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Warum mich Bibi Blocksberg zu einer Feministin gemacht hat

„Was sind Kassetten?", fragt mich meine 7-jährige Nichte mit großen Augen. Als ich sieben Jahre alt war, bedeuteten Kassetten für mich die Welt. Selbst in den Urlaub musste der Kassettenplayer oder eben der Walkman mit und die Bibi-Blocksberg-Kassetten waren genau so gesetzt wie das Stofftier (gestatten: „Hasi") und die Herz-Sonnenbrille. Jede Folge konnte ich mitsprechen, fühlte mit als Bibi Joachim verfiel in „Bibi verliebt sich", machte mir Sorgen um meine kleine Heldin in „Bibi reißt aus", trat meine ersten großen Reisen mit „Bibi in Indien" und „Bibi in Amerika" an und fachte meine erste Genderdebatte mit „Der kleine Hexer" an oder... ach, zurück zum Thema.
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Auch wenn die kleine Nichte Kassetten nicht mehr kennt, Bibi Blocksberg liebt sie auch. Die Filme über „Bibi & Tina" von Detlev Buck und die dazugehörigen Soundtracks sind der heiße Scheiß für die Generation Grundschule heute. Nachdem ich mir am Wochenende mit meinem Patenkind „Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs" reingezogen habe, bin ich wieder verfallen in meine nostalgischen Freundinnengefühle.
Meine Freundin Bibi. Sie brachte mir bei, dass man keine Röcke oder Kleider tragen muss, um ein „echtes Mädchen" zu sein. Sie brachte mir bei, dass man mit Scharfsinn und Ideenreichtum ganz weit kommt. Sie brachte mir bei, dass man manchmal mit dem Kopf durch die Wand muss und dass das eben auch mal weh tut. Sie brachte mir bei, dass es okay ist, in Mathe schlecht zu sein. Sie brachte mir so vieles bei.

In erster Linie vermittelte sie mir aber, dass Frauen mindestens genau so stark sind wie Männer

In der Familie Blocksberg haben die Frauen das Sagen. Ich mochte Bernhard, aber die Hosen hat buchstäblich Barbara an. Auch Karla Kolumna ist eine starke Figur, so führt sie den Bürgermeister doch stets an der Nase herum. Und auch wenn sie immer auf der Suche nach der „Sensationellem" ist, nach der Schlagzeile für Neustadt, hat sie das Herz am rechten Fleck.
Man darf nicht vergessen, dass die Kinderhörspiele aus den 80ern sind – für die Rollenverteilung und die Gesellschaft waren die linksliberalen und antikapitalistischen Ansichten des kleinen Mädchens schon sehr frech und unangepasst. Um so mehr prägte Bibi eine ganze Generation von starken Mädchen. Genau wie Pipi Langstrumpf.

Happy #weltfrauentag ?

Ein Beitrag geteilt von Bibi Blocksberg (@bibiblocksberg_original) am

Für mich ist Feminismus der Kampf für Gleichberechtigung. Und den Kampfgeist hat eine Bibi Blocksberg sicherlich mehr in mir geweckt, wie die Geschichte einer Prinzessin, die sich um ihre Schönheit sorgt. Und cool ist: Meine Nichte hat die Moral von „Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs" auch verstanden. „Hey, die Mädchen rappen genau so gut wie die Jungs!", ruft sie. Eben.
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