Gleich nach dem Gameboy eroberte noch ein anderes technisches Spielzeug die Kinderzimmer der 90er – das Tamagotchi (was im Japanischen soviel wie Hühnerei oder Küken bedeutet). Die Dinger schienen ihrer Zeit weit voraus zu sein, denn sie führten ein regelrechtes Eigenleben, das uns Jungspunde tagelang gut beschäftigt hat. Wir mussten sie regelmäßig füttern und mit ihnen spielen, damit sie wachsen und gedeihen.
Im Prinzip war das Tamagotchi das perfekte Spielzeug, um Kindern spielerisch pädagogisches Handeln zu erklären. Kinder für Kinder sozusagen. Kümmerte man sich nicht regelmäßig, erlag das Tamagotchi umgehend dem virtuellen Tod, was im Schnitt zweimal täglich passierte, weil dann doch wieder irgendein anderes Gadget kurzzeitig unsere Aufmerksamkeit erhaschte. Zum Glück war jedes Ei mit einem Reset-Knopf versehen, damit konnte man „das Baby“ quasi wiederbeleben und das ganze Spiel von vorn beginnen lassen.
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Der Siegeszug des Tamagotchis, das auch deutsche Schulhöfe im Nu eroberte und damit die gesamte Lehrerschaft zum Verzweifeln brachte, ist mittlerweile genau 20 Jahre her. Grund genug, den Renner von damals nochmals aufzulegen. In Japan und in den USA ist das Plastik-Ei nämlich zum Jubiläum wieder erhältlich. Der Spielzeughersteller Bandai zum Beispiel will auf die Retro-Welle der 1990er aufspringen und bietet es für 15 Dollar wieder im Handel an.
Der Look hat sich kaum verändert: die alte Pixel-Grafik, eine Drei-Button-Steuerung und der nicht beleuchtete Mini-Bildschirm bleiben wie gehabt. Nur wird das Tamagotchi in einem etwas kleineren Format herausgebracht. Macht aber nichts, denn der Nostalgie-Faktor ist umso größer.
Nachdem bereits der Gameboy oder das Nokia 3310 ein fulminantes Comeback hingelegt haben, wird sicherlich auch das Tamagotchi wieder erfolgreich aufleben. Who is in?
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