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Der wichtigste Karrieretipp einer Werberin für junge Frauen zwischen 20 & 30 Jahren

Foto: Tayler Smith
Junge Frauen vor: Werberin Regula Bührer Fecker gibt in ihrem Buch 100 Tipps für einen erfolgreichen Karrierestart. Die Schweizer Macherin hat für uns acht Punkte zusammengefasst.
Sie sind zwischen 20 und 30 Jahre alt? Dann stecken Sie im wichtigsten Jahrzehnt Ihres Lebens. Zumindest beruflich gesehen, davon ist Regula Bührer Fecker überzeugt. Die Partnerin und Verwaltungsrätin bei Rod Kommunikation und zweifache Werberin des Jahres rät: «Diese Dekade ist kurz und kostbar. Machen Sie Ihre Karriere in dieser Zeit bewusst zur Priorität.» Sie wird nicht müde zu betonen, wie «absolut entscheidend» diese zehn Jahre für die berufliche Zukunft sind. Aber warum ist das so? «Wenn Sie jung sind, geht niemand davon aus, dass Sie schon alles wissen. Viele können nicht mal abschätzen, was Sie im Studium gelernt haben. Es wird darum nie mehr so leicht sein wie jetzt, andere zu beeindrucken.» Ausserdem sei man zu Beginn der Karriere top motiviert und freue sich über jede Chance. Diese Vorteile kann man laut Bührer Fecker hervorragend für einen Karriere-Kickstart nutzen.
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Und damit der auch gelingt, hat die Zürcherin nicht nur das Buch «#Frauenarbeit. Tipps und Tricks für junge Berufsfrauen» geschrieben, sondern auch eine Stiftung gegründet, die das berufliche Weiterkommen junger Frauen fördert – durch Events, Mentoringprogramme und Schulungen. Wir haben uns von Regula Bührer Fecker acht Tipps für den erfolgreichen Karrierestart geben lassen.

