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Hört meine Hautpflege irgendwann auf zu wirken? Ich habe eine Dermatologin gefragt

Illustration: Olivia Santner
Als Konsument:innen von Skincare-Produkten werden wir mit der Zeit manchmal etwas kurzsichtig und vergessen, unsere Haut als Organ zu betrachten – als einen festen Bestandteil unseres Körpers mit ganz eigenen Funktionen, einem eigenen pH-Wert und Mikrobiom (den „guten“ Bakterien auf der Hautoberfläche). Von Kopf bis Fuß ist unsere Haut dabei mal dicker, mal dünner, mal rauer, mal weicher. Denk nur mal an die zarte Haut rund um deine Augen und vergleiche sie mit deinen Fußsohlen. Und trotzdem: Wenn wir uns um unsere Haut kümmern, vergessen wir oft ihre Komplexität, und versuchen all ihre „Probleme“ ruckzuck mit dieser Creme oder jenem Serum zu beheben, als seien das Zaubertränke. Diese Kurzsichtigkeit ist aber eigentlich kein Wunder; schließlich werden uns jeden Tag zahllose Produkte, Techniken und Treatments angepriesen, die uns die schönste Haut unseres Lebens versprechen. Wenn sich unsere Haut also nach und nach anders anfühlt oder anders aussieht, werfen viele von uns direkt instinktiv einen kritischen Blick in den Badezimmerschrank und versuchen, den Fall auf eigene Faust zu lösen – indem wir Produkte zu unserer Skincare-Routine hinzufügen, auslassen oder austauschen. Aber was, wenn diese Hautveränderungen gar nichts mit unseren Produkten zu tun haben, sondern ein ganz natürlicher Prozess sind?
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Die kosmetische Dermatologin Dr. Shawana Vali hat mir das so erklärt: „Deine Haut wird natürlich von den Produkten beeinflusst, die du verwendest, aber beim Zustand deiner Haut spielen noch viele andere Faktoren – sowohl innerliche als auch äußerliche – eine Rolle. Wenn dein Hormonspiegel schwankt oder das Mikrobiom in deinem Darm aus der Balance gerät, kann sich das stark auf die Hautgesundheit auswirken. Auch externe Faktoren wie die Umwelt – zum Beispiel in Form von UV-Strahlung oder Luftverschmutzung – kann verändern, wie sich deine Haut verhält.“ Wenn du eine Routine gefunden hast, die deine Hautunreinheiten unter Kontrolle bringt und deine Haut generell so aussehen lässt, wie du es dir wünschst, und sich das dann plötzlich ändert, liegt das nicht unbedingt an deinen Skincare-Produkten. Frag dich: Was ist sonst in deinem Leben los? Bist du gestresster als vorher? Bekommst du genug Schlaf oder hast du deine Ernährung umgestellt? Ist dein Terminkalender neuerdings ungewöhnlich voll?
In anderen Worten: Deine Unzufriedenheit mit deiner Haut kann durchaus von deiner Hautpflege kommen – am wahrscheinlichsten ist es aber, dass hierbei dein Lifestyle eine große Rolle spielt, erklärt Dr. Vali. „Deine Haut ist ein Organ und richtet sich wie alle anderen Organe auch nach deinem Leben. Was also vor sechs Monaten für deine Haut funktioniert haben mag, wirkt jetzt vielleicht nicht mehr so gut, weil sich die Hautbedürfnisse verändert haben“, meint Dr. Vali. „Wenn du also darüber klagst, dass deine Hautpflege ‚nicht mehr wirkt‘, liegt das womöglich an zugrundeliegenden Problemen, um die du dich kümmern solltest.“ In ihrer eigenen Praxis nutzt Dr. Vali dafür einen ganzheitlichen Behandlungsansatz und erstellt Skincare-Routinen für ihre Patient:innen, die sich nicht nur nach deren Hauttyp, sondern auch dem individuellen Lifestyle richten. „Wenn sich die Bedürfnisse unserer Haut verändern – ob nun bedingt durch in- oder externe Faktoren –, muss sich unsere Hautpflege dementsprechend daran anpassen.“
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Und woran erkennst du nun, ob es an der Zeit für eine Pflegeumstellung ist? Dr. Vali zufolge sprechen vor allem Hautirriationen für eine nicht (mehr) funktionierende Routine. „Wenn ein Produkt deine Haut reizt, hör auf, es zu verwenden – und kehre zu einer schlichteren Routine zurück. Dadurch ermöglichst du es deinen Hautzellen quasi, sich und ihre inneren Vorgänge ‚zurückzusetzen‘ und alles neu zu aktivieren“, empfiehlt sie. Wenn du in Sachen Hautpflege gern rumexperimentierst, ist es ratsam, deine „sicheren“ Produkte zu kennen (also solche, die nie eine Hautreaktion oder -reizung auslösen), damit du im Notfall immer darauf zurückgreifen kannst. Für mich sind das die CeraVe Feuchtigkeitsspendende Reinigungslotion (13,00 €), die Moisturizing Soft Cream von La Mer (152,00 €) und das La Roche-Posay Toleriane Ultra Dermallergo Serum (34,79 €). 
Wenn du keine Hautirritationen bemerkst, du aber nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen deiner Pflegeroutine bist, solltest du zuallererst einen skeptischen Blick auf deinen Alltag werfen. Erkennst du irgendwelche Veränderungen in der näheren Vergangenheit, die dich selbst und deine Haut unter Stress setzen? Nein? Bist du dir da sicher, könnte es an der Zeit sein, die Stärke der aktiven Wirkstoffe in deinen Pflegeprodukten anzuheben. Wenn du zum Beispiel derzeit ein sanftes Retinol verwendest – vielleicht 0,3- oder 0,5-prozentiges –, kannst du zu einem hochprozentigeren Produkt greifen, um die Wirkung weiter zu verstärken. Ich rate allerdings davon ab, etwas reparieren zu wollen, was gar nicht kaputt ist; du solltest nicht einfach nur „aus Prinzip“ immer mehr oder immer stärkere Produkte in deine tägliche Pflege integrieren. Zu viele oder zu starke peelende Inhaltsstoffe können zum Beispiel deiner Hautbarriere schaden und so letztlich doch zu Hautreizungen oder gar Verätzungen führen. 
Anstatt dich direkt von einer Skincare-Routine in die nächste zu stürzen, ist es außerdem ratsam, einfach mal einen Termin bei einem:einer Dermatolog:in oder Kosmetiker:in zu vereinbaren, um dir eine professionelle Meinung zum Zustand deiner Haut einzuholen. Vielleicht bringt dir diese Behandlung dann zwar nicht das Ruckzuck-Glow-up, das du dir wünschst – bedenke aber bitte, dass die Hautpflege ein Marathon ist, kein Sprint. 
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