Nasenpiercings gehören neben Ohrlöchern zu den am weitesten verbreiteten Arten von Körperschmuck. Kleine Stecker oder Ringe im Nasenflügel sind inzwischen absolut gesellschaftsfähig und fallen im Alltag gar nicht weiter auf. Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch andere Piercingvarianten, mit denen ihr eure Nase schmücken könnt. In unserem großen Nasenpiercing-Guide erfahrt ihr alles über die verschiedenen Arten, wie Nasenpiercings gestochen werden und was ihr bei der Pflege danach unbedingt beachten solltet.
Welche Nasenpiercing-Arten gibt es und wie werden sie gestochen?
Nostril
Das Nostril-Piercing geht durch den Nasenflügel und gehört zu den bekanntesten Piercing-Arten überhaupt. Es kann sowohl einzeln als auch doppelt nebeneinander gestochen oder gleichzeitig am linken und rechten Nasenflügel getragen werden. Weil diese Körperstelle von vielen Nervenbahnen durchzogen ist, wird das Stechen häufig als schmerzhaft empfunden.
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Septum
Das Septum-Piercing wird durch das Bindegewebe unterhalb der Nasenscheidewand gestochen. Vor dem Stechen sollte genau überprüft werden, ob das Piercing wirklich gerade sitzt, weil die Nasenscheidewand häufig uneben ist. Glücklicherweise ist das Gewebe an dieser Stelle sehr dünn und weich, sodass die Prozedur in der Regel kaum wehtut.
Bridge
Das Bridge-Piercing befindet sich am oberen Nasenrücken und sollte nur von wirklich erfahrenen Piercern gestochen werden. Weil am Ansatz des Nasenbeines wichtige Nerven verlaufen, ist das Stechen nicht ungefährlich. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, das Piercing gerade zu platzieren und zudem so, dass es nicht das Blickfeld des Trägers oder der Trägerin einschränkt.
Nasallang
Das Nasallang-Piercing ist eher selten und verläuft sowohl durch beide Nasenflügel als auch durch die Nasenscheidewand. Es ist also eine Kombination aus zwei Nostrils und einem Septum mit einem langen Stab, was das Piercing eher für erfahrene Piercingträger*innen interessant macht. Wichtig ist, dass alle drei Piercings auf einer Linie liegen. Sie können sowohl auf einmal gestochen als auch mit bereits bestehenden Piercings erweitert werden.
Wie wird ein Nasenpiercing gestochen?
Genauso wie bei Ohrlöchern wird das Stechen des bekannten Nostril-Piercings immer noch von vielen Juwelieren angeboten. Der Besuch in einem seriösen Piercingstudio ist für einen reibungslosen Stech- und Abheilprozess jedoch das A und O. Schließlich ist der Job eines Piercer(s)*in nicht ohne Grund ein Beruf, der durch eine Ausbildung richtig gelernt sein will. Beim Juwelier werden Ohrlöcher oder Nasenpiercings mit einer Pistole geschossen, was eine gefährliche Methode ist, weil sie häufiger zu Entzündungen führt. Erstens lassen sich die Ohrlochpistolen nicht steril reinigen, außerdem wird während des Vorgangs das Gewebe zerstört, was auch den Heilungsprozess verlängert. Beim Piercer*in wird die betreffende Stelle zunächst desinfiziert und anschließend der Einstichpunkt mit einem Strich markiert. Der Stich erfolgt dann mithilfe einer Kanüle. So wird das Piercing besonders schonend gestochen. Also lieber eine*n erfahrenen Piercer*in und nicht das Juweliergeschäft aufsuchen.
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Welche Risiken gibt es?
Solange das Nasenpiercing in einem professionellen und sauberen Piercingstudio gestochen wird, sollten in der Regel keine Komplikationen auftreten. Vor allem das Nostril zählt zu den unkompliziertesten Piercingarten schlechthin. Etwas gefährlicher ist hingegen die Bridge, weil sie durch einen sehr empfindlichen Bereich gestochen wird, der von Blutgefäßen und Nerven durchlaufen wird. Werden diese verletzt, kann es im schlimmsten Fall zu Gesichtslähmungen kommen. Wichtig ist auch der richtige Schmuck, damit keine allergischen Reaktionen hervorgerufen werden. Empfehlenswerte Materialien sind Titan, PTFE oder Bioplast. Laut einer EU-Verordnung muss der Schmuck einen Nickelanteil von unter 0,05 Prozent besitzen.
Wie lange dauert das Abheilen und wie pflege ich ein frisches Nasenpiercing?
Der Abheilungsprozess hängt nicht nur von der gepiercten Stelle ab, sondern ist auch bei jedem Menschen unterschiedlich. In der Regel liegt der Zeitraum zwischen vier Wochen und drei Monaten. Nach dem Stechen ist die Körperstelle gerötet, manchmal treten Schwellungen auf. Auch leichte Blutungen sind anfangs nicht ungewöhnlich.
Mit der richtigen Pflege könnt ihr den Heilungsprozess aber unterstützen und manchmal sogar beschleunigen. Am wichtigsten ist es, das frisch gestochene Piercing so wenig wie möglich mit den Fingern zu berühren - und wenn, dann auf jeden Fall nur mit gewaschenen Händen. Zweimal täglich könnt ihr das Piercing mit einer milden, ph-neutralen Waschlotion reinigen, die entstandenen Verkrustungen vorsichtig einweichen und mit einem Wattestäbchen entfernen. Anschließend wird die Stelle rund um den Stichkanal mit Produkten wie Octenisept oder Prontolind desinfiziert. Achtet in den ersten Wochen darauf, dass kein Schmutz oder Make-up in die Wunde gelangt. Auch auf Sauna und Schwimmbad solltet ihr während der Heilungsphase verzichten.
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Welchen Schmuck gibt es für Nasenpiercings?
Als Erstschmuck werden bei Nasenpiercings, außer beim Septum, normalerweise Stecker eingesetzt. Dadurch entsteht weniger Reibung auf die Wunde als bei Ringen, die sich im Stichkanal mehr bewegen. Stecker begünstigen also den Heilungsprozess. Sobald das Piercing abgeheilt ist, könnt ihr auch anderen Schmuck einsetzen. Beim Nostril sind vor allem kleine Ringe beliebt oder Stecker in verschiedenen Formen. Beim Septum gibt es Hufeisenringe, Segmentringe oder kleine Barbell-Stäbe mit zwei Kugeln an den Enden, die wesentlich dezenter wirken als Ringe.
Wieviel kostet ein Nasenpiercing?
Wieviel ein Nasenpiercing kostet, ist von Studio zu Studio unterschiedlich und auch die Art des Piercings entscheidet über den Preis. Komplizierte Stellen wie die Bridge sind in der Regel teurer als ein herkömmliches Nostril. Ihr solltet aber als Richtlinie zwischen 30 und 70 Euro einplanen.