Verhütungsmethode: Antibabypille
Über
1960 kommt die Antibabypille auf den Markt – ein Meilenstein der Geschichte. Nicht nur in der Geschichte der hormonellen Verhütung, sondern auch und insbesondere für die sexuelle Befreiung und Emanzipation der Frau, die von nun an selbst über ihren Körper und den Zeitpunkt einer möglichen Schwangerschaft entscheiden konnte. Seit den 1960er Jahren hat sich die Pille sukzessive zum Verhütungsmittel Nummer 1 entwickelt, in Deutschland und weltweit nehmen Frauen millionenfach täglich die Pille ein, um eine sichere Empfängnisverhütung zu gewährleisten. Aktuelle Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegen, dass mittlerweile fast alle Frauen* zwischen 18 und 31 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben für einen längeren Zeitraum mit der Antibabypille verhüten. Auffällig ist vor allem auch, dass vermehrt junge Frauen zur Pille greifen. Bitter oder Sweet? Vor- und Nachteile der Antibabypille: In den vergangenen Jahren ist das Hormonpräparat auch in die Kritik geraten. Der Vorwurf: Über gefährliche Nebenwirkungen und Risiken werde zu wenig oder nur fahrlässig aufgeklärt, stattdessen werde die Pille, und damit ein Eingreifen in den natürlichen Hormonhaushalt, immer schneller und leichtfüßiger in Kauf genommen. Auch der Fakt, dass die Antibabypille nicht primär zur Verhütung, sondern mitunter auch zur Beseitigung von gesundheitlichen Problemen wie Akne oder Migräne verabreicht wird, wird regelmäßig heftig diskutiert. Wir bei R29 sind der Meinung, dass es sowohl gute als auch weniger sinnvolle Gründe gibt, die Pille zu nehmen. Jede Frau sollte daher selbst entscheiden, ob sie künstliche Hormone schlucken will oder nicht. Allerdings denken wir auch, dass ein Grundwissen über den weiblichen Zyklus und die Wirkungsweise der Pille elementar ist, um verantwortungsvoll (vor allem sich selbst gegenüber) zu handeln. Wir wollen daher nicht nur ausführlich über verschiedene Erfahrungen, Vorteile sowie Nebenwirkungen berichten, sondern generell zum Nachdenken über die Pille anregen und den Mythos der Alternativlosigkeit durchbrechen. Denn das gehört nach unserem Verständnis zur Selbstbestimmung und zum Frausein im 21. Jahrhundert dazu. Unsere Darstellungen basieren auf Aussagen von Expert*innen und Studien, die sich intensiv mit der Antibabypille und unterschiedlichen Alternativen der Verhütung beschäftigen.