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„Ich hatte ständig Stoppeln“: Warum sich Frauen wirklich die Haare entfernen

Kommen wir direkt zum Punkt: Es ist 2019, wir alle haben Körperbehaarung und keine Angst davor, sie wachsen zu lassen oder komplett zu entfernen. Das Wichtigste: Hier bei Refinery29 haben wir außerdem keine Angst davor, darüber zu sprechen.
In Kooperation mit Braun haben wir drei Frauen gefragt, warum sie einen Teil ihrer Haare entfernen und was das für sie bedeutet – und zwar nur für sie. Von IPL über das Lernen, den eigenen Körper zu lieben, vom Epilieren bis hin zum Formen der eigenen Identität: Diese Geschichten zeigen, dass es bei deinem Körper um deine Definition von Schönheit und deine Regeln geht.
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Paris Lees, Autorin, Journalistin und trans Aktivistin

„Zu meinen liebsten Routinen gehört, mir einen Tee zu machen, ein heißes Bad zu nehmen und meinen Braun Silk-épil 9 Epilator zu benutzen. Natürlich ziept das, aber es hilft mir auch, besser mit meiner Anxiety klarzukommen. Jede*r ist mit unterschiedlichen Leveln konfrontiert, doch für trans Menschen verstärkt sich das noch. Ich weiß, dass es nicht allen so geht, aber auf mich wirken Haarentfernung und Pflege therapeutisch. Wenn ich nicht epiliere, dann zupfe ich viel – ich kann tatsächlich keinen Film ohne meine Pinzette schauen. Ich nenne das eine gesunde Form von Selbstfürsorge.
Das liegt daran, dass du dich früh in deiner Transition auf externe Faktoren wie das Entfernen von Haaren, auf Make-up und Nägel fokussiert, die dein Passing unterstützen. Das fühlt sich nicht wie Luxus, sondern essentiell an. Eine große Rolle dabei spielt, dass es dir nie erlaubt ist, deinen Körper zu vergessen, wenn du trans bist. Ob dein Körper den Vorstellungen von einer anderen Person entspricht, wie er auszusehen hat, sorgt dafür, ob du draußen auf der Straße sicher bist oder nicht. Auf den Körpern von trans Menschen lasten unglaublich viel Druck und prüfende Blicke. Das beschäftigt mich sehr.
Ich sage oft mit einem Augenzwinkern, dass die Transition zu 90% aus dem Entfernen von Haaren besteht. Man hat einfach das Gefühl, seine Körperbehaarung loswerden zu wollen. Verantwortlich dafür ist unsere Gesellschaft. Wenn du als weiblich gelesen werden möchtest, willst du männliche Anzeichen entfernen.
Ich kenne cis Frauen, die ihre Achseln nicht rasieren oder epilieren und bewundere sie dafür. Ich glaube, wenn ich cis wäre, würde ich das auch machen, aber ich möchte einfach keine Aufmerksamkeit auf alles ziehen, das meine Gender Presentation auffälliger macht als sie sein muss. Für eine cis Frau hat das ein anderes symbolisches Gewicht als für eine trans Frau.
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Natürlich entfernen wir uns auch die Haare, weil wir Wert darauf legen, was andere über uns denken. Manchmal bist du mittendrin und denkst: „Wie absurd, Männer müssen das nicht machen“ – aber ich glaube, dass das nicht alles ist, weil ich sicher nicht immer Lippenstift trage oder meine Beine rasiere, um Männern zu gefallen. Ich mache das, weil ich mich besser fühle. Ich habe meine Achseln gestern für niemanden anderen als mich selbst epiliert – es hat sich einfach sauberer und besser angefühlt.
Es gibt unzählige Möglichkeiten für Menschen, gut auszusehen. Unterschiedliche Körper, haarige Achseln – alles kann großartig sein. Es gibt Raum für jede*n und jede*r hat einen Look, der für sie oder ihn klappt. Finde etwas, das für dich funktioniert.

