Sobald es draußen kälter wird, kramen wir unsere warmen Wintermäntel, dicken Stiefel und flauschigen Schals raus. Wer besonders konsequent ist, achtet während der kalten Jahreszeit auch auf eine besonders reichhaltige Hautpflege – schließlich kann die klirrende Kälte der Haut ordentlich Feuchtigkeit entziehen.
Dieses Jahr war aber in jeder Hinsicht anders: Durch Corona strapazieren wir unsere Gesichtshaut seit Monaten mit Masken, sind gestresster als sonst, verbringen mehr Zeit drinnen bei trockener Heizungsluft. Die Konsequenz: Unsere Haut ist gereizter denn je, vielleicht auch unrein und/oder entzündet. „Dank Corona haben wir schon im Sommer interessante Hautreaktionen erlebt“, erzählt Tom Allison, Hautexperte und Vizepräsident der Skincare-Marke CeraVe. „Das dauernde Händewaschen hat uns die Hände ausgetrocknet, während Gesichtsmasken oft für Pickel und Irritationen gesorgt haben“, sagt er weiter. „Jetzt, während der zweiten Coronawelle, könnten sich solche Hautreaktionen unter Winterbedingungen noch verschlimmern.“
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Toms Empfehlung ist daher klar: Wir sollten unsere Skincare-Routine so schnell wie möglich winterfest machen. Aber keine Sorge – das heißt nicht, dass du sie völlig über den Haufen werfen musst; es reichen schon drei leichte Anpassungen.
Trockene, dehydrierte Haut braucht vor allem zwei Pflegestoffe.
Hyaluronsäure dürfte schon ein fester Bestandteil vieler Hautpflege-Routinen sein, schließlich sorgt sie wie kaum ein anderer Inhaltsstoff für hydrierte, straffe Haut. Wie sie das anstellt, ist schnell erklärt: Sie schöpft Wasser, woher sie nur kann – entweder aus der Luft oder aus tieferen Hautschichten. Im Winter ist die Luft aber für gewöhnlich trockener; daher solltest du zusätzlich auf Produkte setzen, die Ceramide enthalten. Diese versiegeln die Hautoberfläche quasi und verhindern, dass sie zu viel Feuchtigkeit nach außen verliert.
„Hyaluronsäure ist im Winter sehr wichtig, weil wir da alle zu trockener Haut neigen“, sagt Tom, „aber dann solltest du auch dafür sorgen, dass die Hyaluronsäure schön in der Haut eingeschlossen wird. Zu dem Zweck liebe ich die Kombi aus Ceramiden und Hyaluronsäure, weil Ceramide die Hautbarriere unterstützen und Feuchtigkeit darin verschließen. Davon hat die Haut dann mehr, als wenn du nur Hyaluronsäure allein aufträgst.“ Und da stimmen ihm auch Dermatolog:innen zu: Ceramide gelten nicht umsonst als eine Art Wundermittel für Neurodermitis, deren Betroffene unter juckender, roter, trockener Haut leiden.
Wenn du schon Hyaluronsäure als Serum verwendest – zum Beispiel den Hyaluron-Filler Feuchtigkeits-Booster von Eucerin (16,84 €) –, lohnt es sich, ein Ceramid-Produkt darüber aufzutragen, beispielsweise die Good Cera Super Ceramide Cream von Holika Holika (21,35 €), das Instant Kalmer Serum von Pai Skincare (52,95 €) oder die CeraVe Facial Moisturising Lotion von CeraVe (14,82 €). Letztere kombiniert sogar gleich Hyaluronsäure, Ceramide und feuchtigkeitsspendendes Glycerin in einem, und ist noch dazu nicht-komedogen – wodurch sie die Poren nicht verstopft.
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Wenn deine trockene Haut trotz all deiner Mühen aber immer noch nicht besser wird und vielleicht sogar reißt oder schmerzt, lass das bitte bei einem Arzttermin abklären!
