Man könnte mich als Fehlkonstruktion bezeichnen. Ich habe schon seit über zehn Jahren Probleme mit dem Rücken, den Füßen und naja, so ziemlich meinem gesamten Knochenbau.
Auf der Suche nach Besserung habe ich schon so einiges getan und ausprobiert. Krankengymnastik, Massage, spezielle Übungen, spezielles Training, schwimmen, Einlagen, ja, sogar ein orthopädisches Korsett war dabei! So richtig gut geholfen hat irgendwie nichts. Zumindest nicht dauerhaft.
Manchmal waren es die Schmerzen, manchmal die Faulheit, manchmal fehlende Zeit und einmal der Umzug meiner heißgeliebten Physiotherapeutin. Irgendeinen Grund gab es immer, um hinzuschmeißen oder immer sporadischer zu gehen.
Seit gut drei Wochen gehe ich zweimal pro Woche zum Yoga. Und, mal abgesehen von der anfänglichen Euphorie, die nie lange hält und ich schon von anderen Sachen nur allzu gut kenne, bin ich mir ziemlich sicher, dass Yoga genau das ist, was mir gefehlt hat.
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Bevor Sie mich nun als Eso-Tante abstempeln, sollten Sie wissen: Ich war anfangs sehr skeptisch. Meine Vorstellung von Yoga klang in Etwa so: „Bisschen atmen, bisschen rumliegen, viel einschläferndes Blabla, Hokuspokus, 50 Euro bitte."
Vor der Probestunde hatte ich kein gutes Gefühl. Ich hatte mir die unterschiedlichsten Horrorszenarien ausgemalt, was mich wohl erwarten würde. Patschuli-geschwängerte Räume, weltfremde Esoterik und Bio-Talk war eines davon. X5-fahrende, extrem geschminkte Yuppie-Mamis in Designer-Sportoutfits, die sich in einer riesigen Spiegelwand an ihrer Perfektion und den Makeln aller anderen aufgeilen war ein weiteres. Aber lassen wir das.
Mittlerweile weiß ich, dass Yoga ganz anders ist. Und weil ich bis vor kurzem selbst so schlecht darüber gedacht habe, möchte ich an dieser Stelle ein paar fiese Yoga-Vorurteile aus der Welt schaffen.
1.Yoga ist esoterischer Hokuspokus.
Zugegeben, in einer Yogastunde fallen Ausdrücke, wie „innere Ruhe" oder „in Kontakt mit sich selbst treten" und Entspannungsmusik wird auch eingesetzt. Aber in Maßen. Und: Die positiven Effekte spürt man schon nach der ersten Session. Muskelkater ist bei untrainierten Menschen garantiert und für mich ein ständiger Begleiter geworden.
Zugegeben, in einer Yogastunde fallen Ausdrücke, wie „innere Ruhe" oder „in Kontakt mit sich selbst treten" und Entspannungsmusik wird auch eingesetzt. Aber in Maßen. Und: Die positiven Effekte spürt man schon nach der ersten Session. Muskelkater ist bei untrainierten Menschen garantiert und für mich ein ständiger Begleiter geworden.
2.Yogalehrer darf sich jeder nennen.
Nein, es reicht nicht einmal im Indien-Urlaub einen Yogi gesehen zu haben, um sich als Yogalehrer zu bezeichnen. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Wege der Ausbildung mit diversen Abschlüssen und Zertifikaten. Vielleicht sind nicht alle gleich gut, aber man kann sich ja informieren und ein IHK-geprüfter Yogalehrer erscheint mir ziemlich vertrauenswürdig.
Nein, es reicht nicht einmal im Indien-Urlaub einen Yogi gesehen zu haben, um sich als Yogalehrer zu bezeichnen. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Wege der Ausbildung mit diversen Abschlüssen und Zertifikaten. Vielleicht sind nicht alle gleich gut, aber man kann sich ja informieren und ein IHK-geprüfter Yogalehrer erscheint mir ziemlich vertrauenswürdig.
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3.Yoga ist teuer.
Das war vielleicht vor ein paar Jahren noch so. Mag sein. Mittlerweile findet man aber ohne große Recherche ziemlich günstige Studios und Kurse. Die Preise pro Stunde liegen meist um die 15 Euro, aber mit ein bisschen Geduld findet man auch günstigere Angebote für circa 10 Euro pro Session.
Das war vielleicht vor ein paar Jahren noch so. Mag sein. Mittlerweile findet man aber ohne große Recherche ziemlich günstige Studios und Kurse. Die Preise pro Stunde liegen meist um die 15 Euro, aber mit ein bisschen Geduld findet man auch günstigere Angebote für circa 10 Euro pro Session.
4.Yoga ist einfach.
Schön wär's! Yoga ist echt anstrengend. Körperlich und geistig. Dadurch, dass das bewusste Atmen ein essenzieller Teil ist, muss man sich beim Yoga ganz schön konzentrieren. Dazu kommen dann die Übungen, die Abläufe und Bewegungen, die ganz schön anspruchsvoll sind und einen ins Schwitzen bringen. Und nicht vergessen zu atmen! Immer konzentriert atmen! Von wegen ‚einfach'...
Schön wär's! Yoga ist echt anstrengend. Körperlich und geistig. Dadurch, dass das bewusste Atmen ein essenzieller Teil ist, muss man sich beim Yoga ganz schön konzentrieren. Dazu kommen dann die Übungen, die Abläufe und Bewegungen, die ganz schön anspruchsvoll sind und einen ins Schwitzen bringen. Und nicht vergessen zu atmen! Immer konzentriert atmen! Von wegen ‚einfach'...
5.Yoga ist peinliches Gruppengestöhne.
Wie so oft im Leben steht und fällt die Yoga-Erfahrung mit der Frage, ob man sich wirklich darauf einlässt oder nicht. Meine anfängliche Skepsis ging natürlich damit einher, dass ich erst mal gänzlich unentspannt auf meiner Matte saß. Als ich aber merkte, dass niemand von mir das erwartete, was ich mir ausgemalt hatte (mich in Trance summen zu müssen), konnte ich „loslassen" und richtig mitmachen. Ganz unpeinlich. Schließlich geht es zu einem sehr großen Teil beim Yoga darum, sich wohl zu fühlen. Ob nun mit „oooohmmmmm" oder ohne.
Wie so oft im Leben steht und fällt die Yoga-Erfahrung mit der Frage, ob man sich wirklich darauf einlässt oder nicht. Meine anfängliche Skepsis ging natürlich damit einher, dass ich erst mal gänzlich unentspannt auf meiner Matte saß. Als ich aber merkte, dass niemand von mir das erwartete, was ich mir ausgemalt hatte (mich in Trance summen zu müssen), konnte ich „loslassen" und richtig mitmachen. Ganz unpeinlich. Schließlich geht es zu einem sehr großen Teil beim Yoga darum, sich wohl zu fühlen. Ob nun mit „oooohmmmmm" oder ohne.
Seit ich Yoga mache, fühle ich mich besser. Insgesamt. Von Kopf bis Fuß, physisch wie psychisch. Deshalb kann ich mir ein Leben ohne Yoga nicht mehr vorstellen... momentan.