2018 war
L'Oréal die erste große Marke, die ein muslimisches Model mit Hijab in einer Werbung für Haarpflegemittel zeigte.
Diese Kampagne war zwar von kurzer Dauer, für mich aber dennoch eine große Sache. Die Entscheidung, eine Muslimin mit Kopftuch als Werbeträgerin einzusetzen, war auch für viele andere muslimische Frauen, die ich kenne, von großer Bedeutung. Für Fatima Mohamed, der Gründerin von
The Que Scarves, wäre dieser Schritt ein bittersüßer Moment gewesen. „Ich habe mich sehr darüber gefreut. Diese Aktion fühlte sich aber auch so an, als hätte die Aktion bloß eine Art Vorzeigefunktion für die Marke gehabt“, sagt sie. Natürlich ist der Grat zwischen echter Vielfalt und Inklusion und das Abhaken von Kriterien auf einer Liste sehr schmal. Wenn das Ganze nicht authentisch rüberkommt, fühlt es sich sinnlos an. Die Einstellung, dass man für jegliche Form von gleichberechtigter Teilhabe und Repräsentation dankbar sein muss, ist leider immer noch sehr üblich. Es wird vorausgesetzt, dass man sich glücklich schätzen muss, in dieser ach so exklusiven Welt wahrgenommen zu werden. Vielen muslimischen Frauen genügt das aber nicht. Wann wird die Branche endlich damit beginnen, sie als Kundinnen anzuerkennen und sie nicht bloß als Herausforderung in Sachen Inklusion zu sehen?