Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die jetzt deutlich mehr Zeit für sich und damit auch für die Hautpflege haben. Vielleicht ertrinkst du aber auch im Stress und das sieht man deiner Haut mittlerweile deutlich an. In jedem Fall greifst du eventuell gerade öfter mal zu einer pflegenden Gesichtsmaske – besonders, wenn du ohnehin den ganzen Tag zuhause bist und dich niemand dabei sehen kann, wie du mit einem weißen Tuch im Gesicht rumläufst. Und das ist ja prinzipiell auch gut und richtig so! Denn wenn es eine Zeit gibt, in der wir Entspannung dringender denn je brauchen, dann ist es ja wohl jetzt. Doch ein kleines Problem gibt es da trotzdem: Es könnte sein, dass du, ohne es zu wissen, etwas machst, das deinem Gesicht gar nicht mal so guttut. Im schlimmsten Fall könnte dieser Fehler den Zustand deiner Haut sogar noch verschlechtern.
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Gesichtsmasken sind ein super Tool, wenn du zum Beispiel trockene Stellen im Gesicht hast, zu unreiner Haut neigst oder ersten Fältchen entgegenwirken möchtest. Sie sind voller Inhaltsstoffe und deshalb besonders wirksam – und genau deswegen solltest du es auch nicht übertreiben und sie auf keinen Fall zu oft verwenden! Wenn du denkst, du würdest deiner Haut etwas Gutes tun, wenn du dir jeden Tag eine Sheetmask oder eine Crememaske gönnst, irrst du dich. Je nach Produkt solltest du deinem Gesicht unbedingt ein paar Tage, wenn nicht sogar eine Woche Pause gönnen zwischen den einzelnen Behandlungen.
Laut der Hautexpertin und Fachärztin für ästhetische Medizin Dr. Parisha Acharya kann es nämlich sonst zu Juckreiz, Rötungen, unreiner oder trockener Haut kommen. Es könnte sogar sein, dass deine Haut anfängt, sich zu schälen oder zu brennen. „Auch wenn wir denken, wir würden uns damit verwöhnen, kann eine übermäßige Benutzung Schaden anrichten und die Haut empfindlicher und anfälliger machen“, warnt Dr. Acharya. „Du könntest dadurch die schützenden Öle und guten Bakterien entfernen, die unentbehrlich sind, damit die Haut gesund und funktionsfähig bleibt.“
Die Dermatologin Dr. Anjali Mahto sieht das ähnlich und sagt, verschiedene Inhaltsstoffe auf der Haut zu verwenden, kann die natürliche Hautbarriere zerstören – und zwar besonders, wenn es sich um hochaktive Inhaltsstoffe wie Retinol, Vitamin C und peelende Säuren (wie Glycolsäure) handelt. Und das kann wiederum zu Veränderungen der Haut und zu „Hautausschlag führen, wie zum Beispiel einer Kontaktdermatitis oder einem Ekzem“, so Dr. Mahto. Das würde sich dann in trockener, gereizter, schuppiger, rissiger, manchmal nässender Haut zeigen und müsste – wenn es länger andauert – einer Ärztin oder einem Arzt gezeigt werden.
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Das klingt alles ziemlich heftig, ich weiß. Aber du brauchst jetzt nicht direkt in Panik zu verfallen und all deine Gesichtsmasken in den Müll werfen. Achte einfach nur darauf, dass du sie nicht zu oft verwendest. „Es kommt auf deinen Hauttyp an und auf die Art der Maske, die du verwendest“, sagt Dr. Acharya. „Menschen mit besonders empfindlicher Haut würde ich empfehlen, nur einmal pro Woche eine Maske zu verwenden und sicherzustellen, dass die Inhaltsstoffe auch wirklich geeignet sind. Feuchtigkeitsspendende Masken können etwa zwei Mal verwendet werden, peelende, aufhellende und Anti-Aging-Masken dagegen nur ein bis zwei Mal die Woche. Außerdem ist es sinnvoll, einen Patch-Test (also einen Test auf einer kleinen Hautstelle) zu machen, um sicherzugehen, dass du nicht auf einen der Inhaltsstoffe reagierst. Und denke dran, nur eine einzige Schicht aufzutragen und die Zeitvorgabe, die auf der Verpackung steht, einzuhalten.“
Wenn du ein echter Maskenfan bist, kannst du auch laut Dr. Acharya “Multi-Masking“ ausprobieren. Dabei werden verschiedene Masken auf bestimmte Gesichtsbereiche gelegt. Du kannst also zum Beispiel eine Salicylsäuremaske dort auftragen, wo du zu Pickeln neigst und eine Hyaluronsäuremaske auf die Bereiche, die mit Feuchtigkeit versorgt werden sollen. „Das ist eine gute Möglichkeit, sicherzustellen, dass die richtigen Inhaltsstoffe bei den richtigen Bereichen ankommen.“
Ansonsten ist es genau wie bei einem guten Serum oder einer Feuchtigkeitscreme wichtig, eine langfristige Lösung zu finden – statt immer wieder unterschiedliche Produkte zu testen. Dr. Acharya empfiehlt, sich für eine Maske zu entscheiden und sie dann sechs bis zehn Wochen auszutesten. Wenn du eine Crememaske verwendest, trägst du sie am besten mit einem sauberen Pinsel auf und nicht mit den Händen, denn auf den können Bakterien sein. „Achte außerdem auf eine gute Pflegeroutine zu entwickeln, die deinen individuellen Hautbedürfnissen gerecht wird.“