Nivea hat sich mit der Werbekampagne White is Purity mal wieder ordentlich Ärger eingehandelt. In einem Facebook-Posting wirbt die Kosmetikmarke für ein Deo, das keine Spuren auf Textilien hinterlassen soll. Auf dem dazugehörigen Bild ist die Rückenansicht einer Frau mit blondem Haar zu sehen, die in ein weißes Hemd gehüllt ist. Darüber steht in Großbuchstaben der Slogan White is Purity geschrieben.
I love a social media manger with a death wish. pic.twitter.com/M86Y4AhJaD
— Nathalie Gordon (@awlilnatty) 3. April 2017
Die Anzeige sorgte logischerweise umgehend für Empörung und heftige Diskussionen im Netz, da Nivea eindeutig mit rassistischem Gedenkgut jongliert. Hier werden weiße Menschen ganz offensichtlich so präsentiert, als seien sie anderen Ethnien überlegen. Das Schlimmste an solchen Fehltritten aber ist, dass sie von Anhängern rassistisch gesinnter Gruppieren instrumentalisiert werden und diese sich obendrein auch noch in ihren verqueren Denkweisen bestätigt fühlen. So ist es auch in diesem Fall geschehen. Hinzu kommt fatalerweise noch, dass der Post lediglich Nutzern aus dem Nahen Osten angezeigt wurde. Nicht nur wir fragen uns zu Recht an dieser Stelle: Wie kann so etwas heute noch passieren?
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Nivea hat sich zwar inzwischen entschuldigt, den Beitrag von allen Social Media Plattformen entfernt und noch einmal nachdrücklich betont, dass der Konzern „Vielfalt und Gleichberechtigung“ schätze. Wie glaubwürdig diese Entschuldigung nach solch einem Fauxpas aber noch sein kann, muss jedem selbst überlassen werden.
Es ist immerhin nicht das erste Mal, dass die Kosmetikmarke in die Kritik geraten ist. 2011 machte Nivea mit einer Kampagne namens Re-civilize yourself auf sich aufmerksam. Auf einem Werbeplakat für Rasierschaum war ein Mann mit dunklerer Haut zu sehen, der einen geköpften schwarzen Afro-Kopf in der Hand hält. In Kombination mit dem Kampagnenslogan fiel einem zu dieser Nummer schon damals nichts mehr ein.
Six years in between these two ads and it seems #Nivea still hasn't hired a black person to join their PR team pic.twitter.com/MH0xlnMqa7
— Sahar (@saharmali) 5. April 2017
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