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Hast du wirklich Mischhaut oder ist sie nur unausgeglichen?

Foto: Jacqueline Kilikita.
Von trockener bis hin zu fettiger Haut: Die meisten Hauttypen sind ziemlich leicht zu identifizieren. Mischhaut ist da aber ganz anders. Wenn du dich also fragst, wie es sein kann, dass manche Bereiche deines Gesichts einem Ölfeld ähneln, andere hingegen aussehen wie eine Wüste, bist du damit nicht allein. Mir geht es genauso.
Ich hatte schon immer fettige, zu Pickeln neigende Haut. Anfang letzten Jahres schien sich aber irgendwas zu ändern. Obwohl meine Nase und Stirn genauso fettig glänzten wie immer, wirkte der Rest meines Gesichts wie ausgetrocknet. Ich schob es auf das Wetter oder auf meine Hormone – aber das Problem blieb bestehen. Erst, als sich auf meiner Stirn eine Handvoll schmerzhafter Pickel zeigten, überlegte ich, was ich dagegen tun konnte. Termine bei Hausärzt:innen sind aber nicht gerade leicht zu ergattern – nicht mal, wenn du selbst in der Beauty-Branche arbeitest. Als mir dann also vor Kurzem bei einem Event die Dermatologin Dr. Justine Hextall über den Weg lief, nutzte ich diese Chance, um ihr meine Hautprobleme zu schildern – und daraus zu erfahren, wie ich mich am besten um meine Mischhaut kümmern sollte.
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Was ist Mischhaut?

„Menschen mit Mischhaut sind oft rund um die Stirn und Nase besonders fettig, haben aber an den Wangen trockene, empfindliche Haut, die unangenehm spannt“, erklärt mir Dr. Hextall. Ihr zufolge können Hauttypen wie fettige oder trockene Haut beispielsweise genetisch oder hormonell bedingt sein. Was sie aber als Nächstes sagt, überrascht mich: Die Gleichzeitigkeit von fettigen und trockenen Hautpartien bei Mischhaut hängt meist mit unserer Hautpflege zusammen – insbesondere mit Produkten, die für unsere Haut zu aggressiv sind oder nicht dazu passen.

Ist Mischhaut ein eigener Hauttyp?

„Meiner Erfahrung nach entwickelt sich Mischhaut vor allem dann, wenn du versuchst, Fett zu entfernen und die Haut in der Tiefe zu reinigen“, meint Dr. Hextall. Oft passiert das zum Beispiel durch besonders intensive Cleanser. Das klingt auch in meinem Fall logisch: Ich war vor Kurzem auf einen schäumenden Reiniger umgestiegen, der eine ziemlich hohe Konzentration von Glykolsäure enthält und unebene Haut glätten soll. Versteh mich nicht falsch: Schäumende Cleanser und Peelings haben in der Hautpflege durchaus ihre Daseinsberechtigung – und das gilt vor allem für diejenigen von uns mit sehr fettiger Haut oder Akne. Eine zu häufige Verwendung kann deiner Haut aber schaden (und genauso, wenn du dich nicht an die Gebrauchsanweisung hältst).
Wenn du die Haut dadurch angreifst, kann daraus ein „Ungleichgewicht“ in der Hautbarriere entstehen, erklärt Dr. Hextall. Das ist die äußerste Hautschicht, die „Gutes“ in der Haut bewahrt (wie zum Beispiel Feuchtigkeit) und „Schlechtes“ abwehrt (wie Bakterien). Wenn deine Hautbarriere allerdings unausgeglichen oder beschädigt ist, verliert sie Wasser – wodurch sie wiederum trocken, dehydriert, schuppig und trüb aussehen kann, meint Dr. Hextall. Auf mich traf das alles zu. Aber wieso war meine Haut gleichzeitig noch fettig? „Die Haut bleibt dann weiterhin fettig, weil das der natürliche Schutzmechanismus der Haut gegen den Feuchtigkeitsverlust ist“, erklärt sie. „Wenn die Haut dehydriert ist, kann sie die Fettdrüsen sogar zusätzlich dazu anregen, mehr Fett zu produzieren, um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.“ Die Dermatologin Dr. Zainab Laftah sieht das genauso. Ihr zufolge kann die Verwendung von chemischen Peelings (egal, ob du sie direkt wieder abwäschst oder auf der Haut lässt) den Fettgehalt der Hautbarriere zuerst reduzieren – was toll ist, wenn du genau das erreichen willst. Wenn du diese austrocknenden Aktivwirkstoffe dann aber weiterhin benutzt, kann das dazu führen, dass die Haut zum Ausgleich umso mehr Fett produziert, um der Trockenheit vorzubeugen.
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Wie pflege ich Mischhaut am besten?

