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Lies das, bevor du Vitamin C & Retinol zusammen benutzt

Die Welt der Skincare kann manchmal ganz schön überwältigend sein. Es gibt so viele Regeln dazu, welche Wirkstoffe einander gut ergänzen (Peptide passen wirklich zu allem) und welche du auf keinen Fall kombinieren solltest (das Vermischen aggressiver Säuren ist riskant). Ich bin Beauty-Redakteurin und muss trotzdem immer sicherheitshalber nochmal googeln, bevor ich zwei Wirkstoffe gleichzeitig benutze – um sicherzustellen, dass sie auch zueinander passen und in dieser Kombination meiner Haut nicht langfristig schaden.
Eine Regel, die ich bisher immer blind befolgt habe, ist diese: Vitamin C und Retinol sollten nie zusammen benutzt verwenden. Weil diese Weisheit in der Beauty-Welt so weit verbreitet ist, kam ich noch nie auf die Idee, sie zu hinterfragen. Oberflächlich betrachtet ergibt die Regel auch durchaus Sinn: Vitamin C und Retinol sind beide sehr starke Wirkstoffe. Vitamin C kommt dank seiner antioxidativen Eigenschaften meist tagsüber zum Einsatz, weil es die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung schützt. Retinol hingegen sollte nur abends benutzt werden, weil es die Haut anfälliger für UV-Strahlung machen kann. Noch dazu ist Vitamin C wasserlöslich, Retinol aber öllöslich, und sie würden sich somit gegenseitig entgegenwirken, wenn sie gleichzeitig aufgetragen werden. So weit die Theorie. Aber dann passierten zwei Dinge: Erst fingen ein paar Beauty-Marken an, Retinol und Vitamin C in ihren Produkten miteinander zu kombinieren – und die plastische Chirurgin Dr. Sheila Malek Kassir ermutigte mich dazu, Vitamin C über Nacht zu verwenden, für die maximale Absorption.
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Daraufhin stellte ich mir die Frage: War ich die ganze Zeit falsch informiert? Darauf brauchte ich eine Antwort. Also wandte ich mich an ein paar vertrauenswürdige Skincare-Expert:innen, um ein für alle Mal zu klären: Sollten wir Vitamin C und Retinol zusammen verwenden? Und ist das wirklich ungefährlich?

Die Vorteile der Kombination von Vitamin C und Retinol

Bevor wir wirklich tief in diese Mischung eintauchen, schauen wir uns doch erstmal an, worin sich die beiden Wirkstoffe unterscheiden. Retinol ist eine Form von Vitamin A, das die Zellerneuerung und Kollagenproduktion fördert. Du findest es in vielen Hautpflegeprodukten, die die Hauttextur verbessern (zum Beispiel, indem es gegen kleine Falten und Akne wirkt) und den Teint ausgleichen sollen. Pures Vitamin C (alias L-Ascorbinsäure) ist ein Antioxidans, das ebenfalls die Kollagenproduktion anregt und den Teint ausgleicht. Gleichzeitig kämpft es aber auch gegen freie Radikale, die aus der Umwelt in die Haut eindringen (wie über die verschmutzte Luft) und sie fahl aussehen lassen können. Kurz gesagt: Beide Stoffe bringen eine Menge Vorteile für ganz diverse Hauttypen.
Vitamin C und Retinol sind beide sehr wirkstarke Stoffe. Wenn sie in hoher Konzentration (oder falsch) verwendet werden, können sie daher die Haut reizen. Genau deswegen hört man so oft das Mantra: „Retinol über Nacht, Vitamin C am Tag“. „Generell empfehlen wir unseren Kund:innen, Vitamin C tagsüber aufzutragen und seine antioxidative Wirkung zum Schutz vor Umweltaggressoren auszunutzen, und abends dann Retinol zu verwenden, um die Zellerneuerung anzukurbeln und den Reparaturprozess der Haut zu fördern“, erklärt Anna De La Cruz, Kosmetikerin und Vizepräsidentin für Produktentwicklung bei Glo Skin Beauty.
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An dieser Stelle möchte ich betonen, dass wir hier bei der Kombination von Retinol und Vitamin C explizit von Produkten reden, die beide Wirkstoffe in einer Verpackung enthalten – nicht über selbst zusammengestellte Mischungen. Weil beides aktive Stoffe sind, die die Haut reizen können, kannst du dir und deiner Haut mit einer solchen Eigenkreation schaden. Die Expert:innen haben viele Jahre – und viel Geld – in die Kreation ihrer speziellen Formulierungen investiert, damit sie nicht nur effektiv, sondern auch sicher für deine Haut sind.
Damit Vitamin C und Retinol ungefährlich miteinander kombiniert werden können, braucht es die richtige Verabreichungsform, habe ich gelernt. „Die Formulierung von sowohl Vitamin C als auch Retinol ist enorm kompliziert, weil beide strukturell sehr schwach sind und dazu neigen, mit der Zeit zu zerfallen. Retinol kann außerdem besonders aggressiv sein, wenn du und deine Haut daran noch nicht gewohnt seid“, erklärt Dr. Anne Beal, Gründerin der Skincare-Marke AbsoluteJOI. Weil Vitamin C und Retinol beide so zerbrechlich sind, ist ihre Haltbarkeit auch meist nicht so lang wie die anderer Inhaltsstoffe; deswegen ist es umso wichtiger, wie diese Chemikalien auf deinem Gesicht landen. Achte beim Produktkauf also auf den Begriff „encapsulated“ (z. Dt.: „ummantelt“, „verkapselt“). Das bedeutet, dass der Wirkstoff darin von einer Schutzschicht umgeben ist, die beeinflusst, wie er in deine Haut eindringt. Diese Schutzschicht sorgt nämlich dafür, dass das Produkt deine Haut vermutlich nicht so stark reizt.

