Nope, dieses Jahr wird nicht so ablaufen wie letztes. Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitreden darf! Dieses Jahr werden wir nicht den kompletten Dezember damit verbringen, traurig zu sein, nur weil wir single sind. Weil das nämlich totaler Schwachsinn ist.
Scheiß auf “Survival Guides“, die vorschlagen so zu tun, als müssten wir Tante Eva in der Küche helfen, sobald uns jemand nach unserem Liebesleben fragt. Scheiß auf Social-Media-Detox, den wir machen sollen, um die romantischen Momente der anderen nicht sehen zu müssen. Wir sollten weder Gespräche noch Instagram vermeiden müssen, nur weil Jenny Dingsbums jetzt einen überdimensional großen Klunker an ihrer linken Hand mit sich herumschleppt.
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Dieses Jahr werden wir die Feiertage in vollen Zügen genießen. Weil wir es können. Weil wir frei und ungebunden sind. Weil wir jede einzelne Sekunde genau so verbringen können, wie wir es wollen. Die Welt liegt uns zu Füßen. Und es geht verdammt noch mal nicht darum, irgendetwas zu überleben.
Wie bei allen Dingen, die wir beschließen nicht mehr hassen zu wollen, ist ein Wechsel des Denkmusters nötig. Aber keine Angst, ich lass dich mit dieser zugegeben nicht gerade einfachen Aufgabe nicht allein! Im Folgenden erkläre ich, wie ich es anstelle, in der Weihnachtszeit nicht mehr traurig zu sein. Ich hoffe, meine Tipps und Ideen helfen dir und du schließt dich mir an und machst dieses Weihnachten zu einem echten Fest.
Keine Geschenke in Sicht
Am 24. nichts außer meiner Katze unterm Weihnachtsbaum zu finden, ist süß, aber auch ein bisschen traurig. Denn am Ende ist es eben doch schön, Geschenke zu bekommen, weil das bedeutet, dass eine Person, die du lieb hast, dich auch lieb hat, sich im Idealfall Zeit genommen und Gedanken gemacht hat. Er oder sie hat für dich ein Geschenk besorgt, um dir eine Freude zu machen. Wenn du Jahr für Jahr allerdings "nur" von Mama und Papa was bekommst (ihr wisst, wie ich das meine!), kann das auf die Dauer ganz schön traurig machen.
Statt Tränen zu vergießen, erinnere ich mich dieses Jahr an die eine Sache, die Pärchen haben, ich aber auch: ein Bankkonto. Und weil ich weniger Leute beschenken muss (wie anstrengend ist es bitte, Geschenke für die Schwiegereltern zu finden!), kann ich mehr für mich ausgeben. Jupp, ich werde mir dieses Jahr auf jeden Fall selbst etwas schenken. Genauer gesagt habe ich schon eine ziemlich lange Wunschliste geschrieben.
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Ich weiß, was du denkst: „Aber Shani, die Überraschung ist doch der halbe Spaß! Und dich selbst überraschen, das geht wohl eher schlecht“. Ähm doch, kann ich. Adventskalender, Wundertüten für Erwachsene, Abo-Boxen (wie Goodiebox oder My Little Box): Wozu soll die Millennial-Wirtschaft gut sein, wenn nicht dafür, Singles das Geld aus der Tasche zu ziehen eine Freude zu machen. Von Beauty über Snacks bis hin zu Fanartikeln, investiere einfach mal fünf Minuten Google-Zeit und du findest sicher das richtige Überraschungsgeschenk für dich. Und wenn du es dann auch noch schaffst, deine Pakete erst am 24. zu öffnen und nicht, sobald sie bei dir ankommen, verdienst du meinen vollen Respekt.
Weihnachtliche (Pärchen-)Partys
Zuallerst mal: Ja, ich habe Freund*innen! Allerdings leben die meisten von ihnen in Wohnungen, die groß genug für mehr als drei, vier Leute sind. Und niemand hat Bock, am nächsten Morgen putzen zu müssen. Außerdem bin ich eine Freelancerin und bekomme deswegen keine Einladungen zu Office-Partys, für die ich ein Glitzerkleid kaufen könnte.
So wie ich das sehe, habe ich also zwei Optionen, wenn ich einen Grund für ein neues Outfit brauche. Erstens: Ich schmeiße selbst eine Party. Aber ich tendiere dazu, mich total zu stressen, wenn ich Gastgeberin bin und alles komplizierter zu machen, als es ist. Auch wenn ich eigentlich weiß, ich könnte einfach meine Badewanne mit Eis und Sektflaschen füllen und die Arbeitsplatte meiner Küche in eine riesige Käseplatte verwandeln. Fertig wär der Lack. Aber gut.
Zweitens kann ich die Abende, an denen ich nicht zu einer Weihnachtsparty gehe, für Quality Time mit meinen Lieben nutzen. Wir können in ein schickes Restaurant oder eine Bar gehen und mal wieder in Ruhe quatschen. Vielleicht ist mein leerer Terminkalender die perfekte Gelegenheit, endlich wieder Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir wirklich am Herzen liegen.
