Die Selfcare-Routine, die du wirklich brauchst
Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2019, 16:10
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Es ist Sonntag. Du sitzt auf der Couch und schaust deine Lieblingsserie und währenddessen ist dein Gesicht voll gekleistert mit einer überteuerten Feuchtigkeitsmaske, die angeblich alle Stressfalten verschwinden lässt. Noch eine Tasse Ingwer-Zitrone und deine Kuscheldecke dazu und dein #SelfCareSunday-Bild für den obligatorischen Insta-Post des Tages ist fertig.
Leider hält diese Ästhetik nur für kurze Zeit an, denn kaum ist das Foto hochgeladen, bemerkst du rechts von dir den Wäscheständer mit der Kleidung, die du vor einer Woche dort zum Trocknen aufgehängt hast. Wenn du deinen Kühlschrank aufmachst, um dir einen veganen Schokopudding zu gönnen, zieht ein komischer Geruch deine Nase hoch (liegt da etwa noch der Käse, den du vor Monaten gekauft hast?). Und zurück auf der Couch schiebst du dir genüsslich einen Löffel Pudding in den Mund und schon reagieren deine Zähne empfindlich auf die Kälte – aber einen Termin für den Zahnarzt oder die Zahnärztin hast du natürlich immer noch nicht gemacht.
Selfcare ist zu einer so festen Lebensaufgabe geworden, dass sie fast nicht mehr erwähnenswert scheint. Der Begriff wurde zuerst von der lesbischen Feministin Audre Lorde angeregt. Für sie war die Selbstfürsorge ein radikaler Akt, um sich selbst zu wahren und gegen Widrigkeiten der Welt zu kämpfen. Doch heute ist Selfcare zu einem Synonym für Me-Time geworden, hinter dem eine rund 11 Milliarden Dollar schwere Industrie steckt. Von Gadgets, die zur Entspannung beitragen sollen, bis hin zu Wellness-Reisen in geschützte Naturgebiete – es gibt mittlerweile unzählige Wege, dein Ich in Namen der Selfcare zu verwöhnen.
Zugegeben: Selfcare zu betreiben, um das Ich zu optimieren, scheint verlockend zu sein. Wer mag denn nicht nach der tiefgründigen Hautpflege das Gefühl haben, fast vollkommen glücklich (und vielleicht sogar ausgeglichen) zu sein? Tatsächlich aber sollte Selfcare auch die Dinge umfassen, die viel alltäglicher sind. Wie zum Beispiel all die Aufgaben, die früher deine Eltern für dich erledigt haben. Eine Theorie besagt, dass wir Aufgaben, die uns nicht sofortige Zufriedenheit bescheren, gerne aufschieben. Und die Art von Selfcare, über die wir heute sprechen, fällt definitiv in diese Kategorie. Wenn du aber den Gedanken an eine gründliche Putzaktion mit dem Gefühl verbindest, danach in einem Schaumbad zu versinken, wird es viel einfacher sein, dich für deine neue Selfcare-Liste zu motivieren.
Klick dich durch die Slideshow und entdecke die wohl ungewöhnlichste, aber wesentlich effektivere To-Do-Liste für deine nächste Selfcare-Session. Tipp: Es muss nicht unbedingt Sonntag sein, um mit einer der Aufgaben anzufangen. Versuche zumindest eine Sache aus der Liste pro Woche umzusetzen.
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