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So klappt’s mit einem analen Orgasmus

Foto: Lula Hyers.
Wenn du eine Vagina hast, kann es sein, dass du klitorale Stimulation brauchst, um einen Orgasmus zu bekommen. Es gibt aber auch einige glückliche Leute, die behaupten können, einen weniger „üblichen“ Orgasmus erlebt zu haben: den sagenumwobenen analen Orgasmus.
Ein analer Orgasmus ist genau das, wonach er sich anhört: Er entsteht durch die Stimulation vom Anus. Die meisten Menschen denken bei „analer Orgasmus“ erstmal an Leute mit einem Penis, da diese über eine Prostata verfügen (eine Drüse innerhalb des Analkanals, deren Stimulation sehr lustvoll sein kann). Aber selbst obwohl Menschen mit Vagina keine Prostata haben, ist es für sie laut Sex-Expert:innen und Ärzt:innen durchaus möglich, einen analen Orgasmus zu erleben. Schließlich können einige von ihnen auch kommen, ohne überhaupt an den Genitalien berührt zu werden. Warum sollte ein bisschen Po-Action also nicht zum Orgasmus führen können?
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Anale Orgasmen sind für Menschen mit Vagina deshalb möglich, weil der Anus den Nervenenden der Scheidenwand und des Beckenbodens sehr nah ist, erklärt Dr. Evan Goldstein. Beim Analsex kann die Vagina durch indirekten Kontakt stimuliert werden, sagt er. Noch dazu sind deine Analöffnung sowie die Innenseite deines Pos ohnehin erogene Zonen. Selbst wenn dir Analsex allein nicht reicht, um zu kommen, ist der Anus eine Körperzone voller Nervenenden, die – wenn sie ordentlich stimuliert werden – dir eine Vielzahl anderer sinnlicher Vergnügen schenken können.
Die tantrische Sex-Coach Devi Ward erklärt mir, dass sich anale Orgasmen ihrer Erfahrung nach sehr anders anfühlen als klitorale Orgasmen. „Wir nennen klitorale Orgasmen ‚Höhepunkte‘, weil sie Höhen und Tiefen durchlaufen“, sagt sie. Im Vergleich dazu sind anale Orgasmen deutlich gleichförmiger. „Das ist eher eine fließende Erfahrung. Auch dabei kommt es zu einem Höhepunkt, der sich aber nicht zwangsweise wie eine ‚Explosion‘ anfühlt, sondern eher so, als würde sich etwas in dir ausbreiten. Es ist ein warmes, öffnendes Gefühl der Erleichterung.“

Beim Analsex können die vaginale Öffnung und die Klitoris zusammen stimuliert werden – ob nun per Hand oder mithilfe eines Sexspielzeugs –, was zu starken klitoralen und analen Orgasmen führen kann.

Dr. Evan Goldstein
Wie findest du also heraus, ob du selbst auch einen analen Orgasmus erleben kannst? Naja – dafür solltest du es auf jeden Fall mal ausprobieren. Dennoch sind manche Leute dafür eher geeignet als andere, einfach aus anatomischen Gründen. Anale Orgasmen werden vermutlich durch den Druck gegen die Nerven in der Scheidenwand ausgelöst. Es ergibt also Sinn, dass das Viertel aller Menschen mit Vagina, die allein vom penetrativen Sex kommen können, wahrscheinlich auch am ehesten Analorgasmen erleben können, meint Ward.
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Wer für einen Orgasmus klitorale Stimulation braucht, sollte die Hoffnung aber nicht ganz aufgeben: Laut Ward kann es helfen, beim Analsex die Klitoris zu stimulieren, wenn dir der Analsex gefällt, du aber dabei nicht zum Höhepunkt kommen kannst. Das ist tatsächlich prinzipiell ein guter Tipp für all diejenigen, die Analsex mögen oder ausprobieren wollen. „Beim Analsex können die vaginale Öffnung und die Klitoris zusammen stimuliert werden – ob nun per Hand oder mithilfe eines Sexspielzeugs –, was zu starken klitoralen und analen Orgasmen führen kann“, erklärt Dr. Goldstein. Es ist also völlig okay (und sogar erwünscht!), beim Anal-Play deine Klitoris zu reiben. Und selbst wenn du von der analen Stimulation allein nicht kommst, kann dir diese Ergänzung für deine normale sexuelle Routine ganz neue lustvolle Empfindungen bringen und damit auch die Häufigkeit deiner Orgasmen steigern, meint Ward.
Du hast also Lust auf einen analen Orgasmus (oder möchtest einfach mal ein bisschen Anal ausprobieren)? Dann gibt es ein paar Sex-Basics, die du dabei berücksichtigen solltest. Ward zufolge ist es hilfreich, eine Stellung zu finden, die für dich angenehm ist – und jede Menge Gleitgel zu benutzen. Nimm dir außerdem die Zeit, dein Poloch mit einem Finger oder Spielzeug (Ward empfiehlt Analketten) „aufzuwärmen“, deinem:deiner Partner:in zu kommunizieren, wie und ob es dir gefällt, und es langsam anzugehen. Wenn du nicht mit einem:einer monogamen Partner:in zusammen bist, achte außerdem auf Safer Sex – zum Beispiel durch Kondome. Oh, und denk daran, dass du womöglich schädliche Darmbakterien vom Anus in die Vagina transportierst, wenn du nicht vorsichtig bist. 
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Am wichtigsten ist aber die Entspannung. Konzentriere dich nicht so angestrengt darauf, einen Orgasmus zu bekommen – ansonsten sabotierst du dich womöglich selbst und verhinderst den Höhepunkt, weil du dich nicht locker machen kannst. „Besinne dich darauf, wie es sich anfühlt“, meint Ward. „Wenn man sich nur auf das Ziel fokussiert, einen Orgasmus zu bekommen, empfindet man weniger Lust.“ 
Denk dran: Selbst wenn du am Ende keinen analen Orgasmus erlebst, sind wir uns sehr sicher, dass dir der Versuch auf jeden Fall Spaß macht. 
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