Wenn du jemals während deiner Periode beim Waxing oder beim Augenbrauenzupfen warst, hast du bestimmt schon mal das Gefühl gehabt, diese Sitzungen waren schmerzhafter als sonst. Und ich kann dir sagen: Du hast dir die Schmerzen nicht eingebildet. Es ist nämlich sogar wissenschaftlich bewiesen, dass die Haarentfernung während der Regelblutung als schmerzhafter empfunden wird.
Bei einer im European Journal of Pain veröffentlichten Studie wurde herausgefunden, dass das kognitive Schmerzempfinden und “körperliche Bewusstseinssysteme“ auf einige Phasen deines Menstruationszyklus wesentlich sensibler reagieren. Expert*innen führen die erhöhte Empfindlichkeit auf einen Abfall des Östrogenspiegels zurück.
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Interessanterweise sagen viele Friseur*innen, dass diese Empfindlichkeit nicht nur bei der Haarentfernung zu beobachten ist, sondern sogar beim Haarefärben.
In einem Interview mit dem britischen Radiosender Metro erklärt Haarcoloristin Sophia Hilton, dass Bleichmittel vor allem während der Periode mehr Kopfhautreizungen verursachen können als zu anderen Phasen deines Zyklus. Hilton sagt, sie habe schon oft beobachtet, wie ihre Kund*innen im Stuhl anfingen zu zucken, wenn sie sich während ihrer Periode die Haare färben ließen.
Das kann Francesca Dixon, leitende Creative Colourist bei Hari's Hairdressers, nur bestätigen. „Wenn du deine Tage hast, verändert sich nicht nur dein Hormonhaushalt, sondern auch die Reaktion des Körpers auf bestimmte Chemikalien. Deine Haut, besonders die Kopfhaut, wird zum Beispiel oft viel empfindlicher.“
Und nicht nur das. Francesca glaubt auch, manche Haarfarben können während deiner Periode schlechter in deine Haare einwirken. „Veränderungen in deinem Hormonhaushalt hindern den Farbstoff möglicherweise daran, an der Haarstruktur zu haften“, sagte sie gegenüber Refinery29. „Deshalb solltest du deine Haare lieber erst färben, wenn deine Regelblutung vorbei ist.“
Wenn du generell Angst hast, deine Kopfhaut könnte empfindlich auf die Färbemittel reagieren, dann rät dir Color-Experte Paco Latorre dringend dazu, vor dem Färben einen Patch-Test zu machen. „Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass du nicht allergisch auf die verwendeten Chemikalien in den Mitteln reagierst. Tupfe einfach etwas von der Farbe hinter dein Ohr oder an eine andere weniger sichtbare Stelle an deinem Kopf und warte dann 48 Stunden ab. Wenn dann deine Haut danach normal aussieht, kannst du deine Haare ohne Bedenken färben.“ Bei Bleichmitteln empfiehlt Paco, die Haare 24 bis 48 Stunden vor der Behandlung nicht zu waschen, damit die natürlichen Schutzöle der Haare bestehen bleiben – denn die schützen zusätzlich vor den aggressiven Chemikalien.
Und noch ein Pro-Tipp des Experten: Bitte deine*n Colorist*in die Farbe mit Arganöl anzureichern, denn das nährt das Haar und schützt es vor dem Austrocknen. Manche Friseure*innen benutzen auch Petroleum oder Kokosnussöl, um die Kopfhaut vor dem direkten Kontakt mit den aggressiven Chemikalien, die zu Irritationen führen könnten, zu bewahren.
Wenn du vor allem auf Ammoniak sensibel reagierst, dann nutze einfach ein ammoniakfreies Mittel – ja, die gibt es mittlerweile auch im Handel zu kaufen. Mein Go-to ist die Haarfarbe von Korres. Sie ist nämlich nicht nur ganz ohne Ammoniak, sondern gleichzeitig auch mit Arganöl und natürlichem Keratin angereichert. So bleiben deine Haare auch bei regelmäßigen Färbungen gesund und stark.