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Nenn es, wie du willst: Necken, konstruktive Kritik oder schlichtweg Bodyshaming. Das Gefühl, von den Menschen, die uns am nächsten stehen, für unser Aussehen kritisiert zu werden, ist nichts anderes als beschissen. Und doch musste fast jede*r von uns schon einmal diese Erfahrung machen. Mein kleiner Bruder beispielsweise verglich meine Oberschenkel mal mit Schinkenkeulen. Er war damals noch ein Kind und ich lachte die Kränkung einfach weg, doch seine Worte haben sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Noch heute tauchen sie zu den verschiedensten Anlässen wieder auf: Wenn ich eine neue Jeans anprobiere, überlege, ob ein Rock die richtige Länge hat oder neben einer schlanken Frau mit Thigh Gap in der U-Bahn sitze. („Mh, wo ich Schinkenkeulen habe, hat sie Hotdogs.“)
Wenn du demnächst wieder in die Heimat fährst, um die Zeit mit deiner wohlmeinenden und gleichzeitig unausstehlichen Verwandtschaft zu verbringen, ist vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt, dich auf solche Kommentare vorzubereiten. Denn leider scheinen viele Familienmitglieder es okay zu finden, dir eine Extraportion auf den Teller zu hieven, die sie mit dem Kommentar, du seist zu dünn und müsstest mal ordentlich essen, garnieren. Oder dir nach einem Ganzkörperscan von oben nach unten lieber nur eine halbe Portion zu geben mit dem Kommentar, du würdest „ganz schön gesund“ aussehen – die Frage, was genau das bitte heißen soll, ersparst du dir lieber.
Laut Psycholog*innen kann es Jahre dauern, über solche Kommentare hinwegzukommen, egal ob sie nur so dahingesagt oder aber als Angriff abgefeuert wurden, ob sie vereinzelt kommen oder regelmäßig. Die Worte unserer Familie haben fast immer eine große Macht, ob wir wollen oder nicht. Glücklicherweise gibt es Strategien, die dir dabei helfen, einen fiesen Kommentar abzuwehren und den Schmerz über das Gesagte schneller zu verdauen.
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