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Hilft Augencreme gegen Augenringe? Eine Dermatologin antwortet

Illustration: Anna Sudit
Ob sündhaft teures Luxusprodukt oder preisgünstigere Drogeriealternative: Die Beauty-Industrie will uns weismachen, Schwellungen, Augenringe, Fältchen & andere Erscheinungen gehören mit der richtigen Augencreme schnell der Vergangenheit an – vorausgesetzt, du verwendest sie regelmäßig, natürlich.
Doch im Vergleich zu anderen Produkten, wie Reinigungsprodukten oder Sonnenschutzcremes, diskutieren Hautexpert*innen schon länger die Wirksamkeit von Augencremes. Auch die beratende Dermatologin Dr. Anjali Mahto hat starke Zweifel und sagt, bei Problemen wie geschwollenen Tränensäcken oder Augenringen könnten Augencremes praktisch nichts ändern. „Die meisten Augencremes versorgen die Haut zwar mit Feuchtigkeit, wodurch die Hautoberfläche praller und die Fältchen durch den hydrierenden Effekt kurzfristig minimiert werden, aber das ist auch schon alles“, so Dr. Mahto.
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Dunkle Schatten & Augenringe

„Augenringe können viele Ursachen haben, aber optische Aufheller wie Vitamin C, Peptide und Koffein können zu einem gewissen Grad helfen“, so Dr. Mahto. „Wenn die dunklen Stellen jedoch durch den Verlust von Gesichtsfett unter den Augen bedingt sind, können selbst noch so teure Augencremes nicht viel ausrichten. Das liegt daran, dass Augencremes, -gele und -lotionen nicht tief genug in die Haut eindringen können. Helfen können in diesem Fall beispielsweise Dermal Filler (Aufpolsterung durch Hautauffüller) – genauer gesagt die derzeit beliebte Tear-Trough-Behandlung – oder minimalinvasive Unterspritzungen mit Eigenfett“.

Tränensäcke & Schwellungen

Auch für Schwellungen gibt es verschiedene Gründe. „Familiäre Vorbelastung, bestimmte Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika), Allergien und bestimmte gesundheitliche Probleme wie Schilddrüsenerkrankungen können Schwellungen bedingen oder verschlimmern“, erklärt Dr. Mahto. Dazu kommt, dass die Haut um die Augen dünner und schlaffer wird, wenn wir älter werden. „Auch das Unterhautfett bildet sich langsam zurück oder ‚rutscht nach unten‘. Dadurch können dunkle Schatten, aber auch Schwellungen entstehen, wenn sich Flüssigkeit ansammelt“.
Und jetzt die schlechte Nachricht: Wie es aussieht, sind Augencremes bei Schwellungen genauso ineffektiv wie bei Augenringen. Die Frage ist also: Wie wirst du die unschönen Dinger wieder los? „Es kann helfen, gesünder zu leben. Also beispielsweise mit dem Rauchen aufzuhören, weniger Salz zu sich zu nehmen und genügend zu schlafen“, erklärt Dr. Mahto. Wenn das nicht hilft, gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten. „Durch die bereits genannte Tear-Trough-Methode können Schwellungen leicht verringert werden, allerdings ist es extrem wichtig, dass die Behandlung von einer Expertin oder einem Experten durchgeführt wird, damit nichts schiefgeht“. Meistens muss dazu noch eine Fettabsaugung vorgenommen wird. „Wenn die Schwellungen sehr stark sind, ist eine chirurgische Behandlung, die Blepharoplastik genannt wird, das einzige, was einen sichtbaren Unterschied macht“.

Fazit

In den Müll werfen solltest deine Augencreme jedoch trotzdem nicht! Laut Dr. Mahto ist es nämlich trotzdem wichtig, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und vor der Sonne zu schützen. „Vereinfacht gesagt, ist die Haut um die Augen sehr dünn und empfindlich gegenüber UV-Strahlen, Verschmutzung und der Umwelt. Die beste Möglichkeit, bei ‚normaler Haut‘ Schäden zu vermeiden ist, sie regelmäßig einzucremen. So kannst du auch einer weiteren Pigmentierung entgegenwirken, solltest du bereits Augenringe haben“, erklärt Dr. Mahto.

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