Vanessa Vanderpuye, Schauspielerin und Model

„Ich wollte meine Bauchmuskeln, meine Arme und meine Oberschenkel nie zeigen. Ich habe sie versteckt und die Kommentare der Leute gehasst – oder wenn Typen zu mir kamen und „Oh, zeig uns doch mal deine Muskeln!“ gesagt haben. Das hat dafür gesorgt, dass ich begonnen habe, meinen Sixpack zu hassen. Heute feiere ich ihn. Innerhalb der letzten drei Jahre wurden berühmte Athletinnen mit starken Körpern begehrenswert. Das fühlt sich für eine Person wie mich, die ihr ganzes Leben lang versucht hat, zu verstecken, was sie hat, noch seltsam an. Ich habe gelernt, meinen athletischen Körper zu lieben und mein Haar natürlich zu tragen. Dazu habe ich dafür gesorgt, dass ich beides bei meiner Arbeit als Model gebührend wertschätze.
Was ich über Gesichtsbehaarung gelernt habe? Ich habe sie auf einmal bekommen, nachdem ich die Pille nach sieben Jahren abgesetzt hatte. Erst war es nur dieses seltsame Haar. Mit den Jahren wurde es mehr. Die Haare wurden dicker und voller, bis sie schließlich genauso beschaffen waren wie meine Achselhaare. Egal, wie ich sie entfernt habe, es blieb immer eine Vernarbung zurück. Ich wollte zu der Zeit nicht, dass mein Freund mein Kinn irgendwie berührt. Er hat mich damit aufgezogen. Es war nur Spaß, aber irgendwann wurde es zu viel und manchmal sogar vor anderen Leuten, weshalb ich mich wahnsinnig unsicher gefühlt habe.
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Sogar meine Arbeit als Model wurde davon so nachhaltig beeinflusst, dass ich sie eine Zeit lang aufgeben musste. Ich wollte nicht, dass irgendjemand so nah auf mein Gesicht guckt. Bei einem Shoot hat mich mal jemand vor allen angeschrien, dass sie jetzt extra Make-up für mein Gesicht bräuchten, um die Vernarbung zu überdecken. Ich musste lächeln, bin aber innerlich gestorben.
Die einzige Variante, die bei mir funktioniert hat, war die Laser- und Gesichtsepilation. Gerade benutze ich den Braun FaceSpa Pro. Die Bürste reinigt meine Poren und minimiert so das Risiko für eingewachsene Haare. Normalerweise mache ich das ganz in Ruhe beim Fernsehen und einer Tasse Tee. Seitdem ich Kontrolle über meine Gesichtsbehaarung habe, fühle ich mich wieder wie ich selbst. Ich modele wieder und kann darüber sprechen, was wirklich hilft.
Es ist großartig, dass Frauen über ihre Körperbehaarung sprechen. Ich sehe so viele berühmte Frauen, die sich zu Depressionen und psychischer Gesundheit äußern. Gerade erst habe ich eine Frau auf einem Panel sprechen gehört, die ihre Gesichtsbehaarung feiert und sich einen Bart wachsen hat lassen. Es fühlt sich gut an, sie zu sehen und sorgt dafür, dass sich Menschen mit denselben Herausforderungen nicht alleine fühlen.“

Jacqueline Kilikita, Beautyredakteurin bei Refinery29 UK

„Während des Studiums wurde bei mir das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) diagnostiziert. Eine von fünf Frauen in Großbritannien ist davon betroffen. Zu den Hauptsymptomen gehört übermäßige Körperbehaarung. Mit der Diagnose hat plötzlich alles Sinn ergeben: Meine Behaarung war immer ein Problem für mich.
Als ich jünger war, ließ ich die Haare einfach stehen – ich blondierte sie und benutzte Enthaarungscremes. Ein paar Jahre später wurde mein Haar störrischer und dicker, also musste ich es rasieren. Vor allem in meinem Gesicht und an meinen Armen. Das war damals alles, was ich zum Thema Enthaarung wusste. Irgendwann hatte mein Gesicht einen konstanten Bartschatten – egal, wie viel Make-up ich verwendete. Ich hatte ständig Stoppeln.
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Dafür wurde ich gemobbt, was mich sehr geprägt hat. Wenn du ein junges Mädchen bist und die Jungs so über dich reden, bleibt das bei jedem Date im Hinterkopf. Ich habe mich so unsicher gefühlt. Bei einem Date mit einem Typen habe ich meinen Bart schnell trocken rasiert und mich an der Oberlippe geschnitten. Ich musste erstmal ein Taschentuch darüber pressen.
Ich habe alles probiert, um meine Behaarung in den Griff zu bekommen, aber es wurde entweder schlimmer oder war mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden. IPL war die einzige Variante, die funktioniert hat, doch es war mir zu teuer, ständig in den Salon zu gehen. Der Braun Silk-expert Pro 5 ist für mich revolutionär, weil ich das jetzt einfach zu Hause machen kann – dank des SensoAdapt™-Skin-Tone-Sensors funktioniert er für meinen olivfarbenen Hautton. Das hat mich davon befreit, dauernd über meine Körperbehaarung nachdenken zu müssen. Die Kontrolle über mein PCOS und die Symptome zu haben fühlt sich viel besser an. Die Leute werden immer reden, aber die Möglichkeit, etwas zu entfernen, das mich so nachhaltig beeinflusst hat, gibt mir die Möglichkeit, die Person zu sein, die ich sein möchte. Ich muss nicht mehr dauernd „OMG, habe ich heute meine Finger rasiert?“ denken.
Als Beautyredakteurin finde ich es großartig, ungefiltert über Körperbehaarung sprechen zu können. Frauenkörper sind behaart und wir sollten es nicht unangenehm finden, uns dazu zu äußern. Deshalb glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind – ob du dein Haar nun entfernst oder nicht.“
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Deine Beziehung zu deiner Körperbehaarung ist genauso einzigartig wie du. Auch deine Routine soll so funktionieren. Wenn Haarentfernung dir das Selbstvertrauen gibt, das du brauchst, um deinen Körper zu lieben, dann solltest du genau das tun. Mach, was dich glücklich macht – auf deine Art.
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