vielleicht erst Mal etwas eigenartig klingt, aber tatsächlich ist keine gute Idee, sich bei Gesprächen mit anderen zurückzulehnen. Das wirkt nämlich überraschenderweise nicht selbstbewusst und entspannt, sondern desinteressiert – an deinem Gegenüber und an der Unterhaltung. Wenn du dagegen aufrecht sitzt und mit deinem Oberkörper leicht nach vorn neigst, wirkst du direkt interessierter. Laut Brown ist die wichtigste Regel überhaupt, die es bei der nonverbalen Kommunikation bei Jobinterviews zu beachten gilt.
2. Lass dein Handy in der Tasche und bleib stehen.
Die Frage, wann du bei deinem Kennlerngespräch auftauchen solltest, spaltet die Geister: Manche sagen, du solltest lieber etwas zu früh als zu spät dran sein, andere meinen, es ist besser nur pünktlich, statt zu zeitig aufzukreuzen. Traci vertritt den zweiten Standpunkt, denn wenn du vor dem Interview zu viel Zeit überbrücken musst, greifst du bestimmt irgendwann zum Handy und das ist keine gute Idee. „Du bringst dich damit in eine Situation, in der du alles andere als selbstbewusst und interessiert wirkst“, so Brown. Am allerbesten ist es, zu stehen, wenn dich deine*n zukünftige*n Chef*in zum ersten Mal sieht. Dadurch kannst du einen starken ersten Eindruck hinterlassen.
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3. Spiegle dein Gegenüber.
Versteh mich nicht falsch: Es geht nicht darum, wie ein Papagei jeden Satz zu wiederholen – wie du es als kleines Kind gemacht hast, um deine Freund*in zu ärgern. Stattdessen sollst du die Bewegungen der Person, die dich interviewt unauffällig nachmachen. Die Betonung liegt hier natürlich auf unauffällig, denn sonst wird es schnell awkward für alle Beteiligten. „Es braucht etwas Übung, aber wenn du es schaffst, kannst du unauffällig eine Beziehung mit deinem Gegenüber aufbauen“. Oder anders gesagt: Es entsteht ein Gefühl der Vertrautheit.
3 Dinge, die du beim Vorstellungsgespräch vermeiden solltest
1. Arme verschränken.
Besonders in nervenaufreibenden, stressigen Situationen wissen wir oft nicht wohin mit unseren Armen und Händen. Oft verschränken wir sie dann, weil wir uns dadurch sicherer fühlen, so Brown. Tatsächlich wäre es aber besser, die Hände in den Schoß oder auf den Tisch zu legen. Dadurch wirkst du gleich viel offener und positiver, statt eingeschüchtert und nervös.
2. Blickkontakt vermeiden.
Beim Sprechen den Blickkontakt zu halten, ist laut Traci ein schwieriges Thema. „Manche finden es gut, direkt und entschlossen angeschaut zu werden, andere nicht. Versuch, flexibel zu bleiben und dich auf dein Gegenüber einzustellen“, erklärt sie und ergänzt, dass es eine einfache Regel gibt: Beobachte, wie es die Person hält, die mit dir das Interview führt. Wenn du herausgefunden hast, wie sie es mit dem Blickkontakt hält, machst du es ihr einfach nach.
3. Mit den Beinen wackeln.
Anspannung und Angst kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Manche schwitzen oder werden rot, andere wackeln mit den Beinen. Doch besonders der letzte Punkt könnte eine falsche Message senden: „Mit wippenden Knien oder Fersen wirkst du nicht gerade souverän und selbstbewusst. Du vermittelst damit das Gefühl, dass du am liebsten wieder aufstehen und gehen willst“, so Brown. Um runterzukommen kannst zu zum Beispiel versuchen, ganz tief ein- und auszuatmen. Wenn du weißt, dass dein Körper bei Stress oft durchdreht, hilft es dir vielleicht auch, vor dem Interview zu meditieren oder Yoga zu machen.
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