Nimmst du die Pille? Auf diese Frage antworten die meisten Frauen in ihren Zwanzigern mit einem eindeutigen „Ja“. Es ist ja auch am einfachsten. Man kann Sex haben, ohne sich über eine ungewollte Schwangerschaft Gedanken machen zu müssen. Da viele Frauen (ebenso wie Männer) Kondome als lästig empfinden, scheint die unkomplizierte Einnahme der Pille naheliegend und auch ansonsten bringt sie einige praktische Nebeneffekte mit sich: Schönere Haare, bessere Haut, weniger Schmerzen während der Periode und selbst unagenehme und nervige PMS-Beschwerden wie Wassereinlagerungen und Unterleibsschmerzen bleiben größtenteils aus.
Die Antibabypille ist nach wie vor das Verhütungsmittel Nummer 1
Auch statistisch gesehen gilt die Antibabypille nach wie vor als die beliebteste Verhütungsmethode der meisten Frauen. Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema, verhüten insgesamt 77,3 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben auch einmal mit der Pille. Interessant sind insbesondere die Zahlen, die zeigen, dass die Pille auch in fast allen Altersgruppen das Verhütungsmittel Nummer 1 ist – auch wenn sie mit steigendem Alter offenbar an Bedeutung verliert: Circa 83 Prozent der 20 bis 24-jährigen Frauen nehmen die Pille, rund 65,4 Prozent aller 24 bis 29-jährigen ebenfalls und sogar die 30 bis 34-jährigen verhüten zu 42,7 Prozent immer noch mit der Antibabypille. Im Durchschnitt nehmen also rund 50 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 31 Jahren die Pille.
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Wenig thematisiert wird allerdings, welchen Hormoncocktail Frauen ihrem Körper da eigentlich täglich zuführen und welche Neben- und Nachwirkungen auftreten können. Dabei leiden viele Frauen unter oft unbemerkten Symptomen: Von einer geringeren bis zuweilen kaum existenten Libido ist hier die Rede, von ungeregelter Gewichtszu- und abnahme, von Thrombosen, Fruchtbarkeitsstörungen, willkürlichen Stimmungsschwankungen und sogar Depressionen. Auch die Tatsache, dass Geschlechtskrankheiten sich durch die immer weiter verbreitete Einnahme der Pille und den damit verbundenen Verzicht auf Kondome in den letzten 20 Jahren drastisch vermehrt zu haben scheinen, findet in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig Resonanz. Was fehlt, ist schlichtweg eine entsprechende Informationspolitik.
Diese Kluft wollen wir schließen und haben daher vor einiger Zeit begonnen, uns genauer mit der Pille sowie verwandten Themen zu beschäftigen und zu recherchieren. Herausgekommen ist dabei ein umfangreicher Textpool mit Erfahrungsberichten, Expert*innenstimmen sowie hilfreichen Servicestücken, mit denen wir dich im Rahmen unserer Themenwoche „BitterSweet” rund um die Antibabypille umfassend und differenziert informieren, anregen und mit dir diskutieren wollen. Unser Pillen-Guide, der unterschiedliche Problematiken thematisiert, die mit dem dem Absetzen der Pille zusammenhängen, soll allerdings keine moralisch höhere Instanz darstellen, die die Nutzung der Pille ablehnt oder gar verteufelt. Für viele Frauen ist und bleibt die Hormonpille gesundheitliche Erleichterung und sexuelle Befreiung zugleich und darüber soll hier an keiner Stelle gewertet werden. Ganz im Gegenteil: Wir werden uns ausführlich mit Argumenten sowohl für als auch gegen die Pille auseinandersetzen.
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Nichtsdestotrotz ist es unserer Meinung nach dringend Zeit, die Nebenwirkungen der Antibabypille ebenso wie mögliche Alternativen aufzuzeigen. Daher haben wir uns mit einer Reihe von Expert*innen zusammengesetzt, mit Gynäkolog*innen, Homöopath*innen, Osteopath*innen und Dermatolog*innen gesprochen. Wir haben 29 Frauen zu ihren Erfahrungen während und nach der Einnahme der Pille befragt, uns daran gemacht, genau zu erklären, was während des Menstruationszyklus eigentlich im Körper passiert und Lösungsvorschläge erarbeitet, die dich bei einem Leben ohne künstliche Hormone begleiten und unterstützen sollen.
Am Ende kann jede*r selbst entscheiden, welcher Weg der richtige für sie oder ihn ist. Denn das Wichtigste ist, ganz egal ob mit oder ohne Pille: Hauptsache, du fühlst dich wohl!
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