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Rapperin Nadia Rose zeigt dir die coolsten Beautylooks für die nächste Party

UK-Rapperin Nadia Rose und Make-up-Artist Andrew Gallimore haben fünf partytaugliche Looks für das Jahresende kreiert.

Wellenlinie
Ich treffe Nadia Rose am Tag vor ihrem Flug nach Australien. Nein, sie hat noch nicht gepackt. Und obwohl ich stellvertretend für sie Panik schiebe und sie anflehe, von meinen Last-Minute-Reisefehlern zu lernen, ist sie komplett cool und entspannt. „Alles gut“, sagt sie „Das mache ich morgen“.
Auf dem Plan für heute steht ein Beauty-Shooting mit inspirierenden Weihnachts- und Silvesterlooks. Die Rapperin hat bereits eine lange Fahrt im Londoner Berufsverkehr hinter sich und ist trotzdem absolut gelassen. Sie trägt einen traumhaften Faux-Fur-Mantel, den ich ihr am liebsten direkt stibitzen würde. Bei Kaffee (meine Wahl) und Pfefferminztee (ihre Wahl) plaudern wir über die bevorstehende Tour. Es wird ihr zweiter Besuch in Australien sein, einem Land, in dem das Feedback und die Liebe des Publikums wundervoll sind, so Nadia.
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Nicht zuletzt dank ihrer loyalen Social-Media-Fanbase zählt die Londonerin mittlerweile zu den angesagtesten Raptalenten aus UK. Mit 25 Jahren hat sie bereits einen MOBO Award in der Tasche, tourt mit den Black Eyed Peas durch die Weltgeschichte und arbeitet am zweiten Album. Da fragt man sich natürlich, wo das alles noch hinführen soll!
Photographed by Iringu00f3 Demeter.
„Na ja also der Plan ist, die Weltherrschaft an mich zu reißen“, sagt sie und lacht. Weil ich diese Antwort bereits in anderen Interviews gelesen habe, bin ich nicht überrascht. Aber trotzdem: Irgendwas an ihrem verschmitzten Lächeln und ihrer relaxten Art vermittelt mir das Gefühl, dass das gar kein Witz war. Oder, zumindest dass sie große Pläne hat. „Ich will eine dieser Personen sein, die andere anschauen und sagen: ‚Sie hat es geschafft also vielleicht schaff ich es ja auch‘. Das ist es auch, was ich an meinen Lieblingskünstler*innen so liebe: Sie brechen mit Traditionen, gehen neue Wege und stechen aus der Masse heraus. Genau das möchte ich auch machen“.
Weil Nadia eine der coolsten jungen Frauen der Branche ist, überrascht mich ihre nächste Aussage ein bisschen: „Ich würde mich zwar nicht unbedingt als Weirdo bezeichnen, aber ein kleiner Außenseiter bin ich schon, glaube ich“. „Viele beschreiben mich als quirky (schrullig), aber ich denke, ich bin einfach nur nicht konventionell oder 08/15.“ Okay, das versteh ich: Durchschnittlich ist sie auf jeden Fall nicht. Nadia ist lustig, ein bisschen verrückt und strahlt Selbstvertrauen, innere Ruhe und Gelassenheit aus – etwas, wofür andere 25-Jährige (und ich) alles geben würden. Ich bin mir sicher, ihr Charakter und ihr Temperament haben einen großen Teil zu ihrem Erfolg beigetragen.
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Nadia erzählt mir, sie sei in die Musikbranche eher so reingerutscht, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte machen sollen. „Man kann schon sagen, dass ich ziemlich naiv war. Ich ging zur Uni, um Industry Management und Music Technology zu studieren und mir ein gewisses Grundverständis anzueignen – aber ich war recht pragmatisch“.
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Neben dem Studium arbeitete Rose in einem Wettbüro und machte Musik in ihrer Freizeit. „Ich hatte ein ziemlich volles Programm: Erst ging ich in die Uni, zur Arbeit und nach Feierabend schmiss ich meinen Mac an und komponierte ein Lied. Oder ich schrieb die Lyrics zu einer Melodie, die ich schon hatte. Eines Abends kam ich nach Hause und war einfach zu müde. Ich ließ mein Laptop aus und ging ins Bett. Am nächsten Morgen wachte ich wütend auf und dachte: Für den Job nehme ich mir Zeit, aber nicht für meine Leidenschaft?“ Das war der Wendepunkt. Sie wusste, sie muss ihre ganze Energie von jetzt an in ihre Musik stecken, wenn sie wirklich etwas erreichen will. Und das machte sich bezahlt. Der erste Song, den sie nachdem Studienabbruch schrieb, war „Skwod“. Mit dem dazugehörigen Video gewann sie 2016 einen MOBO Award und das Publikum geht bei diesem Track auch immer noch am meisten ab und singt mit, wenn sie ihn live performt. „Er weckt Gefühle und das Publikum fällt sich buchstäblich in die Arme. Für mich ist es ein ganz besonderer Song, weil er der erste ist, den ich geschrieben habe als ich beschloss, professionell Musik zu machen“.
