Du wirst mich nie ohne lackierte Fingernägel sehen – und das finde ich auch völlig okay. Mir gefällt es, meinen Nägeln durch Lack ein bisschen Persönlichkeit zu verleihen. Bei meinen Zehennägeln ist das aber ganz anders. Ich bin kein großer Fan von Pediküren (ich bin ziemlich kitzlig) und habe auch keine wirkliche Fußpflege-Routine. Vor allem im Winter vernachlässige ich meine Füße weitestgehend, weil ich größtenteils Socken trage.
Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich zum letzten Mal bei einer Pediküre im Massagestuhl und mit den Füßen in warmem Wasser saß. Letztens war ich aber gerade mal wieder dabei, meine Fußnägel zu schneiden, und überlegte dabei, wie oft eine Pediküre eigentlich empfohlen wird. Anstatt mir aber einen Termin dafür zu buchen, besuchte ich erstmal die Dermatologin Dr. Dana Stern, die sich auf die Nagelgesundheit spezialisiert hat und sogar eine eigene Nagelpflegemarke hat – Dr. Dana.
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Tatsächlich gibt es gar keine Faustregel dafür, wie oft du dir eine Pediküre gönnen solltest. „Das ist ganz individuell. Manche Leute sollten ihre Füße häufiger, manche seltener pflegen“, erklärt Dr. Stern. „Manche Menschen entwickeln von Natur aus mehr Hornhaut oder neigen zu Aktivitäten, die viel Reibung an den Füßen produzieren. Diese Reibung wiederum führt zur Bildung von Hornhaut.“ Wenn auch du dazu zählst, kann sich für dich eine regelmäßige Pediküre-Routine tatsächlich lohnen, meint Dr. Stern.
Aber wie sollte diese Pediküre aussehen? Dazu hat Dr. Stern ein paar Ratschläge.
Entferne Nagellack auf deinen Fußnägeln alle drei Wochen
Ich selbst bin, wie gesagt, in Sachen Pediküre nicht sonderlich zuverlässig. Das bedeutet, dass die zwei Schichten roter Nagellack, die ich mir vor einem Pilateskurs schnell auf die Zehennägel pinsele, danach manchmal noch wochenlang draufbleiben. „Weil wir im Winter nicht so oft offene Schuhe tragen, vernachlässigen wir unsere Füße während der kalten Jahreszeit eher. Deswegen bleibt der Nagellack auf den Fußnägeln häufig übermäßig lange“, erzählt Dr. Stern.
Als „übermäßig“ gilt schon ein Monat. Das kann dann zu sogenannten Keratin-Granulationen auf den Zehennägeln führen. „Diese weißen Flecken entstehen, weil oberflächliche Nagelzellen nach längerer Zeit unter Nagellack entfernt werden.“ So sehen diese Granulationen dann aus. Sie können sich auch auf den Fingernägeln entwickeln, sind aber laut Dr. Stern häufiger auf den Zehennägeln zu finden. Daher vermeidest du es am besten, Nagellack auf den Fußnägeln länger als vier Wochen zu tragen, empfiehlt sie.
Ich habe mir dazu eine Kalendererinnerung eingerichtet, um den Lack alle drei Wochen zu entfernen. Dazu benutze ich einen acetonfreien Nagellackentferner – und verzichte erstmal auch auf Gel-Pediküren.
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Versuch’s mit einer „Trockenpediküre“
Wir haben selbst schon von den Vorzügen einer „Trockenmaniküre“ bzw. „Dry Manicure“ geschwärmt. Die eignet sich nämlich super für all diejenigen, die bei der Maniküre lieber auf das Einweichen der Nägel in Wasser verzichten (und somit Zeit sparen). Gleichzeitig ist die Trockenmaniküre die hygienischere Wahl, weil sich Bakterien in warmem Wasser besonders wohlfühlen. Daher ist auch eine Trockenpediküre eine gute Wahl.
