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Wie Social Media jungen Menschen dabei hilft, mit Krebs klarzukommen

„Ich bin der Meinung, dass Krebs kein Tabuthema mehr sein sollte und möchte daher mit meiner Seite nicht nur über den Krebs aufklären, sondern auch Betroffenen Mut und Kraft geben, immer weiter zu kämpfen. Mitmenschen dazu zu bewegen, für die Erkrankten da zu sein und sich nicht abzuwenden", schreibt Viola Helms bei Facebook. 2012 wurde bei der Hamburgerin schwarzer metastasierter Hautkrebs festgestellt. Seitdem teilt sie ihre Welt auf ihrem öffentlichen Profil „Diagnose Krebs - und der Kampf um mein Leben", ehrlich und menschlich: Haare abrasieren, die Schmerzen der Behandlung, die Fortschritte der Therapie, ihre Ängste und Sorgen. Laut stern.de ist sie eine von 70 Krebsbloggern in Deutschland, die mit ihren Tagebüchern junge Menschen erreicht. Viola hat aktuell 49.841 „Gefällt mir"-Angaben.
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Die Enttabuisierung im Netz, Halt und Hilfe für beide Seiten? „Krebs ist nicht ansteckend und heißt auch nicht immer gleich, dass man daran sterben muss. Aber der Kampf ist nicht einfach und verlangt viel von einem ab, dazu kommt dann auch noch der psychische Kampf und natürlich auch der Kampf mit den Behörden. Ein Krebskranker kämpft jeden Tag hart um sein Leben und ist über jede noch so kleine Geste und Unterstützung dankbar und glücklich. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam schaffen wir das! In guten wie in schlechten Zeiten... fuck you cancer...",schreibt Viola. Jedes Like tut also gut.

Wer seiner seelischen Not Ausdruck verleihen kann, tut sich leichter, das Erlebte zu bewältigen

So auch bei Jaqueline: Die 20-Jährige hat Facebook genutzt, um auf den Krebs aufmerksam zu machen und ihren Schicksalsschlag zu verarbeiten. Auf „Fuck leukemia-Mein Kampf gegen Blutkrebs" schreibt sie seit ihrer Erstdiagnose im Dezember 2015 über ihr Leben mit Krankheit. Über die öffentliche Seite suchte sie sogar nach einem Stammzellspender – die Reaktionen waren überwältigend. Mittlerweile ist sie in Vollremission und postet fleißig Bilder von den wieder wachsenden Haaren.
Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass es den Erkrankten gut tut, die Gedanken nieder zu schreiben und teilen zu können: An der Universität Kalifornien gab es eine Untersuchung, in der 88 an Brustkrebs erkrankte Frauen in zwei Gruppen unterteilt wurden. In einer lernten die Patientinnen, eine Webseite zu bauen und dort über ihre Krankheit zu schreiben. Die andere Gruppe nahm nicht am Kurs teil. Und jetzt kommt's: Erstaunlicherweise traten in der Webseiten-Gruppe deutlich weniger Depressionen auf. Und viele Frauen empfanden es auch als Erleichterung, dass sie sich auf die Frage, wie es ihnen ginge, nicht ständig gegenüber Familie und Freunden wiederholen mussten. So können die Betroffenen nämlich den Ton und die Richtung bestimmen, wie sie über ihre Krankheit sprechen.
„Wer seiner seelischen Not Ausdruck verleihen kann, tut sich leichter, das Erlebte zu bewältigen. Was wir in Worte fassen, begreifen wir besser. Und was wir begriffen haben, können wir besser bewältigen. Auch früher wurden Krebs-Tagebücher geschrieben. Nur haben weniger mitgelesen. Und für Künstler war eine schwere Krankheit wie Krebs immer schon ein großes Thema ihrer Bilder, Musik oder Worte. Die Redewendung, sich etwas von der Seele schreiben, trifft zu“, sagt Psycho-Onkologin Dr. Andrea Petermann-Meyer gegenüber BamS.
Social Media kann also tatsächlich Leben retten – ob durch Spendenaufrufe oder eben seelische Unterstützung durch dunkle Zeiten...
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