Familie ist etwas, das uns alle verbindet. Unabhängig davon, wie groß deine ist, aus wem sie besteht oder welche Beziehungen du zu ihren einzelnen Mitgliedern hast: Familien sind etwas, womit wir alle ganz eigene Erfahrungen haben – und das unsere Weltanschauung beeinflusst, im Guten wie im Schlechten. Es ist demnach kein Wunder, dass viele der Filme und Serien, die wir besonders lieben, eine Familiengeschichte erzählen – die der Familie, in die wir hineingeboren werden, oder der, die erst im Laufe unseres Lebens zu unserer Familie wird. Und wann wäre ein besserer Zeitpunkt, um über genau so etwas nachdenken, wie zu Beginn eines neuen Jahres, wenn unsere Hoffnungen, Träume und Ambitionen so stark sind wie nie?
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Genau damit scheint auch Hollywood in diesem Monat beschäftigt zu sein, zu erkennen an Serien wie The Brothers Sun – eine Dramedy mit Michelle Yeoh über eine taiwanesische Familie, die sich neu ordnen muss, nachdem ihr Familienoberhaupt beinahe stirbt –, oder Griselda, ein Krimi-Drama-Biopic mit Sofía Vergara als alleinstehende Mutter, die sich ein Drogenimperium aufbaut. Und das ist nur der Anfang eines prall gefüllten Serien- und Film-Monats.
The Brothers Sun
The Brothers Sun – eine neue Netflix-Serie über eine taiwanesische Familie, mit Michelle Yeoh in einer Hauptrolle und gemacht von Byron Wu und Brad Falchuk – ist nicht die Art von Serie, für die du sie hältst. Zumindest nicht ganz. Ja, in der Show gibt es die brutale Gewalt und fesselnden Kampfszenen, die du in einem Drama über organisiertes Verbrechen erwarten würdest – aber die Serie ist gleichzeitig noch so viel mehr.
Alles beginnt, als der Patriarch der Familie Sun von einem Auftragskiller angeschossen wird, woraufhin der älteste Sohn Charles (Justin Chien) nach Los Angeles reist, um seine entfremdete Mutter (Yeoh) und seinen Bruder Bruce (Sam Song Li) zu beschützen, der keine Ahnung vom kriminellen Geheimnis seiner Familie hat. Was folgt, ist die Story einer Familie mit ganz verschiedenen Hintergründen und Perspektiven, die versucht, eine neue Beziehung zueinander aufzubauen und einander zu lieben – während ihnen gleichzeitig eine Horde Auftragskiller auf den Fersen sind.
Die Oscarpreisträgerin Yeoh ist natürlich auch hier wieder fantastisch (wenn auch nicht als die Kampfkünstlerin, als die du sie sonst vielleicht kennst), aber auch Chien und Li halten auf beeindruckende Weise mit ihr mit. The Brothers Sun ist aufregend, aber auch rührend, und immer wieder lustig. Ich wünsche mir fast, die Serie wäre schon eine Woche früher erschienen, damit wir sie über die Feiertage alle mit unseren eigenen Familien hätten anschauen können.
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Good Grief
Der kanadische Schauspieler und Drehbuchautor Dan Levy ist am besten für seine herzerwärmende Feelgood-Sitcom Schitt’s Creek bekannt. Mit seinem Regie-Debüt, dem Film Good Grief, trifft er aber einen ganz anderen Ton. Levy spielt selbst im Film mit – als Marc, einen ruhigen, vor Kurzem verwitweten Mann, der seine besten Freund:innen Sophie und Thomas (Ruth Negga und Himesh Patel) auf einen Urlaub in Paris mitnimmt, um ihnen dafür zu danken, dass sie sich so gut um ihn gekümmert haben.
Das allein lässt mich schon zum Taschentuch greifen – aber es wird noch emotionaler, als die drei auf der Reise gezwungen sind, sich einigen harten Wahrheiten zu stellen, die sie seit Jahren ignorieren. Ich freue mich für Levy, dass er hier die Chance hatte, seine kreative Ader auch außerhalb von Schitt’s Creek auszulassen; ich finde, Negga gelingt vor der Kamera absolut alles; und Patel hat mich schon in der postapokalyptischen Miniserie Station Eleven emotional total mitgenommen. Ich kann es also gar nicht erwarten zu sehen, welche Magie die drei zusammen erschaffen.
Wo: Netflix
Wann: ab dem 5. Januar
Für Fans von: Schitt’s Creek, P.S. Ich liebe dich
Wann: ab dem 5. Januar
Für Fans von: Schitt’s Creek, P.S. Ich liebe dich
Mean Girls – Der Girls Club
Mittwochs tragen wir immer noch pink, und „fetch“ ist immer noch nicht cool – aber da hören die Gemeinsamkeiten zwischen dem Mean-Girls-Original von 2004 und dem 2024er-Remake auch schon auf. Ganz recht: Einer der ikonischsten Teenie-Filme der 2000er wurde neu aufgesetzt – und diesmal als Musical.