„Sie ist einer regulären Pediküre definitiv aus mehreren Gründen vorzuziehen“, meint Dr. Stern. „Zuallererst besteht bei einer Trockenpediküre ein viel geringeres Infektionsrisiko. Wenn die Fußbäder und -becken im Nagelstudio nicht ordentlich gereinigt werden, können sich darin Bakterien, Pilze und Viren ansammeln. Das gilt vor allem bei Becken mit Düsen, weil es unmöglich ist, die Rohre zwischen jeder einzelnen Pediküre effektiv zu desinfizieren.“
Eine Trockenpediküre ist außerdem die bessere Wahl, wenn du möglichst lange etwas davon haben willst. Laut Dr. Stern absorbiert der Nagel nämlich 1.000-mal so viel Wasser wie die Haut. „Unsere Nägel sind quasi Schwämme, und wenn Wasser zwischen die Nagelzellen dringt, weiten sie sich aus. Wenn der Nagel dann nicht mehr im Wasser ist, ziehen sich diese Zellen wieder zusammen – und der Nagellack gleich mit. Das kann dazu führen, dass er schneller einreißt oder abblättert.“
Reinige deine Füße gründlich unter der Dusche
Dieser Rat mag offensichtlich klingen, ist laut Dr. Stern aber in der Fußpflege einer der am häufigsten vernachlässigten: Wasche dir unter der Dusche auch die Füße. „Die Leute lassen das Duschgel meistens einfach an ihren Füßen runterlaufen und hoffen, dass es auch von allein die Zehenzwischenräume und Fußsohlen reinigt“, erklärt Dr. Stern. „Dabei müssen die Füße besonders gründlich gereinigt werden, weil sie viele physiologische Eigenschaften haben, die sie von anderen Körperpartien unterscheiden und sie zum perfekten Habitat für Mikroben und Bakterien machen, die auch für stinkende Füße sorgen können.“
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Besonders im Winter ist es wichtig, deine Füße zu reinigen, weil das Risiko einer Zehennagelinfektion während der kalten Monate besonders hoch ist. „Während des Winters behandle ich viel mehr Nagelinfektionen, weil Niednägel nicht gründlich entfernt werden“, erklärt sie. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie viele Infektionen ich in den letzten paar Wochen in meiner Praxis gesehen habe.“ Wieso? Weil die trockene Winterluft dafür sorgen kann, dass Niednägel an der Nagelhaut deiner Zehennägel entstehen – genau wie an den Fingernägeln. „Wenn ein solcher Niednagel einfach rausgezogen wird, können Bakterien in die dadurch entstandene Hautöffnung eintreten und eine akute Paronychie auslösen. Das ist eine geschwollene, gerötete, schmerzhafte und eitrige Infektion, die eine Drainage und die Behandlung mit einem Antibiotikum erfordert.“
Benutze Nagelöl auch auf deinen Zehennägeln
Niednägel vermeidest du am besten, indem du die Nagelhaut rund um deine Zehennägel gesund hältst und mit Feuchtigkeit versorgst. Dazu empfiehlt Dr. Stern ein Nagelöl. Ich selbst benutze das Kure Bazaar Cuticle Oil (38,00 € via Niche-Beauty).
Benutze eine Fußcreme mit Urea
Auch die Haut an unseren Füßen und Zehen wird im Winter deutlich trockener. Weil sie an diesen Körperstellen aber besonders dick ist, dringen bestimmte Wirkstoffe besser ein als andere. Für die dicke Haut der Fußsohlen empfiehlt Dr. Stern daher eine Creme mit Urea. „Urea löst die interzelluläre Matrix der Zellen der Hornschicht auf und entfernt abgestorbene Haut daher besonders effektiv“, sagt sie. „Dadurch verhinderst du außerdem, dass sich neue Hornhaut bildet.“ Schon ein bisschen Urea-Cream – wie der The Inkey List SuperSolutions 10% Urea Moisturizer (16,00 € via The Inkey List) oder die Eucerin UreaRepair PLUS Lotion 10% (18,79 € via DocMorris) – ist eine sanftere, feuchtigkeitsspendendere Option als viele Fußmasken.
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