Vor kurzem scrollte mein Ehemann durch Netflix und landete zufällig beim Film The Day After Tomorrow. „Den liebst du doch, oder?“, rief er zu mir rüber in die Küche. Ich war gerade dabei, das Mittagessen für meine Tochter vorzubereiten und Brokkoli in mundgerechte Stücke zu schneiden.
Der Katastrophenfilm kam 2004 raus – mit Jake Gyllenhaal, Emmy Rossum und Dennis Quaid in den Hauptrollen. Letzterer spielt Gyllenhaals Vater, einen Paläoklimatologen, der eine neue Eiszeit voraussagt. Obwohl der Film schon etwas älter ist, ist er immer noch sehr mitreißend, und ja, auch sehr verstörend – vor allem, weil er sich heute so aktuell anfühlt. Regisseur Roland Emmerich schafft es, nicht nur die wachsenden Befürchtungen zum Thema Klimawandel präzise darzustellen, sondern auch den Widerwillen der Welt, diese ernst zu nehmen. In seiner Rezension sagte der verstorbene Filmkritiker Roger Ebert: „Was so amüsant an Filmen wie The Day After Tomorrow ist, ist die Art und Weise, wie es das Drehbuch schafft, von der Zerstörung ganzer Subkontinente zur Frage zu schwenken, ob Sam (Jake Gyllenhaal) Laura (Emmy Rossum) sagen soll, dass er sie liebt.“
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Ich finde den Film auf seltsame Weise beruhigend. Ähnlich wie Titanic oder The Impossible sorgt er irgendwie für ein Gefühl der Erleichterung. Man kann von seinem sicheren Zuhause aus mit allen mitfiebern, die sich der Katastrophe stellen müssen. Doch heute gibt es keinen Sicherheitsabstand mehr zwischen uns und der gefährlichen (Film-)Welt. Heute sitzen wir alle in einem Boot. Wir alle leben in dieser eigenartigen neuen Welt.
Die letzten Wochen waren für uns alle schwer. Für die meisten von uns hat sich der Alltag und unsere Beziehungen radikal verändert. Für manche ist die Situation finanziell verheerend. Für manche ist sie lebensbedrohlich. Die Coronavirus-Pandemie hat unsere Welt und unser Leben in einer Art und Weise auf den Kopf gestellt, wie wir es nie für möglich gehalten hätten.
Doch hier sind wir nun.
Innerhalb weniger Wochen wurden Geschäfte geschlossen, Verhaltensregeln aufgestellt und andere Maßnahmen umgesetzt. In beängstigenden, für niemanden abschätzbaren Zeiten sind wir mehr denn je auf verlässliche, aktuelle, etablierte Quellen angewiesen, wenn es um Fakten, Studien und Meinungen geht. Also danke an alle seriösen Nachrichtenmedien. Das Ziel von Refinery29 ist es, eine ebenso wichtige Rolle in dem täglichen Leben von euch, unserer Leserschaft, zu spielen. Besonders jetzt, wenn ihr, genau wie wir, verlässliche Informationen, Ratschläge, aber auch Momente der Unbeschwertheit braucht. Denn es ist keine Schande, auch mal zu lachen. Wirklich nicht. Deswegen verfolgen wir nicht nur alle aktuellen Entwicklungen, um euch die neusten Informationen zu Themen wie Coronavirus-Mythen, Impfstoffentwicklung und wirtschaftlichen Folgen zu liefern. Wir versorgen euch auch mit Ratschlägen zu Fragen wie Wie kann ich kleine Unternehmen und Risikogruppen unterstützen? oder Was kann ich machen, um mental gesund zu bleiben und in meiner Einraumwohnung nicht durchzudrehen? oder Welche Serien kann ich schauen, wenn ich Ablenkung brauche? – weil wir wissen, dass ihr euch nach solch einem Content sehnt.
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Wie bei allen lebensverändernden Dingen, die in eurer Welt passieren, geben wir auch jetzt unser Bestes, euch mit Antworten zu versorgen und für euch da zu sein. Wahrscheinlich wissen eure Mitbewohner*innen oder Partner*innen mittlerweile mehr über euch als euch lieb ist. Wir hoffen, dass auch wir euch jetzt noch besser kennenlernen können – eure Hoffnungen, eure Ängste, eure Fragen. Damit wir noch mehr tun können, um eine noch größere und wertvollere Rolle in eurem Leben spielen zu können.
Deswegen haben wir uns folgenden Plan überlegt. Jede*r von euch erzählt uns, was ihr auf dem Herzen habt und wir geben unser Bestes, euch zu informieren, zu inspirieren und euch dabei zu helfen, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Auch wenn die Zukunft im Moment unglaublich beängstigend wirkt und man sich am liebsten im Badezimmer verstecken würde. Bitte, kommt raus aus dem Bad. Es ist okay, Angst zu haben. Es ist okay, um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Wir sehen Refinery29 schon immer als Safe Space für unsere Community, unsere Wahlfamilie. Eine tiefe Verbindung mit anderen haben zu können, ist heute mehr als je zuvor von größter Bedeutung. Damit wir uns gegenseitig eine Schulter zum Anlehnen geben können, wollen wir wissen, wie euer Alltag in dieser neuen Realität aussieht. Wie geht es euch? Was beruhigt euch? Was hält euch nachts wach? Was können wir tun, um euch zu helfen? Wir sind sogar neugierig, welchen Filter ihr am liebsten beim Video Call auf Instagram oder Snapchat verwendet! Füllt einfach dieses Formular aus und teilt es mit uns. Alles, was ihr uns erzählt, fließt direkt in unsere Arbeit rein – in Artikel, an denen wir bereits arbeiten und um zukünftige Artikel und Tools zu planen.
Wir sitzen zwar vielleicht gerade alle allein in unseren Wohnungen, aber es ist gut möglich, dass unser aller Wohlbefinden stärker denn je voneinander abhängt. Wir brauchen einander. Und das ist etwas, wofür wir dankbar sein können. Genauso wie für völlig übertriebene Katastrophenfilme und Memes wie diese. Egal wie ungewohnt und eigenartig die Tage gerade sind, wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Plakate an den Fenstern der Familien in Italien Recht behalten – und alles gut wird.
In Liebe,
Christene Barberich & das Editorial Team von Refinery29
Christene Barberich & das Editorial Team von Refinery29
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