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Was verursacht Schmierblutungen & ab wann solltest du damit zum Arzt?

Foto: Ashley Armitage
Ich führe fast schon religiös einen Periodenkalender. Ich weiß genau, wann sie kommt, wann sie geht, und wie lange sie bleibt – aber manchmal, trotz der regelmäßigsten Periode der Welt, will mich mein Körper trotzdem ein bisschen verwirren. Dann habe ich plötzlich mitten im Zyklus ein paar Tropfen Blut im Slip, oder vielleicht sogar ein, zwei Tage lang quasi meine Tage, einfach zwischendurch. Dieses Phänomen nennt sich Zwischen- oder Schmierblutung.
Unerwartetes Blut wirkt auf den ersten Blick immer erstmal wie ein Grund zur Panik – tatsächlich ist diese Blutung aber nichts Ungewöhnliches und kann diverse, meist völlig harmlose Auslöser haben. Wir haben bei der Frauenärztin Dr. Mary Jane Minkin von der Yale University School of Medicine nachgefragt, was hinter diesen unregelmäßigen Blutungen stecken kann, ob und wie du sie verhindern kannst – und wann du deswegen definitiv einen Arzttermin vereinbaren solltest.
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Was sind Zwischenblutungen?

Kurz gesagt: Eine Zwischen- oder Schmierblutung ist eine vaginale Blutung, die auftritt, wenn sie es eigentlich gar nicht „soll“, also typischerweise zwischen zwei Perioden, erklärt Dr. Minkin. Das Blut ähnelt dabei meistens dem, das du zu Beginn oder am Ende der Menstruation siehst, und ist oft hellrot oder braun. (Ganz zum Anfang einer Schwangerschaft, etwa 7 bis 14 Tage nach einer Befruchtung, kann es übrigens zu einer sogenannten Einnistungsblutung kommen, die der Zwischenblutung nah kommt.)
Prinzipiell musst du dir keine Sorgen machen, wenn du zwischendurch mal Blut im Slip hast, meint Dr. Minkin. Passiert das aber regelmäßig – zum Beispiel jeden Monat –, kann das durchaus ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. In diesem Fall solltest du deinem Frauenarzt oder deiner -ärztin einen Besuch abstatten; prinzipiell ist es ohnehin immer eine gute Idee, deinen Menstruationszyklus zu tracken

Können Verhütungsmittel für Zwischenblutungen verantwortlich sein?

Ja! Tatsächlich ist die Verhütung eine der häufigsten Ursachen von Schmierblutungen. Wenn du zum Beispiel während eines Monats ein- oder zweimal vergisst, die Pille zu nehmen, kann dieser Hormonabbruch eine Zwischenblutung auslösen, erklärt Dr. Minkin. Und wenn du regelmäßig mit der Pille die Periode „überspringst“ (indem du keine Einnahmepause machst, sondern nach der letzten hormonhaltigen Pille direkt zur neuen Packung übergehst), kann es vor allem in den ersten Monaten zu Zwischenblutungen kommen.
Es ist allerdings absolut sicher, die Pille durchzunehmen und die Monatsblutung so zu unterdrücken; kommt es dabei anfangs zu Schmierblutungen, ist das meist nur ein Indiz dafür, dass sich dein Körper daran gewöhnt. Wenn du allerdings mehrere Monate hintereinander keine Pillenpause eingelegt hast und jetzt immer wieder Zwischenblutungen bekommst, rät Dr. Minkin dazu, doch (erstmal) wieder zur Pillenpause überzugehen. Am besten sprichst du das aber mit deinem Arzt oder deiner Ärztin durch.
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Auch niedrig dosierte hormonelle Verhütungsmittel können ein Auslöser für Zwischenblutungen sein, da sich der Körper mit der Zeit womöglich an die (zu) niedrige Dosis gewöhnt und mit milden Entzugserscheinungen signalisiert, dass er mehr möchte oder braucht – selbst wenn die Pille schon seit Jahren für dich funktioniert. Diese Erscheinungen können die Form von Schmierblutungen annehmen und dich darauf hinweisen, dass du vielleicht die Pille bzw. das Verhütungsmittel wechseln solltest, erklärt Dr. Minkin; wende dich bitte auch in diesem Fall an deinen Arzt oder deine Ärztin.
Übrigens sind Zwischenblutungen insbesondere während der ersten drei Monate nach dem Einsetzen einer Spirale völlig normal. Die Blutungen sollten mit der Zeit aber von allein aufhören.

Sind Zwischenblutungen während der Schwangerschaft normal?

Vor allem im ersten Trimester erleben viele Schwangere diese Schmierblutungen; trotzdem ist es immer ratsam, in diesem Fall der Arztpraxis einen Besuch abzustatten, rät Dr. Minkin. Vielleicht ist die Ursache völlig harmlos, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht – vor allem, wenn die Blutung über ein paar Tropfen hinausgeht. In diesem Fall könnte das Blut nämlich ein Hinweis auf eine Eileiterschwangerschaft oder Fehlgeburt sein.

Was kann sonst für Zwischenblutungen verantwortlich sein?

Wenn du deine Schmierblutung nicht auf die Verhütung oder eine Schwangerschaft schieben kannst, liegt sie vielleicht an zu viel Stress. Wenn dein Stresspegel steigt, reagiert dein Körper nämlich mit der Ausschüttung von Alpha-Amylase, einem Enzym, das den Eisprung aus dem Rhythmus bringen kann. Die mögliche Konsequenz: verspätete, längere, leichtere oder frühere, vielleicht sogar ausbleibende Perioden.
Auch Faktoren wie das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS), Uterusmyome und manche Infektionen können für Zwischenblutungen verantwortlich sein. Wenn dir neben den Blutungen noch andere Symptome – wie unregelmäßige Zyklen, Blutungen bei oder nach dem Sex, Unterleibsschmerzen, ungewöhnlicher Ausfluss oder Intimgeruch – auffallen, solltest du dir so schnell wie möglich gynäkologischen Rat holen.

Sind Zwischenblutungen Grund zur Sorge?

Häufig sind diese Schmierblutungen völlig normal. Nur, wenn sie mehrere Monate hintereinander auftreten, die Blutung recht stark ist, über längere Zeit andauert oder von anderen Symptomen begleitet wird, solltest du laut Dr. Minkin einen Arzttermin vereinbaren. Bist du aber nicht schwanger, die Blutung verebbt schnell und wiederholt sich nicht oft, brauchst du dir darüber vermutlich nicht den Kopf zu zerbrechen. Deinem Arzt oder deiner Ärztin kannst du natürlich trotzdem einen Besuch abstatten, um auf Nummer sicher zu gehen – oder schnapp dir einfach eine Slipeinlage und warte ab, bis es vorüber ist. 

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