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Die Social-Media-Falle
Weihnachtliche Filter auf Instagram, Facebook und Co. laden auch in diesem Jahr wieder zum fleißigen Posten ein. Und die meisten von uns machen das auch. Und zwar nicht zu selten. Was auch irgendwie logisch ist, denn Weihnachten ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres und unser Instinkt sagt uns, wir sollen diese Freude teilen (und ein klitzekleines bisschen mit der Verlobung oder Geschenken von der oder dem Liebsten angeben).
Statt jeden Moment des Glücks, den andere erfahren, als etwas wahrzunehmen, was du nicht hast, versuche ihn als Chance zu sehen. Er erinnert dich daran, was die Zukunft für dich bereithalten könnte. Ja, es ist leicht, sich der Eifersucht hinzugeben und sich anschließend verzweifelt stundenlang durch Dating-Apps zu swipen. Doch wenn wir stattdessen durch unseren Feed scrollen und alles, was wir da sehen, als kleinen Reminder dafür verstehen, was möglich ist – und nicht für das, was einfach noch nicht ist – können wir Weihnachten mit einer viel positiveren Einstellung angehen.
Ich freue mich mittlerweile sogar auf all die Verlobungs- und Hochzeitbilder und ich kann es kaum erwarten, die Kennenlerngeschichten glücklicher Pärchen zu hören. Ich denke dann immer, dass alles möglich ist. Und das ist toll. Ich habe das Gefühl, ich bin offener für Möglichkeiten und Freude jeder Art, jetzt wo ich mir bewusst gemacht habe, sie sozialen Medien sind nicht ausschließlich dafür da, mich fertig zu machen. Außer Twitter. Twitter ist ziemlich fies.
Unangenehme Gespräche mit der Familie
Wenn du keine ganz besondere, hochsensible Familie hast, bist du höchstwahrscheinlich die ein oder andere sehr persönliche Frage zu deinem Leben gewohnt. Und das, obwohl es sie verdammt noch mal nichts angeht – und wie wäre es bitte mal mit einer Prise Taktgefühl? Dein Liebesleben betrifft nur dich allein, aber diese Nachricht ist bei vielen leider noch nicht angekommen.
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Ganz egal, wie du dich wegen dieser Fragen fühlst, das Schlimmste, was du machen kannst, wenn dir mal wieder eine von ihnen gestellt wird, ist, zu lächeln, mit den Schultern zu zucken und „Nein, noch nicht“ zu sagen. Diese Antwort erteilt nämlich niemandem eine Lektion. Im Gegenteil: Sie trägt sogar noch dazu bei, dass du auf der nächsten Familienfeier wieder gefragt wirst, ob du denn jetzt endlich mal jemanden kennengelernt hast. Außerdem könnte dein Gegenüber ganz einfach zur nächsten Person weiterziehen und dieselbe Frage immer und immer wieder stellen.
Wie du stattdessen reagieren solltest? Stelle dich erhobenen Hauptes hin und versuche, Zufriedenheit und Selbstbewusstsein aus deinem Inneren herauszukitzeln. Somit ist nämlich schon der erste Schritt getan, den Menschen um dich herum so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben. Und dann tu etwas für alle Single-Personen dieser Welt, indem du dein Gegenüber wissen lässt, dass du dein Liebesleben nicht mit ihr oder ihm besprechen willst. Es geht einfach niemanden etwas an. Oder frag, wie glücklich ihre oder seine Beziehung oder gar Ehe ist, wenn du ein paar Glühwein intus hast. Wie auch immer du es formulierst, weigere dich, das Thema zu besprechen. Denn das ist die einzige Möglichkeit, es endgültig abzuhaken.
Generelle Weihnachtstraurigkeit
All I want for Christmas ist eine positivere Einstellung. Ich will, dass sich Singles auf die Weihnachtszeit freuen können, ohne wehleidig und sehnsüchtig werden zu müssen. Ich will, dass sie an all das denken, was sie genießen und erleben dürfen, an all das, was sie über das Jahr hinweg so erlebt haben. Ich will, dass sie die Feiertage so begehen, wie sie es wollen. Sie es doch mal so: Erwachsene Singles sind die freiesten menschlichen Wesen überhaupt! Wir können allein all unsere Entscheidungen treffen. Wir können so feiern (oder nicht feiern), wie wir wollen. Wir können den Menschen etwas schenken (oder nicht schenken), den wir wollen. Wir können sein, wer wir sein wollen. Du bist Uncle Jamie. Mach was draus!
Ich hoffe, dass jeder einzelne Single, der oder die diesen Artikel liest, dieses Jahr ihr oder sein schönstes Weihnachtsfest everhat. Ich hoffe, du schreibst eine Liste mit all den Dingen, die du machen willst, die du verschenken willst und die du backen willst – und setzt sie dann auch in die Tat um. Nur weil wir single sind heißt das nicht, dass unser Weihnachten nur halb so schön sein kann. Und es geht auch nicht darum, die Feiertage zu überleben. Es geht darum, sie zu genießen, zu feiern und dankbar zu sein. Ich bin dankbar für mein Solo-Weihnachten, weil es sich so anfühlen, so anhören und so aussehen wird, wie ich es will.
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