Wie verwendet man Vitamin C und Retinol zusammen?

Nun zur Frage aller Fragen: Sind Produkte, die Vitamin C und Retinol enthalten, denn sicher für die Haut? „Produkte, die Vitamin C und Retinol kombinieren, haben viele Vorteile. Sie können zum Beispiel die Hauttextur und den Teint verschönern, kleine Falte reduzieren und die Haut strahlen lassen“, erklärt Kat Burki von Kat Burki Skincare, die ihr eigenes Retinol-/Vitamin-C-Produkt anbieten: Retin-C Treatment Complex. „Diese Kombi eignet sich unempfindliche Hauttypen und generell für alle, die sich eine bessere Hautgesundheit wünschen.“
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Dennoch ist die Mischung nicht perfekt: Selbst trotz neuer Verabreichungsformen besteht weiterhin das Risiko von Irritationen und Reizungen. „Wenn sie zusammen verwendet werden, sind Vitamin C und Retinol super darin, die Haut zu straffen, aufzuhellen und auszugleichen. Leider kann die Kombination sehr aggressiv sein“, meint Dr. Beal. „Der große Vorteil von Produkten, die beide Wirkstoffe enthalten, ist der, dass sie prinzipiell so entwickelt wurden, dass dir die Irritation erspart bleibt.“
Wenn du jetzt Interesse daran hast, ein solches Kombiprodukt in deine Routine einzubauen, solltest du dich zuallererst fragen: Habe ich schon mal ein Retinol benutzt? Wenn nicht, solltest du dich langsam ranwagen und das Produkt nach und nach abends integrieren, über zwei bis vier Wochen hinweg. De La Cruz nennt das die „Retinisierung“, mit der du deine Haut langsam an Retinol gewöhnst. Wie bei jedem anderen Hautpflegeprodukt lohnt es sich auch hier, es erstmal ruhig anzugehen und zu beobachten, wie deine Haut reagiert, bevor du es täglich benutzt. Im Zweifelsfall lohnt es sich auch, das Produkt vorher auf deine Arminnenseite aufzutragen und 24 Stunden abzuwarten, ob du vielleicht eine Hautreaktion entwickelst. Wenn deine Haut ruhig bleibt, fängst du mit einer erbsengroßen Menge einmal pro Woche an und steigerst dich dann auf zweimal pro Woche.
Wenn du ein Produkt benutzt, das Vitamin C und Retinol miteinander vereint, solltest du dich von anderen Wirkstoffen fernhalten, die deine Haut potenziell reizen könnten – wie peelende Säuren. Dr. Beal empfiehlt, stattdessen auf Stoffe zu setzen, die sich mit Retinol und Vitamin C gut vertragen, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und gegen die Trockenheit und Irritation wirkt, die das Retinol hinterlassen kann.
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Und wenn du auch tagsüber nicht auf Vitamin C verzichten möchtest, lass dich davon nicht abhalten. Achte aber darauf, die Kombi aus Vitamin C und Retinol nur nachts zu verwenden. (Viele Produkte mit Retinol sollten nämlich nichts tagsüber aufgetragen werden, weil Retinol lichtempfindlich ist.) Vergiss außerdem nicht, danach einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor aufzutragen.
Produkte, die Vitamin C und Retinol enthalten, sind übrigens keine neue Erfindung. Das Paula’s Choice CLINICAL 1% Retinol Treatment und das StriVectin Super-C Retinol Brighten & Correct Vitamin C Serum gibt es zum Beispiel schon seit einer Weile, und es gibt inzwischen auch zahlreiche andere tolle Produkte, die neben Vitamin C und Retinol auch noch andere pflegende Wirkstoffe enthalten – wie das U Beauty Resurfacing Compound, der Facetheory Regena-C Moisturizer oder die Glo Skin Beauty Retinol + C Smoothing Peel in a Box.
Das beste Argument für eine Vitamin-C-/Retinol-Kombi ist aber wohl die Tatsache, dass dir ein solches Produkt einen Extraschritt in deiner Skincare-Routine erspart. Das erleichtert es, wirklich dranzubleiben. Und ein gut formuliertes Produkt verträgt sich auch meist besser mit deiner Haut als eine Kombi, die du dir selbst zusammengestellt hast.
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