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6 Menschen zeigen & sprechen über ihre größten Unsicherheiten

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Ich vergleiche Unsicherheiten gern mit einem Blinddarm: Jeder Mensch hat sie (beziehungsweise ihn), aber niemand weiß so richtig warum. Sie sind tief in uns verankert. Sie sind immer da, werden aber meist ignoriert. Erst wenn sie größer werden und uns Schmerzen bereiten, beachten wir sie. Wenn wir dann nicht handeln, wird aus einer kleinen schnell eine große Sache – bis wir irgendwann explodieren. Doch hier endet meine Metapher, denn sofern ich weiß, besteht keine Möglichkeit, Unsicherheiten operativ zu entfernen.
Wir sind alle anfällig für irgendeine Art von Selbstzweifel. Das liegt in der Natur des Menschen und leider gibt es kein Wundermittel, das über Nacht aus dir eine selbstbewusste Göttin macht. Wir müssen sie also einfach akzeptieren und lernen, uns trotz unserer physischen oder psychischen „Makel“ wohl in unserer Haut zu fühlen. Es bringt nichts, Unsicherheiten bekämpfen zu wollen. Du solltest ihnen stattdessen lieber versöhnlich die Hand reichen. Außerdem solltest du dir bewusst machen, dass du nicht die oder der Einzige bist, die oder der das eine oder andere an sich nicht leiden kann. Auch wenn du eine Person anschaust und denkst, sie wäre perfekt, hat dieser Mensch hundertprozentig auch etwas an sich auszusetzen.
Um das zu beweisen, habe ich sechs Personen gebeten, ihre körperlichen Unsicherheiten mit mir und der Kamera zu teilen – und die Seiten von sich zu zeigen, die sie sonst verstecken. Das Lustige (oder Tragische?) ist, dass das, wofür wir uns eigentlich schämen, auf einmal lächerlich scheint, sobald wir es aussprechen. Oder zumindest nicht mehr so wichtig. In vielen Fällen sind wir selbst die einzigen, denen unsere „Fehler“ auffallen. Die Menschen, mit denen ich für den Artikel geredet habe, sprechen von der Demütigung, der Blamage und den Schmerzen, die sie wegen ihrer Makel erfahren mussten. Aber wenn ich sie anschaue, sehe ich nur die Menschen. Und als ich mit ihnen über die Bäuche, Sommersprossen und Muttermale sprach, die für das Schamgefühl sorgten, lachte jede*r von ihnen mindestens einmal. Eigentlich wissen wir nämlich alle, wie egal diese Dinge sind. Wir haben zwei Augen, zwei Arme, zwei Beine, sind im Großen und Ganzen gesund. Und das doch eigentlich das Wichtigste, oder? Weil die Realität aber natürlich trotzdem nicht so einfach ist, flossen während der Interviews auch ein paar Tränen. Unsicherheiten sind und bleiben eben eine Bitch.
Wahrscheinlich können wir unsere Unsicherheiten nicht einfach ablegen. Wahrscheinlich werden sie für immer ein Teil von uns bleiben. Doch wir können damit aufhören, sie zu verstecken. Und genau das haben die folgenden mutigen Menschen gemacht. Genau wie du und ich und alle anderen Leute auf der Welt sind sie nicht perfekt, aber das ist okay.
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