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„Ich bin nicht wertlos!“ Erst das Lifting brachte ihr Selbstbewusstsein

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Fotografiert von Melody Melamed
Es gab Augenblicke während dieses Foto-Shootings, in denen ich mich gut gefühlt habe - wirkliche Augenblicke, in denen ich dachte, dass mein Körper vielleicht doch nicht ganz so schlimm ist, wie ich denke, dass er ist. Vielleicht hat diese Frau ja recht, wenn sie nicht müde wird, mir mitzuteilen, dass ich fantastisch aussehe und wunderschön bin. Vielleicht sollte ich irgendwann mal anfangen, es zu glauben, wenn jemand das zu mir sagt.
Diese Augenblicke waren aber kurz und machten schnell Verlegenheit, Schrecken und Unglauben Platz. Dass ich hier wirklich ohne BH in meiner Unterwäsche sitze und zulasse, dass mich jemand fotografiert? Diese Fotos sollten dem gesamten Internet gezeigt werden und - schlimmer noch - auch Menschen, die mich kennen. Aber alleine die Tatsache, dass es diese kurzen Augenblicke gab, zeigt, dass ich in meinem Heilungsprozess große Fortschritte gemacht habe.
Schon seit ich denken kann, habe ich mich wegen meines Körpers verlegen gefühlt und genau so lange habe ich mich versteckt. Den Großteil meines Lebens habe ich mich hinter meinem Gewicht versteckt. Ich litt an einer schweren Essstörung mit unkontrollierten Essanfällen und wog im Alter von 19 Jahren über 150 Kilo.
Zu jener Zeit habe ich das Haus so gut wie gar nicht verlassen. Ich fühlte mich gedemütigt, und das aus gutem Grund. Und so sehr ich mich selbst hasste, erklärte mir die Gesellschaft, dass ich recht hätte, das auch weiterhin zu tun. Ich wurde bei Vorstellungsgesprächen oder einfach so, wenn ich auf der Straße unterwegs war, gedemütigt. Das Schlimmste war ein zwei Jahre andauernder Kampf mit meiner Krankenkasse, die alles in ihrer Macht Stehende tat, mich davon abzuhalten, Hilfe zu bekommen - trotz Selbstmordversuchen, Prädiabetes und beginnender Schlafapnoe. Mein Teenager-Gehirn übersetzte das in: Ich bin wertlos.
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