Wenn deine Haut also ebenfalls gleichzeitig trocken und fettig ist, solltest du deine Hautpflegeroutine eventuell überdenken. Das beginnt mit deinem Cleanser. „Such dir einen sanften Cleanser, der den pH-Wert der Haut nicht beeinflusst oder das empfindliche Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringt – die guten Bakterien, die auf deiner Haut leben“, erklärt mir Dr. Hextall. Und tatsächlich gibt es Daten, die die Vorteile einer sanften Reinigung belegen. Sie nennt dazu eine Studie von 2009, bei der die Haut mit Aceton angegriffen wurde. „Das Ergebnis war eine Veränderung der Lipide [Fette und Öle] der Haut“, so Dr. Hextall. „Die Studie zeigte, dass dabei die oberste Hautschicht entfernt wurde, wodurch die Hautbarriere anfällig für den Verlust von Feuchtigkeit war.“ Und auch eine Studie von 2022 ergab, dass Reinigungsprodukte auf synthetischer oder Seifenbasis die Haut negativ beeinflussen, indem sie die Schutzbarriere stören und Lipide oder Öle in der Haut auflösen.
Dr. Hextall zufolge habe ich bisher vermutlich den falschen Cleanser benutzt und empfiehlt mir stattdessen das La Roche-Posay Toleriane Reinigungsfluid (22,50 € via Shop Apotheke). Dieses leichte Gel ist völlig anders als der schäumende Cleanser, den ich vorher hatte. Es schäumt nicht, löst Öl, Sonnencreme und Make-up aber dennoch problemlos – und das Beste ist, dass meine Haut sich danach gründlich gereinigt anfühlt, aber nicht so, als würde sie gleich reißen. 
Wenn du deine Haut wäschst, sollte sie danach nicht spannen oder sich ganz trocken anfühlen, meint Dr. Hextall. Sie sollte sich gut anfühlen und nicht so, als müsstest du sofort zum Moisturizer greifen – oder im Laufe des Tages nachcremen müssen. „Wenn ich sanfte, hydrierende Produkte in die Skincare-Routine meiner Patient:innen mitaufnehme, die die Hautschutzbarriere ausgleichen, berichten sie mir danach, dass sich ihre Haut beruhigter anfühlt und weniger entzündet ist“, erzählt Dr. Hextall. Ihr zufolge entwickeln ihre Patient:innen dann auch typischerweise weniger Pickel, weil die Talgdrüsen eben nicht unnötig viel Öl produzieren. Und tatsächlich beruhigte sich auch meine übermäßig fettige, pickelige Stirn nach ein paar Wochen mit einem sanfteren Cleanser, und meine Haut brannte nicht jedes Mal, wenn ich meine Feuchtigkeitscreme auftrug.
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Wenn du ungern auf einen schäumenden Cleanser verzichten möchtest, kannst du Dr. Laftah zufolge im verschwitzten Sommer durchaus einen sanfteren verwenden (gefolgt von einem leichten Gel-Moisturizer). Während der kälteren Wintermonate neigen wir laut Dr. Laftah aber eher zum Feuchtigkeitsverlust (weil die Luftfeuchtigkeit geringer ist) und somit zu trockenerer Haut. „Deswegen brauchen wir einen feuchtigkeitsspendenden Cleanser und einen leichten Creme-Moisturizer“, sagt Dr. Laftah. Für Mischhaut liegt die Betonung hierbei auf „leicht“. Ich selbst benutze aktuell die Vichy Minéral 89 72hr Feuchtigkeits-Boost Creme (22,19 € via Shop Apotheke), eine duftstofffreie Gel-Creme, die meiner Haut jede Menge Feuchtigkeit spendet (gut für meine ausgetrockneten Wangen!), meine T-Zone dabei aber nicht im Laufe des Tages fettig glänzen lässt. 
Natürlich kommt keine Skincare-Routine ohne eine Sonnencreme aus. Ich liebe den Ultra Violette Fave Fluid SPF 50+ Skinscreen (43,95 € via Sephora), eine federleichte, milchige Lotion, und das La Roche-Posay Anthelios UVMune 400 Invisible Fluid SPF50+ (19,49 € via DocMorris).
Aber was ist mit aktiven Wirkstoffen wie Säuren und Retinol? Kann ich sie trotz meiner Mischhaut weiter verwenden? Natürlich: „Aktivwirkstoffe können helfen, vor allem gegen Sonnenschäden wie Pigmentflecken und kleine Falten“, erklärt Dr. Hextall. Diese Wirkstoffe sind außerdem dafür geeignet, Pickel zu reduzieren und ihre Male verschwinden zu lassen (auch bekannt als postinflammatorische Hyperpigmentierung). Zuerst solltest du aber darauf achten, dass deine Hautbarriere gesund ist, meint Dr. Hextall – und nicht trocken, juckend oder entzündet. Zusätzlich solltest du diese Aktivwirkstoffe immer mit beruhigender, feuchtigkeitsspendender Skincare ausgleichen, empfiehlt Dr. Hextall. Wenn du also zum Beispiel einen Säure-Toner oder ein potentes Retinolserum verwendest, benutzt du am besten weiterhin einen sanften, hydrierenden Cleanser und einen schlichten Moisturizer (der möglichst wenige Inhaltsstoffe enthält). 
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Für Dr. Hextall ist klar, dass eine intakte, gesunde Hautbarriere für die langfristige Hautgesundheit entscheidend ist. Inzwischen stimme ich ihr da zu. Seit ich meine besonders potenten Produkte reduziert und die aggressiven Cleanser gegen sanftere Varianten ausgetauscht habe, fühlt sich meine Haut viel ausgeglichener – und sieht so glatt, rein und strahlend aus wie lange nicht mehr. Ich habe viel weniger Pickel und nicht mehr das Bedürfnis, mehrmals am Tag Feuchtigkeitscreme aufzutragen oder meine fettige Stirn abzutupfen.
Manchmal ist weniger eben doch einfach mehr.
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