Wie du deine Haut im Winter sanft peelst
Maskne – also durch eine Maske verursachte Akne – entsteht durch verstopfte Poren, die du wiederum der Kombi aus der Reibung bestimmter Materialien auf der Haut, Wärme und Feuchtigkeit zu verdanken hast. Um diese Hautunreinheiten zu vermeiden, ist ein gutes Peeling nicht zu toppen. Leider neigen manche peelenden Inhaltsstoffe (auch „exfoliator“ genannt) wie Säuren und Retinol aber auch dazu, die Haut auszutrocknen – und das ist das Letzte, was du und deine ohnehin schon strapazierte Haut im Winter gebrauchen könnt. Die Lösung ist aber laut Tom nicht, das Peeling ganz zu skippen, sondern die Wirkung besonders aktiver Inhaltsstoffe mit einem sanften Moisturizer zu dämpfen.
„Normalerweise trägt man einen Exfoliator vor der Feuchtigkeitspflege auf“, meint Tom. Schließlich soll der peelende Stoff möglichst ungehindert tief in die Haut eindringen können. „Bei kaltem Wetter lohnt es sich aber, vor dem Peeling schon eine Schicht Moisturizer aufzutragen, der dann als Schutzschicht dient. So hast du den peelenden Effekt immer noch, aber er ist nicht ganz so aggressiv.“ Laut Tom ist das ein Tipp, den viele dermatologische Patient:innen von ihren Ärzt:innen bekommen, wenn sie besonders potente Inhaltsstoffe wie verschreibungspflichtiges Retinol einsetzen, das die Haut reizen und austrocknen kann.
Wenn du lieber vermeiden möchtest, mehrere Produkte übereinander zu lagern, versuch’s doch mit dem A.H.A. & Ceramide Moisturizer von Mario Badesco (23,99 €). Der enthält nicht nur nur peelende Alphahydroxysäuren, sondern auch noch feuchtigkeitsspendende Ceramide.
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Und so sollte deine simple Winter-Routine zum Beispiel aussehen
Zuallererst gilt immer: Einmal die Tiefenreinigung, bitte! Ein guter Cleanser gehört fest zu jeder Morgen- und Abendroutine. „Cleanser regulieren den pH-Wert deiner Haut, wodurch die Oberfläche repariert wird“, erklärt Tom. Das ist wichtig, wenn du deine trockene Haut wieder auf Vordermann bringen willst. Noch dazu entfernt ein Cleanser Dreck, Sonnenschutz und Talg aus der Haut und sorgt dadurch für freie Poren, in die deine Skincare-Produkte danach umso besser eindringen können. Wenn deine Haut aktuell zur Maskne neigt, rät Tom dazu, am Nachmittag eine schnelle Gesichtsreinigung einzulegen. Dafür eignen sich sanfte Cleanser am besten, wie zum Beispiel der CeraVe Hydrating Cleanser (10,95 €), dessen alkalischer pH-Wert die Haut nicht angreift. Auch empfehlenswert: das Antioxidant Cleansing Jelly von The Organic Pharmacy (49,95 €), das bei Wasserkontakt milchig-weich wird, oder die besonders sanfte Dr. Hauschka Gesichtswaschcreme (11,19 €).
Ist das Gesicht erstmal sauber, geht’s weiter: „Es folgt ein Moisturizer, der die Feuchtigkeit in der Haut versiegelt und verhindert, dass schädliche Stoffe eindringen können“, erklärt Tom. Und Sonnenschutz ist auch im Winter ein Muss – ja, auch in der Wohnung, und ja, auch an wolkigen Tagen! „Auch drinnen bekommst du noch UVA- und UVB-Strahlen ab“, betont Tom, vor allem, wenn du dich in der Nähe eines Fensters aufhältst.
„Mein Mantra: ‚Reinigen, mit Feuchtigkeit versorgen, beschützen‘!“, sagt Tom. „Und die abendliche Routine ist meiner Meinung nach am wichtigsten. Wenn du nämlich tagsüber eine Maske trägst, strapazierst du damit deine Haut; deswegen solltest du sie am Abend davor schon darauf vorbereiten, damit sie damit besser umgehen kann. Eine schöne Schicht Moisturizer vorm Schlafengehen ist dabei Pflicht, und einige Male pro Woche kannst du auch ein Säurepeeling machen.“
Dafür eignet sich beispielsweise der Revolution Skincare Toner 2% BHA Salicylic Acid Toner (9,59 €), ein sanftes Leave-on-Peeling, das gegen Pickel, Mitesser und andere Unebenheiten wirkt, oder den Resurfacing Glow Toner von Instytutum (49,95 €), dessen Glykolsäure zusammen mit Niacinamid das Hautbild verbessert.
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