Dieser Artikel erschien zuerst bei Huffington Post.
Für Duschgel, Haarshampoo und andere Pflegeprodukte gibt es in Deutschland eigentlich nur zwei Adressen: Rossmann und dm. Seit der Schlecker-Pleite 2012 beherrschen die zwei Ketten das Drogerie-Geschäft in Deutschland.
Doch bald könnte eine dritte große Kette dazukommen. Denn: Der Supermarkt-Gigant Edeka und das Hamburger Drogerieunternehmen Budnikowsky, genannt Budni, basteln an einer neuen Allianz.
Das berichtet die "Lebensmittelzeitung". Die Kooperation mit Budni hat offiziell Edeka bestätigt. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Bis zu 50 neue Märkte im Jahr geplant
Zumindest nicht öffentlich. Denn wie die "Lebensmittelzeitung" erfahren haben will, sollen durch die neue Allianz auch bundesweit Drogeriefilialen entstehen - und zwar so viele, dass sie dm und Rossmann durchaus Konkurrenz machen könnten.
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Zunächst soll Budni über eine Zusammenarbeit im Einkauf stabilisiert werden. Im nächsten Schritt wollen die beiden Handelsunternehmen ein gemeinsames Unternehmen gründen, an dem Edeka mit 25,1 Prozent beteiligt sein soll.
Bis zu 50 Drogeriemärkte pro Jahr sollen dann entstehen. Im Moment betreibt Budni 182 Märkte in Hamburg und Umgebung, die im vergangenen Jahr 422 Millionen Euro umsetzten. Der Wachstumsplan ist also mehr als ambitioniert.
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Zu den Plänen wollten sich die Unternehmen auf Anfrage der "Lebensmittelzeitung" nicht äußern.
Drogeriesektor ist die einzige Wachstumsoption für Edeka
Der Schritt auf den Drogeriemarkt ist nicht ganz ungefährlich - lange ist die Schlecker-Pleite ja noch nicht her. Und auch dm und Rossmann haben zu kämpfen - und müssen sich ständig gegenseitig mit neuen Niedrigpreisen unterbieten.
Aber der Schritt auf den Drogeriemarkt ist die einzige, der Edeka noch bleibt, wenn der Lebensmittel-Riese hierzulande noch durch Übernahmen wachsen will. Edeka ist nur in Deutschland aktiv und liefert sich mit Rewe im Lebensmittelsektor das gleiche Rennen, das dm und Rossmann bestreiten.
Andere Supermärkte kann Edeka in Deutschland kaum noch übernehmen. Wenn die Kette das im großen Stil versucht, macht das Kartellamt ihr einen Strich durch die Rechnung. Das Amt muss aber auch der Budni-Edeka-Liason noch zustimmen.
Und es könnte Probleme geben. Denn Rewe zeigt sich - wen wundert's - wenig begeistert.
Dass die Edeka-Gruppe ausgerechnet im wettbewerbsintensiven Drogeriemarkt Chancen wittert, wird in der Branche wahlweise als kühnes Unterfangen oder als zum Scheitern verurteilt bezeichnet.
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