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Verursacht deine Schlafposition Falten? Ich habe eine Expertin gefragt

Illustration: Olivia Santner
Schönheitsschlaf – Mythos oder Muss? So gerne ich den Nutzen von Schönheitsschlaf auch widerlegen würde, ist er aber eben doch nötig: Wie du sicherlich selbst merkst, ist guter Schlaf für gesunde, strahlende Haut verantwortlich. Im Allgemeinen brauchen wir alle etwa sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Manchmal sieht man es dir an, wenn du nicht genug geschlafen hast. Diese Anzeichen deuten auf mangelnden Schlaf hin: matte Haut, dunkle Ringe unter den Augen, ein fahler Teint und ein etwas zerknittert aussehendes Gesicht. Ich persönlich finde es viel schwieriger, Unausgeschlafenheit als Hautunreinheiten zu kaschieren. Hinzu kommt möglicherweise auch noch, dass du dich an so einem Tag sowieso schon unwohl in deiner eigenen Haut fühlst. Da kann dir sogar der beste Concealer nicht weiterhelfen. Das erinnert mich an eine Frau, mit der ich mal zusammengearbeitet habe. Je weniger sie schlief, desto mehr Bronzer verwendete sie. So wussten wir immer, ob sie die Nacht davor lange auf gewesen war oder nicht. 
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Problematisch wird es, wenn wir uns zu sehr mit unserem Schlaf beschäftigen. Wir verbringen zu viel Zeit damit, uns zu fragen, ob wir gut, bewusst, ausgiebig und lang genug schlafen, ob unsere Schlafposition richtig ist und so weiter und so fort. Ich habe in den letzten Jahren eine seltsame Entwicklung bemerkt: Das Schlafen scheint immer mehr und mehr zu einem Wettbewerb zu werden. Dieser Wandel wird durch den Boom im Bereich der Schlaftechnologie nur noch weiter verstärkt. Es gibt mittlerweile eine Unmenge an Geräten, Trackern, Hilfsmitteln und Sprays auf dem Markt. Da Schlaflosigkeit eine ernstzunehmende Angelegenheit ist und unsere Generation definitiv viel schlechter schläft als die unserer Großeltern, ist das Thema Schlaf inzwischen wahnsinnig komplex geworden. Und dennoch: Wenn es ums Schlafen geht, gibt es kein Richtig oder Falsch. Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, sondern tu es einfach.
Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, wandte ich mich an Dr. Anjali Mahto, Dermatologin und Autorin von The Skincare Bible. „Asymmetrische Gesichter sind nichts Ungewöhnliches. Oft haben Menschen mehr Falten oder schlaffere Haut (auffallende Falten um Nase und Mund) auf der Seite, auf der sie normalerweise schlafen“, erklärte Dr. Mahto. „Dieses Phänomen kann größtenteils darauf zurückgeführt werden, dass unsere Haut während des Schlafs Druck ausgesetzt ist.“ Das war aber nicht wirklich, was ich hören wollte. Als ich die Expertin auf tatsächlich sichtbare Auswirkungen ansprach, antwortete sie: „Ich würde die Schlafposition im Hinblick auf den Hautalterungsprozess nicht so ernst nehmen. Im Vergleich zu Lifestyle-Faktoren wie Stress, Rauchen und Alkohol oder auch das Schlafverhalten selbst, spielt die Lage, in der du schläfst, eine zweitrangige Rolle“, fügte sie zu meiner Erleichterung hinzu. Heißt: Nur weil etwas einen Einfluss auf deine Haut haben kann, heißt das noch lange nicht, dass das sichtbare Auswirkungen zur Folge hat. Wenn du dir allzu viele Sorgen darum machst, ob du auch ja in der richtigen Position schläfst, führt das nur dazu, dass du dich nachts hin- und herwälzt. So bist du am nächsten Tag völlig unausgeschlafen und siehst auch dementsprechend aus – noch mehr, als hättest du auf dem Bauch geschlafen.
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Wie gesagt: Deine Haut hat unterschiedliche Bedürfnisse. Manche davon sind wichtiger als andere. Um den Alterungsprozess zu verlangsamen, ist es wichtig, Sonnenschutz zu verwenden, Stress zu reduzieren, Zigaretten und Alkohol zu vermeiden, dich ausgewogen zu ernähren und gut zu schlafen. Erst dann solltest du dir Gedanken um deine Hautpflege und eine persönliche Anti-Aging-Routine machen. Hast du auch diesen Punkt von der Checkliste abgehakt, kannst du immer noch eine professionelle Behandlung in Erwägung ziehen.
Laut Dr. Mahto sei der einzig bewährte Ratschlag zum Thema Schlafposition Folgendes: Wenn du oft mit aufgedunsenem Gesicht oder verquollenen Augenlidern aufwachst, hilft es, deinen Kopf während der Nacht etwas höher zu legen, zum Beispiel durch ein (weiteres) Kissen. „Anschwellungen und Entzündungen können so reduziert werden, indem du deinen Kopf nachts hochlagerst, anstatt relativ flach zu liegen“, erklärte sie. „Diesen Ratschlag geben wir oft Patient:innen, die nach Eingriffen wie der Entfernung von Muttermalen im Gesicht Schwellungen entgegenwirken wollen.“
Aber kann sich die Schlafposition eigentlich negativ auf Hautunreinheiten auswirken? Sagen wir – jein. Dazu müsstest du schon in einem sehr heißen Raum und die ganze Nacht lang mit dem Gesicht auf dem Kissen schlafen, um negative Auswirkungen zu bemerken. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du aber deine Kissenbezüge alle paar Tage anstatt nur einmal pro Woche wechseln und dein Gesicht sofort reinigen, sobald du aufwachst.

Weil Schlaf so wundervoll ist, sollten wir ihn zu schätzen wissen – vor allem in einem Horrorjahr wie 2020, wo schlechte Nachrichten unaufhörlich auf uns hinabprasseln und uns so richtig runterziehen. Genieß deshalb jede Minute, die du schlafend verbringst. Das ist alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe.
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