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Jedoch musste auch Nadia lernen, dass aller Anfang schwer ist. Und weil sie (wie sie selbst sagt) ziemlich naiv war, erlebte sie auch ein paar böse Überraschungen. „Viele Menschen im Showbiz sind fake und daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Ich selbst bin sehr direkt und ich hatte auch immer ehrliche, echte Menschen um mich. In diese Welt zu kommen und festzustellen, wie anders sie ist, war nicht gerade leicht für mich“, erzählt sie nachdenklich. „Ich will jetzt nicht darauf herumreiten, dass ich eine ‚junge schwarze Frau‘ bin, aber ich musste deswegen schon viel einstecken. Ich erlebte mit, wie anderen die Möglichkeiten auf dem Silbertablett serviert wurden. Ich versuchte, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, aber dann gab es einige Vorkommnisse. Das alles zu begreifen und herauszufinden, wie ich mich in dieser Welt verhalten muss, war nicht leicht“.
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Es ist zwar sehr traurig, das zu hören, aber überraschend ist es leider nicht. So aufregend die geheimnisvolle Entertainment-Branche nach außen auch wirkt: Es ist offensichtlich, dass junge, schwarze Frauen viel zu wenig unterstützt und gefördert werden. In den Charts, Kampagnen und bei Kollaborationen sind sie kaum vertreten und das allein sagt eigentlich schon alles. Die Frage ist natürlich, wie die talentierten Musikerinnen mit dieser Realität umgehen. Nadia setzt beispielsweise stark auf gegenseitige Unterstützung: „Ich habe mich schnell mit anderen schwarzen Frauen angefreundet, die vor den gleichen Herausforderungen stehen wie ich. Wir setzen uns füreinander ein und es hilft, zu sehen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen dasteht. Wir alle stecken unsere ganze positive Energie in dieselbe Sache“. Ich frage mich, ob das andere Frauen in der Branche auch so machen? Ich meine, im Rap und Hip Hop arbeiten Männer sehr oft zusammen – einer featured den anderen, sie erklimmen gemeinsam die Charts und hängen zusammen rum. Zumindest, wenn wir Instagram trauen können. Und sollte dem so sein, dann sieht das bei den Frauen in der Branche ganz anders aus.
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Photographed by Iringu00f3 Demeter.
Interpretiere ich zu viel in Social-Media-Posts hinein? „Ich denke, du hast damit vollkommen recht“, sagt Rose. „Bei den Jungs klappt das einwandfrei mit der Zusammenarbeit. Oder zumindest sieht es so aus, denn uns präsentiert sich ein perfektes Bild der Zusammengehörigkeit. Bei uns Frauen gibt es sowas seltener, leider. Ich bin zum Beispiel sehr dick mit Ray BLK, Bree Runway und Tiana Major9. Mir liegt die gegenseitige Hilfe sehr am Herzen, aber so sehen das nicht alle – und damit meine ich nicht nur schwarze Mädels“.
Zu den Künstlerinnen, die Nadias Musik beeinflussen, zählen übrigens Größen wie Missy Elliott, Lil' Kim, Amy Winehouse, Jill Scott und TLC’s Lisa "Left Eye" Lopes. „Jede*r weiß, ich bin ein mega Spice-Girls-Fan“, ergänzt sie. „Ich lasse mich oft von unterschiedlichen Frauen inspirieren, die richtig badass sind und es einfach drauf haben“.
Bevor wir uns auf den Weg zum Fotoshooting machen, erzählt mir Nadia noch, dass sie sich am liebsten als freigeistig beschreibt. „Ich weiß, wann ich das Leben ernst nehmen muss, aber prinzipiell sehe ich alles nicht so verbissen“, erklärt sie. „Ich bin auch nur ein Mensch und muss mich Problemen stellen wie jede*r andere auch. Wenn du auf ein Konzert von mir gehst oder Fotos von mir siehst, denkst du vielleicht, dass in meinem Leben immer alles glatt läuft und alles easy ist. Aber so ist es nicht. Es ist mir wichtig, dass du das von mir weißt“.
Wir schlendern zum Set und Rose erzählt mir, dass es ist das erste Mal, dass sie ein reines Beauty-Shooting macht. Aber das merkt man gar nicht, als es losgeht. Nach ein paar Minuten drehen wir die (ihre) Musik auf und das Set wird zu ihrer Bühne. Sie bekommt ein blaues Glitzerkleid über ihre Jogginghose geworfen und fängt an zu tanzen. Sie lacht frei und echt und steckt damit alle an. Wenn ich Nadia Rose so in Aktion sehe, wirkt sie auf mich ganz und gar nicht wie eine Außenseiterin. Sie ist nicht distanziert oder kühl. „Nicht 08/15“? Okay, dem kann ich zustimmen.
Make-up (NARS) von Andrew Gallimore

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