Vielleicht hast du einen Orgasmus schon mal als „vaginales Niesen“ oder als „la petite mort“ (Französisch für „der kleine Tod“) beschrieben gehört – aber seien wir mal ehrlich: Diese Beschreibungen sind nicht gerade sexy. Andere würden ihre Orgasmen vielleicht mit einem Feuerwerk oder einer brechenden Meereswelle vergleichen – klar klingt das hübscher, aber abstrakter ist es auch. Fakt ist: Wir haben jede Menge schöne Umschreibungen für den sexuellen Höhepunkt. Trotzdem kann es sein, dass du kommst und dich dann fragst: „Warte… war das gerade ein Orgasmus?“ Und wenn du noch nie einen Orgasmus hattest – so wie rund zehn bis 15 Prozent aller cis Frauen –, ist es umso verständlicher, wenn du dir unsicher bist, was da gerade passiert ist.
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Noch dazu können sich Orgasmen von Person zu Person total unterschiedlich anfühlen – und sogar für eine Person von Orgasmus zu Orgasmus. Sexolog:innen sprechen sogar davon, dass Menschen mit Vulva 14 verschiedene Formen des Höhepunkts erleben können. Ganz recht: Eine Person kann „völlig verschiedene Orgasmen“ in verschiedenen Situationen erleben, hat uns die Sextherapeutin Vanessa Marin verraten.
Woran du erkennst, ob du einen Orgasmus hattest
Obwohl wir alle unseren Höhepunkt also vermutlich anders empfinden, gibt es doch ein paar Gemeinsamkeiten. Vielleicht erkennst du dich selbst in allen Punkten in dieser Liste wieder, oder auch nur in ein paar davon – das ist absolut individuell. Kurz gesagt: Wenn dein Körper beim Sex (bzw. bei einer sexuellen Aktivität) irgendeine Reaktion hatte und du dich jetzt besser fühlst als vorher, meint Marin, dass du vermutlich einen Orgasmus hattest.
Du fühlst eine Spannung und dann eine Befreiung
Okay, lass uns dem Ursprung dieses abtörnenden „Niesen“-Vergleichs auf die Spur gehen: Der Grund dafür, dass manche Leute den Orgasmus mit einem Niesen vergleichen, ist der, dass beide Erfahrungen mit einer ansteigenden Spannung beginnen und sich dann ganz plötzlich lösen. Beides sind Reflexe – nur fühlt sich einer davon deutlich schöner an als der andere.
Du fühlst dich glücklich und entspannt
Wenn du kommst, wird dein Gehirn von positiven Hormonen wie Oxytocin (dem sogenannten „Kuschelhormon“) und Dopamin geflutet, was dir ein Gefühl der Befriedigung und Motivation verleihen kann. Zusammen können diese Hormone Gefühle der Euphorie, Bindung, Empathie und Nähe auslösen. Kurz gesagt: Du fühlst dich einfach gut.
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Du bist schläfrig
Genauso, wie dich ein Orgasmus entspannen kann, kann er auch eine einschläfernde Wirkung haben. Eine Studie von 2017 ergab, dass Teilnehmende, die vor dem Schlafengehen einen Orgasmus hatten, daraufhin eine erholsamere Nacht erlebten. Um diese Verbindung zu bestätigen, braucht es noch mehr Untersuchungen; den Forschenden zufolge ist dafür aber vermutlich ebenfalls Oxytocin verantwortlich.
Deine Muskeln verkrampfen und lösen sich wieder
Viele Leute bemerken während eines Höhepunkts oder direkt danach unabsichtliche Muskelkontraktionen. Einige – inklusive Ed Sheeran – nennen das „the shivers“, also „das Zittern“. Das kann in den Wänden deiner Vagina passieren, aber auch im Po, den Oberschenkeln, Beinen oder den Bauchmuskeln.
Dein Atem und Puls verändern sich
Während oder direkt nach dem Orgasmus stellst du vielleicht fest, dass du tiefer ein- und ausatmest und dein Puls steigt. Eine Studie von 2008 fand heraus, dass der Puls der Teilnehmenden zu Beginn des Höhepunkts durchschnittlich am höchsten war und rund zehn bis 20 Minuten danach wieder zum Normalzustand zurückkehrte.
Deine Haut ist errötet
Viele Menschen bemerken, dass sie bei einem Orgasmus im Gesicht, am Hals und auf der Brust rot anlaufen und die Haut dort heiß wird. Das berühmte Rouge von NARS heißt nicht umsonst „Orgasm“.
Dein Körper ist danach ganz empfindlich
Nach einem Orgasmus berichten viele Leute, ihre Genitalien seien sehr empfindlich – so empfindlich sogar, dass sie dort ein paar Minuten lang gar nicht berührt werden wollen. Wenn du die Sex-Session dennoch fortführen möchtest, konzentrierst du dich daher vielleicht erstmal auf andere Körperzonen – oder die deines Partners bzw. deiner Partnerin –, bevor es bei dir selbst untenrum weitergeht.
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