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Auch hinter dieser neuen Version steckt, wie damals, Tina Fey. Das Musical ist eine Adaption des Broadway-Musicals von 2018 und dreht sich ebenfalls um die Schülerin Cady, die sich mit den beliebten Mädchen an ihrer neuen Schule anfreundet. Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob ein ohnehin schon grandioser, 20 Jahre alter Film überhaupt ein Remake braucht. Vor allem aber frage ich mich, ob es das Musical schafft, denselben Humor und (wenn auch überspitzten) ehrlichen Blick auf die High-School-Erfahrung rüberzubringen wie das Original, nur eben angepasst an die Social-Media-Generation. In den Hauptrollen zu sehen sind Angourie Rice (bekannt aus Mare of Easttown) als Cady, Renée Rapp (die auch in der Broadway-Produktion mitspielte) als Regina George, Auli’i Cravalho (Moana) als Janis, Avantika Vandanapu (Senior Year) als Karen, Bebe Wood (Love, Victor) als Gretchen und Christopher Briney (Der Sommer, als ich schön wurde) als Aaron Samuels.
Wo: im Kino
Wann: ab dem 25. Januar
Für Fans von: Girls Club – Vorsicht bissig!, The Sex Lives of College Girls
Wann: ab dem 25. Januar
Für Fans von: Girls Club – Vorsicht bissig!, The Sex Lives of College Girls
True Detective: Night Country
Es ist lange her, dass wir eine HBO-Serie hatten, die gefühlt alle gleichzeitig geschaut haben. Ich habe aber große Hoffnungen, dass die Rückkehr von True Detective – deren letzte Staffel (3) mit Mahershala Ali 2019 endete – uns Serien-Fans wieder zusammenbringen könnte.
In der vierten Staffel nennt sich die Anthologie-Serie diesmal True Detective: Night Country. Geschrieben und unter der Regie von Issa López (und produziert vom berühmten Filmemacher Barry Jenkins) ist es außerdem die erste Staffel ohne den Input von Serien-Erfinder Nic Pizzolatto. Das Mysterium dieser Staffel spielt sich außerdem in einem stimmungsvollen neuen Setting ab: Die zwei Detectives (gespielt von Jodie Foster und Kali Reis) untersuchen das Verschwinden von acht Männern aus einer Forschungsstation in Alaska. Wenn Night Country seinen Vorgängerstaffeln auch nur ein bisschen ähnelt, kannst du dich demnach auf einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und Verzweiflung gefasst machen.
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Wo: Sky Atlantic
Wann: ab dem 15. Januar
Für Fans von: True Detective, Fargo
Wann: ab dem 15. Januar
Für Fans von: True Detective, Fargo
Griselda
In Netflix’ riesigem Portfolio spielt das Narcos-Franchise schon lange eine große Rolle, und sein neuestes Spin-off ist eine spannende Ergänzung dazu. Griselda, mit Sofía Vergara in der Hauptrolle, ist inspiriert von der kolumbianischen Drogenkartell-Chefin Griselda Blanco, deren clevere, aber brutale Geschäftsstrategien ihr den Spitznamen „Die Patin“ einbrachte. In der sechs Episoden langen Miniserie hält sich Griselda nicht zurück, während sie versucht, in den 1970ern und 1980ern den Drogenmarkt in Miami zu übernehmen – und das als Mutter.
Vergara kennst du vielleicht am ehesten als die fröhliche und laute Gloria Delgado-Pritchett aus der Sitcom Modern Family. Hier schlüpft sie allerdings in die Rolle der berüchtigt brutalen Blanco. Es ist erfrischend, Vergara auch mal in einer derart anderen Rolle zu sehen – in der einer der wenigen Frauen, die im Drogenhandel so viel Macht erlangte (und dazu wortwörtlich über Leichen ging). Nein, Griselda Blanco ist keine Figur, für die du mitfieberst (immerhin soll sie für Hunderte Tode verantwortlich gewesen sein), doch können wir uns wohl alle in ihren Wunsch hineinversetzen, sich in einer von Männern dominierten Branche einen eigenen Weg zu bahnen.
Wo: Netflix
Wann: ab dem 25. Januar
Für Fans von: Narcos, Narcos: Mexico
Wann: ab dem 25. Januar
Für Fans von: Narcos, Narcos: Mexico
Expats
Ab dem Moment, als es das 2019er-Familiendrama The Farewell schaffte, mich im Kino zum Schluchzen zu bringen, wusste ich: Ich würde ein Leben lang Fan der Filmemacherin Lulu Wang bleiben. Und nach längerer Wartezeit ist sie endlich wieder da – mit einer sechsteiligen Miniserie namens Expats.
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Das Drama ist eine Adaption des Bestsellers The Expatriates von Janice Y K Lee, spielt im Jahr 2014 in Hongkong und dreht sich um drei amerikanische Frauen (gespielt von Nicole Kidman, Sarayu Blue und Ji-young Yoo), deren Leben nach einer Tragödie miteinander verschmelzen. Die Serie behandelt die Tragödie an sich, erzählt aber auch von Trauer, Privilegien, Kontakten und vielem anderen. Wenn The Farewell eins bewiesen hat, dann, dass Wang eine talentierte Filmemacherin ist – mit einer besonderen Gabe für authentische und intime Alltagsgeschichten, die das menschliche Leben so realistisch widerspiegeln. Es ist toll, dass sie dazu nun auch auf so großer Bühne eine Chance bekommt. Ich kann das Ergebnis kaum erwarten – und genauso alles andere, was da noch kommen mag.
Wo: Prime Video
Wann: ab dem 26. Januar
Für Fans von: The Farewell, The Undoing
Wann: ab dem 26. Januar
Für Fans von: The Farewell, The Undoing
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