8 Tipps von Regula Bührer Fecker

Warum Jobhopping die falsche Strategie ist
«Die Lebensläufe vieler Bewerber lesen sich heutzutage wie ein Who's who der wichtigsten Unternehmen einer Branche. Hier ein Praktikum, da eine Schnupperwoche, dort noch kurz ein bisschen gearbeitet. Diese Strategie ist meiner Meinung nach absolut trügerisch. Es geht nicht darum, einen Job nach dem anderen zu landen. Sondern einfach irgendwo einzusteigen. Und dort dann eine Weile zu bleiben, sich durchzubeissen und voranzukommen. Und damit meine ich nicht ein paar Monate, sondern ein paar Jahre. In meinen Zwanzigern habe ich sechs Jahre bei der Werbeagentur Jung von Matt/Limmat gearbeitet und mich von der Assistentin bis zur Werbestrategin entwickelt. Das hat spätere Arbeitgeber beeindruckt. Nur wenn man das Gefühl hat, karrieretechnisch nicht voranzukommen, sollte man das Unternehmen wechseln.»
Was Sie von Rentnern lernen können
«Kennen Sie jemanden, der genau den Job hat, den Sie sich langfristig wünschen? Fragen Sie diese Person, ob Sie ihr für die Dauer einer Kaffeepause Fragen stellen dürfen. Aber Achtung: Fragen Sie niemals beim ersten Kontakt nach einem Job. Gehen Sie einfach aus echtem Interesse auf diese Menschen zu. Die meisten nehmen Sie aufgrund Ihres Alters noch nicht als echte Konkurrenz wahr und sind darum ziemlich gesprächig – perfekt, um Tipps und Tricks zu erfahren, die einen später weiterbringen. Übrigens: Vergessen Sie pensionierte Kolleginnen und Kollegen nicht. Die waren vielleicht ehemalige Koryphäen auf ihrem Gebiet und haben nicht nur jahrelange Erfahrung, sondern auch sehr viel Zeit, sie weiterzugeben.»
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Warum Sie die Überstunden lieber jetzt leisten als später
«Mit Anfang 20 haben Sie genug Energie für Anstrengungen und Mehrarbeit. Die Zeit gehört Ihnen, und wenn Sie für ein Projekt Überstunden machen möchten, dann können Sie das. Später, wenn Sie beispielsweise eine Familie haben, ist das nicht mehr so einfach. Wenn ich an meine Kinder denke, dann bin ich froh, dass ich die Überstunden damals geleistet und meine Karriere früh angekurbelt habe. Ich habe das Gefühl, etwas vorgeholt zu haben. Strengen Sie sich an, und glauben Sie mir: Sie werden die Früchte später ernten.»
Weshalb Kompetenzüberschreitungen wichtig sind
«Fleissig sein und hoffen, dass es jemandem auffällt: Das ist eine Falle, in die wir Frauen gern tappen. Aber es reicht schlicht und einfach nicht aus. Fallen Sie auf! Stellen Sie dumme Fragen! Allein der Akt, sich zu äussern, wird bemerkt. Überschreiten Sie ab und zu Ihre Kompetenzen, in dem Sie beispielsweise eine Entscheidung ohne die Konsultation Ihres Vorgesetzten treffen. Im schlimmsten Fall werden Sie korrigiert oder zurückgepfiffen, daran wird sich in ein paar Jahren aber niemand mehr erinnern. Sie haben sich einen Platz in diesem Unternehmen ergattert, also füllen Sie ihn auch mit Meinung.»
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Warum Stehlunches überbewertet werden
«Networking an Parties, Stehlunches oder Apéros? Nichts läge mir ferner. Da haben alle diese ‹Was liegt für mich drin?›-Optik. Besser: alternatives Networking. Erstellen Sie eine Liste mit den Namen von zehn Menschen, die Sie treffen möchten – und treffen Sie sie. Irgendeinen Anlass für eine Kontaktaufnahme gibt es immer. Sie können sich auch vornehmen, einmal pro Woche unter dem Motto Networking essen zu gehen. Ende des Jahres blicken Sie so auf 50 neu gewonnene Kontakte zurück.»
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Was Sie niemals – wirklich niemals – tun sollten
«Gehen Sie von mir aus an die frische Luft, um sich zu beruhigen. Aber machen Sie wirklich alles, damit Sie bei Lohnverhandlungen keine Tränen vergiessen. So was heftet wahnsinnig lang an Ihnen und lässt sie schwach wirken. Oder haben Sie weinen schon mal als Zeichen der Stärke empfunden? Bereiten Sie lieber gute Argumente vor. Oder Sie pokern und sagen: ‹Dann geh ich halt.› Das müssen Sie dann aber auch durchziehen.»
Wie Sie wirklich aus Fehlern lernen
«Legen Sie sich ein Notizbuch zu, halten Sie darin fest, wenn Sie sich in einer Situation richtig entschieden haben und warum. Notieren Sie auch, wann und weshalb Sie falsch lagen. So können Sie vor der nächsten wichtigen Entscheidung Ihr Notizbuch konsultieren und lernen auch wirklich aus Ihren Fehlern.»
Welche Bücher Sie in den nächsten Ferien lesen sollten
«Bücher können inspirieren und motivieren. Und weil wir Frauen uns viel stärker gegenseitig pushen sollten, kommen hier meine Tipps zu Büchern, die ausschliesslich von Autorinnen geschrieben wurden. Für einen erfolgreichen Karrierestart empfehle ich Sheryl Sandbergs ‹Lean In: Women, Work, and the Will to lead›, Sophia Amorusos ‹#Girlboss›, ‹Politik und Liebe machen› von Laura de Weck – tolles Buch, tolle Schreibe, tolle Beobachtungsgabe, tolle Autorin – und ‹Wie Mutter sein: Ein Baby! Ja hurra aber auch› von Michèle Roten, deren Bücher sehr ehrliche, persönliche, humorvolle Berichte sind, in denen man sich stets wiederfindet. Und klar, wer mag, darf natürlich auch gern mein Buch lesen.»
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